24. Februar: Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine

224
(Grafik: ChiaJo auf Pixabay)

Am 24. Februar 2024 jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal. Die von Russland als Manöver angekündigte militärische Operation wird in den dann vergangenen 731 Tagen weite Teile der Ostukraine zerstört und unzählige Menschenleben, auch von Zivilisten, gekostet haben. Seit der russischen Invasion in die Ukraine sind Millionen Menschen auf der Flucht, laut dem Ausländerzentralregister (AZR) halten sich rund 1,1 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine alleine nur in Deutschland auf. Unter den Erwachsenen, das sind rund 788.000 Personen, sind etwa 65 Prozent Frauen und rund 35 Prozent Männer. Außerdem sind seit Kriegsbeginn rund 350.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die meisten von ihnen im Grundschulalter nach Deutschland gekommen.

Auch nach Offenbach kamen Geflüchtete und die Stadt Offenbach berief kurzfristig einen Verwaltungsstab ein, der die benötigten Strukturen für ein gutes Ankommen der Menschen koordinierte. „Die Offenbacherinnen und Offenbacher reagierten sofort und wurden zu fürsorglichen Gastgebern, so dass die Geflüchteten in Familien, bei Freunden oder Bekannten bleiben konnten oder eine eigene Unterkunft fanden. Es war nach der Flüchtlingskrise 2015 erneut eine Herkulesaufgabe, die Stadt und Stadtgesellschaft zu bewältigen hatten und in der Rückschau ausgesprochen gut bewältigt haben“, sagt Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Wir haben von Anfang an mit dem Freiwilligenzentrum zusammengearbeitet und gemeinsam Angebote aufgesetzt, möglich war dies durch das großartige Engagement vieler Ehrenamtlicher, denen ich an dieser Stelle nochmals meinen großen Dank ausspreche. Ohne sie und den Kraftakt in Verwaltung und in den Schulen wäre die geräuschlose Aufnahme der Menschen kaum so gut gelungen.“ Von denen viele die Stadt inzwischen wieder verlassen haben, manche sind weiter zu Verwandten gezogen, andere in ihre Heimat zurückgekehrt. Aktuell sind noch insgesamt 1.227 Männer und Frauen aus der Ukraine in Offenbach gemeldet, davon 240 Kinder und Jugendliche. Von der MainArbeit betreut werden in 368 sogenannten Bedarfsgemeinschaften 716 Personen und 526 erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

In der Ukraine wird weiterhin gekämpft und werden immer wieder Gräueltaten der russischen Invasoren und Besatzer bekannt. Berichte über Geländegewinne und den genauen Frontverlauf lassen sich nicht genau überprüfen, aber die Gefahr einer Eskalation des zwischenzeitlich immer wieder ins Stocken geratenen Stellungskrieges besteht. „Seit Beginn des Krieges hat sich unsere Welt nochmal ein Stück weitergedreht, die europäische Sicherheitsarchitektur steht auf dem Prüfstand und Russland versucht auf vielen Kanälen, diese weiter zu destabilisieren. Europa ist außen- und innenpolitisch neu gefordert, umso wichtiger, dass wir Europäer weiterhin fest zusammen und zu unseren demokratischen Werten stehen. Ich hoffe auf ein baldiges Ende des Krieges, der so viel Leid und Ungewissheit bringt“, sagt Schwenke anlässlich des Jahrestages. Schwenke drückte zudem seine wachsende Sorge über die anhaltenden Einflusswege Wladimir Putins aus: „Es ist bekannt, dass Wladimir Putin versucht, sowohl Donald Trump als auch Parteien wie die AfD gezielt zu unterstützen; sie zu Marionetten Moskaus zu machen, um unsere Demokratien in seinem Sinne zu destabilisieren. Dies ist wirklich ein Krieg, der auch gegen uns geführt wird. Neben den humanitären Gründen, die Ukraine zu unterstützen, sollten alle auch diese Dimension des Krieges verstehen, bevor es zu spät ist. Die ausbleibende Unterstützung der USA für die Ukraine auf Druck von Donald Trump ist eine große Gefahr auch für unsere Freiheit. Deutschland und die EU werden daher alles in ihrer Kraft stehende unternehmen müssen, um unsere Freiheit zu beschützen.“

(Text: PM Stadt Offenbach)