Langsamer fahren: Amphibienwanderung in Darmstadt

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Kröte (Foto: pixel2013 auf Pixabay)

Sobald es draußen wärmer wird und die Temperatur nachts nicht mehr unter 5 Grad Celsius fällt, beginnen zahlreiche Amphibien wie Frösche, Kröten, Molche und Salamander damit, ihre Winterquartiere zu verlassen und zu ihren Laichgewässern zu wandern. Dabei wandern sie Strecken bis zu drei Kilometer und kreuzen auch Straßen und Radschnellwege.

„Da Amphibien sehr langsam unterwegs sind und sich vor allem in der Dämmerung und nachts fortbewegen, werden viele von ihnen überfahren. Wir bitten daher Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer darum, langsamer zu fahren und aufmerksam zu sein, insbesondere an den Verkehrswegen, an denen grüne Warnschilder auf ein erhöhtes Vorkommen von wandernden Amphibien hinweisen“, so Darmstadts Umweltdezernent Michael Kolmer.

Naturschutzverbände stellen an hochfrequentierten Bereichen Amphibienschutzzäune auf. Die wandernden Tiere werden in Fallen gesammelt und auf die andere Straßenseite getragen. Wer sich engagieren möchte, kann sich auf den Internetseiten der örtlichen Naturschutzverbände informieren und findet dort Möglichkeiten zu helfen.

„Die Lebensräume für Amphibien werden weniger, weil geeignete feuchte Flächen trockengelegt und Äcker entwässert werden. Der Klimawandel führt darüber hinaus zu weniger Niederschlag und mehr Trockenperioden. Deswegen ist jede Maßnahme sinnvoll, die Amphibien schützt. Zum Beispiel können in privaten Gärten Laubhaufen und Äste liegengelassen werden, die schattige und kühle Rückzugsmöglichkeiten bieten und die Amphibien im Sommer auch als Verstecke dienen. Kellerschächte, steile Treppen und Kanalöffnungen sind demgegenüber oft Fallen, aus denen Amphibien aus eigener Kraft nicht entkommen können. Das Anbringen eines einfachen Bretts als Ausstiegshilfe schafft hier Abhilfe. Die regelmäßige Kontrolle von potentiellen Gefahrenstellen im Frühjahr und das behutsame Befreien gefangener Tiere mit Handschuhen ist ein wichtiger Beitrag zum Arten- und Naturschutz“, so Kolmer.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)