Gute Zukunftsperspektive für das English Theatre in Frankfurt

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(Symbolfoto: pompi auf Pixabay)

Stadt Frankfurt, English Theatre, Commerzbank und CapitaLand einig / English Theatre soll nach Gebäude-Sanierung an jetzigen Standort zurückkehren

„Die Stadt Frankfurt hat ihre Hausaufgaben erfolgreich abgeschlossen. Es ist uns gelungen, dem English Theatre eine langfristige Perspektive an seinem jetzigen Standort, dem Gallileo, zu geben“, erklärten Oberbürgermeister Mike Josef und Kulturdezernentin Ina Hartwig am Mittwoch, 10. Januar. Die Stadt Frankfurt, das English Theatre (ETF), die Commerzbank und CapitaLand Integrated Commercial Trust and CapitaLand Investment (CapitaLand) haben eine einvernehmliche Lösung gefunden. „Wir möchten uns bei allen Beteiligten für die ernsthaften und fairen Gespräche bedanken“, sagten Josef und Hartwig. „Unser Dank gilt besonders dem Vorstand der Commerzbank.“

Die Einigung sehe vor, dass das ETF seine Spielstätte im Hochhaus Gallileo an der Gallusanlage aufgrund der anstehenden Umbauarbeiten bis Ende Januar 2024 zunächst räumen und bis Ende 2025 auf andere Spielstätten in Frankfurt ausweichen wird. Danach werde es wieder in das Gallileo zurückkehren. Das teilten die Stadt Frankfurt, die Commerzbank und CapitaLand gemeinsam mit. Ein entsprechendes „Memorandum of Understanding“ mit dem Eigentümer CapitaLand wurde bereits unterzeichnet, so die Kulturdezernentin.

Die Finanzierung des Theaters in dieser Übergangszeit ist sichergestellt. Die Commerzbank, die die Theaterflächen im Gallileo an das ETF untervermietet hatte, stellt dem Theater dafür 1,75 Millionen Euro zur Verfügung. Mit der erzielten Einigung erledigt sich auch die vor dem Landgericht Frankfurt anhängige Räumungsklage, die von der Commerzbank eingereicht worden war.

„Die Commerzbank wird unabhängig davon ihre schon bisherige großartige Unterstützung für die Frankfurter Kultur fortsetzen“, erklärte Kulturdezernentin Hartwig. Eine entsprechende Vereinbarung sehe vor, den Kulturbetrieb in den nächsten zehn Jahren mit jährlich 150.000 Euro zu unterstützen.

Parallel wurde in Gesprächen der Stadt Frankfurt mit dem Eigentümer des Gallileo, dem Immobilienunternehmen CapitaLand, ebenfalls eine grundsätzliche Einigung erzielt. Diese sehe vor, dass künftig die Stadt Frankfurt die Theaterspielstätte im Souterrain des Hochhauses für das English Theatre anmiete. Die entsprechenden Verträge, die eine Laufzeit mindestens bis Ende 2030 vorsehen, werden derzeit verhandelt und sollen in den kommenden Wochen unterzeichnet werden.

Die Stadt Frankfurt habe damit die unmittelbare Verantwortung für die Spielstätte übernommen, um den Erhalt des English Theatre möglich zu machen. Bislang war das Theater Untermieter der Commerzbank, die das Gebäude zuletzt selbst nur noch gemietet hatte und es Ende Januar an das Immobilienunternehmen übergeben werde.

„Dass der Erhalt des English Theaters an dieser Spielstätte möglich ist, ist ein wichtiger Erfolg für die Frankfurter Kultur“, sagt Oberbürgermeister Josef. „Das ETF ist nicht nur bei uns Frankfurtern beliebt, es trägt auch zur internationalen Attraktivität Frankfurts bei. Der Stellenwert des ETF stand bei allen Gesprächen im Vordergrund.“

„Wir haben nach erfolgreichen Verhandlungen einen gemeinsamen Weg für das English Theatre gefunden, damit diese wichtige Kulturinstitution erhalten bleibt“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig. „Diese Lösung ist für alle Seiten ein Gewinn und gibt dem Theater, seinen Zuschauerinnen und Zuschauern, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, eine gute Zukunftsperspektive. Ich bin ausgesprochen zufrieden und erleichtert, dass damit eine Lösung für das Haus gefunden ist. Mit seinen hochwertigen Produktionen und den beliebten Kinder- und Jugendangeboten ist das ETF von zentraler Bedeutung für die Kultur- und Bildungslandschaft unserer Stadt. Das größte englischsprachige Theater in Kontinentaleuropa ist von unserer kulturellen Landkarte nicht mehr wegzudenken.“

„Das English Theatre ist eine wichtige Säule des Frankfurter Kulturbetriebs“, sagt Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Vorstandsmitglied der Commerzbank. „Deshalb sind wir froh, dass ein Weg gefunden wurde, mit dem das Theater eine Perspektive hat.“

„Wir freuen uns, dass eine Lösung gefunden wurde, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird”, fügte Andrew Lim, Group Chief Operating Officer von CapitaLand Investment hinzu. „Die Wiederbelebung des Gallileo ist ein wichtiger Beitrag zu Frankfurts Status als bedeutendes Finanzdienstleistungszentrum und wir freuen uns, dass eine wichtige kulturelle Einrichtung wie das ETF weiterhin ein integraler Bestandteil dieser kulturell reichen und vielfältigen Stadt sein wird.“

„Mit den getroffenen Vereinbarungen endet für das ETF eine schwierige Zeit der Unsicherheit“, sagt Rainer Riess vom ETF-Vorstand. „Wir danken dem Oberbürgermeister und der Kulturdezernentin sowie der Commerzbank für die Unterstützung für eine nachhaltige Zukunftsperspektive des English Theatre in seiner bewährten Spielstätte.“ Intendant Daniel Nicolai ergänzt: „Wir sind unglaublich dankbar für den großartigen Rückhalt der Frankfurter Gesellschaft und der lokalen politischen Vertreter aller Parteien, der uns durch diese herausfordernde Zeit getragen hat. Und natürlich muss ich insbesondere den ETF-Mitarbeitern meine tiefe Dankbarkeit für ihren unerschütterlichen Mut und Einsatz aussprechen, den sie trotz aller Widrigkeiten Tag für Tag, Abend für Abend, gezeigt haben. Ohne sie gäbe es das ETF heute nicht mehr.”

Für die Dauer der voraussichtlich eineinhalbjährigen Umbauarbeiten im Gallileo sei vorgesehen, dass das ETF auf andere Spielstätten ausweicht, wie das ehemalige Fritz-Rémond-Theater im Zoogesellschaftshaus. Hierfür sei eine Kooperation mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm in Vorbereitung, das dort in den kommenden zwei Jahren eine Theaterwerkstatt für junges Publikum plant. Die genauen Details werden in den kommenden Wochen vorgestellt.

(Text: PM Stadt Frankfurt)