25. Chanukka-Fest in Offenbach

255
(Symbolbild: Ben Ostrower auf Unsplash)

Zum 25. Mal erstrahlen die Kerzen des Chanukka-Leuchters in Offenbach, diesmal weithin sichtbar auf dem Balkon des Rathauses: Für morgigen Donnerstag, 14. Dezember, ab 18 Uhr, lädt die Jüdische Gemeinde Offenbach zum Zünden der achten und letzten Kerze des jüdischen Chanukka-Festes alle Offenbacher Bürgerinnen und Bürger wieder herzlich ein zur öffentlichen Feier auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus. Nina Gavrilenko, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Offenbach, Rabbiner Mendel Gurewitz und Dr. Felix Schwenke, Oberbürgermeister der Stadt Offenbach, eröffnen das Fest der Lichter offiziell. Mitgefeiert werden kann bei heißem Kaffee, Tee, frischen Latkes und Sufganiot – dem traditionellen Reibekuchen und kreppelähnlichen Gebäck. Für musikalische Live-Momente zum Jubiläum sorgt der Sänger Shlomo Nizin.

„Kurz vor dem christlichen Weihnachtsfest ist die Chanukkia ein hell leuchtendes Zeichen für das lebendige jüdische Leben in Offenbach“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke. „Eigentlich würde man im 21. Jahrhundert hoffen, dass allgemein jeder dafür steht, die Würde anderer Menschen zu respektieren und niemand wegen seines Glaubens gewalttägig angegriffen wird. Umso fassungsloser muss man sein, dass es so etwas wie den Angriff der Hamas auf Israel überhaupt gibt. Auch Wahlerfolge mit Hetze gegen Andersdenkende bereiten mir Sorgen. Ich hoffe daher, dass sich dieses Jahr besonders viele Offenbacherinnen und Offenbacher gegen Antisemitismus und Rassismus stellen, Zivilcourage zeigen und am Chanukka-Fest am 14. Dezember teilnehmen“.

Hintergrund

Das Chanukka-Fest erinnert an die Überlieferung vom Öl-Wunder bei der Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im jüdischen Jahr 3597 (164 v.d.Z.), der zuvor durch die seleukidischen Besatzer geschändet worden war: Nach der erfolgreichen Rebellion einiger Juden unter Führung von Judas Makkabäus (Makkabäer-Aufstand) und ihrem Sieg über die Fremdherrschaft, wollte die jüdische Bevölkerung als erstes den Tempel neu weihen. Zu diesem Anlass mussten auch die Ölkerzen seiner Menora, des siebenarmigen Leuchters, wieder entzündet werden und durften danach niemals erlöschen. Es war allerdings nur noch für einen einzigen Tag geweihtes Olivenöl vorhanden und es würde acht Tage dauern, um Nachschub zu beschaffen. Doch die Tempelweihe sollte so schnell wie möglich vollzogen werden und ein Wunder geschah: Der siebenarmige Leuchter brannte mit dem wenigen Öl ganze acht Tage hindurch, sodass in dieser Zeit neues herbeitransportiert werden konnte. Seitdem feiern Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt das achttägige Lichterfest und entzünden zu Chanukka – Hebräisch für „Weihe“, „Einweihung“ – als Fest der Tempelweihe die Lichter eines besonderen Leuchters, der Chanukkia: Acht Kerzen symbolisieren die acht Tage und eine neunte bringt als „Diener“ die anderen acht zum Brennen – jeden Abend eine weitere, bis am Ende alle Kerzen gemeinsam leuchten.

Dieses Jahr beginnt Chanukka am Abend des 7. Dezember und dauert bis zum Abend des 15. Dezember. Die Feier vor dem Rathaus wird technisch unterstützt vom Amt für Kulturmanagement.

(Text: PM Stadt Offenbach)