Fahrradbörse Münster: 55 von 152 Drahteseln verkauft

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Auf der Fahrradbörse des Vereins Radsport boten Privatpersonen am Samstag in der Kennedy-Halle 152 Fahrräder aller Größen an. 55 fanden neue Besitzer. (Foto: jedö)

Fast ein Selbstläufer sind Drahtesel nicht nur dann, wenn die Kette gut geölt ist. Auch um mangelnde Nachfrage bei der Fahrradbörse des Vereins Radsport Münster muss sich niemand sorgen, der sein Bike verkaufen will.

Nach zwei Jahren Corona-Pause feierte der Markt für gebrauchte Fahrräder am Samstagvormittag in der Sporthalle der Kennedy-Grundschule sein Comeback, wobei der Andrang stattlich, aber doch etwas schwächer als sonst ausfiel. Zugleich blickte der Verein aufs weitere Jahr voraus, das ursprünglich kein besonderes gewesen wäre, es pandemiebedingt nun aber doch wird.

Zuerst zur Börse: Exakt 152 Zweiräder hatten Verkäufer aus Münster und der Umgebung in die Halle gebracht. Der Wunschpreis der privaten Anbieter summierte sich dabei auf 15 319 Euro. Die kamen freilich nicht zusammen, da letztlich 55 Räder und damit etwa ein Drittel neue Besitzer fanden. Der Verein Radsport hatte sie nach Größe sortiert, was den Schnäppchenjägern die Suche erleichterte. Dennoch konnte oder wollte mancher nicht warten, bis die Börse offiziell eröffnet war: Vereinzelt versuchten Interessenten, Räder bei den Verkäufern schon direkt zu erwerben, als die noch anstanden, um sie den Helfern des Münsterer Vereins fürs weitere Procedere zu übergeben. Ob dies auch mit der vor der Halle kontrollierten 3G-Vorschrift zu tun hatte und sich manch ungeimpfter Interessent auf diesem Weg die Mühe eines aktuellen Corona-Tests sparen wollte, war nur die eine Vermutung. Die andere: der Versuch, besonders begehrte Räder vor anderen Besuchern der Börse abzugreifen.

Kein so großer Kaufwille vorhanden

Zwar fiel diese 2020 und 2021 aus, „gefühlt waren es aber ein bisschen weniger Räder als sonst und es war offensichtlich auch noch kein so großer Kaufwille vorhanden“, sagte am Samstag Holger Schubert, Zweiter Vorsitzender und Pressewart im gerade frisch gewählten Vorstand der Radsportler. Der Münsterer Verein war 2021 100 Jahre alt geworden; wie bei den meisten Jubiläen fielen größere Feierlichkeiten aber aus. Der Verein Radsport holt sie in diesem Jahr indes nach und zieht neben seinem regulären Sportprogramm auch wieder Veranstaltungen durch, die fest zum örtlichen Veranstaltungskalender gehören.

Besonderheiten werden 2022 die Akademische Feier zum hundertjährigen Bestehen sowie ein „Sportabend“ sein. Die Feier wird am 28. Mai in der Halle des Vereins am Münsterer Bahnhof stattfinden. Der Sportabend steigt am 29. Oktober in der Gersprenzhalle, wird öffentlich und eine Nummer größer ausfallen und zeigen, welche teils außergewöhnlichen Angebote der Verein Radsport seinen derzeit 130 Mitgliedern macht (neben Wanderfahrten etwa Radball, Kunstradfahren, Einradfahren und sogar Einradhockey). Zudem sollen externe Gäste das Programm bereichern.

Flohmarkt am 7. Mai

Die nächste Veranstaltung wird allerdings am 7. Mai der Flohmarkt auf dem Abtenauer Platz sein, der in den vergangenen beiden Jahren ebenfalls pausierte. Am 6. und 7. August organisiert der Verein Radsport zudem wieder das Münsterer Volksradfahren, bei dem es diesmal jedoch eine markante Veränderung gibt: Ziel der Fahrten und zugleich Ort von Siegerehrung, Bewirtung und geselligem Beisammensein nach den Touren wird nicht mehr das Münsterer Freizeitzentrum sein, sondern der Biergarten des Wanderheims (der ein Woche später auch Treffpunkt der Volkswanderer ist). Holger Schubert nennt den Grund: „Unser langjähriger Getränkelieferant, der uns am Freizeitzentrum versorgt hat, hat aufgehört.“ Logistisch sei es nun einfacher, auf die Infrastruktur am Wanderheim zurückzugreifen. Die Wandergesellschaft „Frisch-Auf“ unterstütze dieses Ansinnen der Radsportler, freut sich Schubert.

(Text: jedö)