Vergangene Woche nahm die Darmstädter Polizei ein Mitglied einer europaweit agierenden Gruppierung von Taschendieben fest, die bevorzugt ältere Personen betrügen.
Aufgrund des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Taschendiebstahls war die Polizei der Gruppierung schon längere Zeit auf den Fersen. Nach intensiven Ermittlungen und Auswertung zahlreicher Fälle gelang den Beamten am 1. Juni schließlich die Festnahme einer 33 Jahre alten Frau in Kirchheimbolanden. Sie war in Begleitung von zwei weiteren Personen, einer 31 Jahre alten Frau sowie einem 44-Jährigen Mann, die nicht Gegenstand der Ermittlungen waren und gegen die nun gesondert ermittelt wird. Zivilfahnder konnten das Trio in einem ortsansässigen Discounter beobachten, wie sie einem älteren Herrn in dem Geschäft den Geldbeutel aus der Gesäßtasche entwendeten. Als sie zu ihrem Fluchtwagen zurückkehrten, nahmen die vor Ort befindlichen Polizisten die drei Personen, die alle keinen festen Wohnsitz in Deutschland haben, vorläufig fest. Bei der anschließenden Durchsuchung des Fahrzeugs stellten die Beamten Bargeld in Höhe von 9.720 Euro sicher. Ob das Geld ebenfalls aus gleichgelagerten Taten stammt, ist noch nicht klar. Der 44 Jahre alte Mann wurde bereits durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen Diebstahls und Betrugs gesucht. Gegen ihn lag außerdem ein Haftbefehl vor. Auch die 33-jährige Festgenommene sitzt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt und nach richterlicher Vorführung in Untersuchungshaft. Die mutmaßliche Mittäterin der beobachteten Tat musste eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1.500 Euro aufbringen und wird sich ebenfalls strafrechtlich verantworten müssen. Die Darmstädter Kriminalpolizei geht davon aus, dass die Gruppierung um die 33-jährige Frau, die von der Staatsanwaltschaft Darmstadt verfolgt wird, für mindestens 149 gleichgelagerte Straftaten mit einem Schaden von rund 84.000 Euro in Frage kommt.
(Text: PM/as)