Corona-Unterstützung: Stadt vergibt Stipendien für Soloselbstständige in Kunst und Kultur

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(Symbolfoto: Juraj Varga auf Pixabay)

OFFENBACH (PM) – In ihrer Sitzung vom 11. Februar 2021 hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, 70.000 Euro aus dem Corona-Konjunkturpaket der Stadt Offenbach für Soloselbstständige im Bereich Kunst und Kultur zur Bewältigung der Pandemie zur Verfügung zu stellen. Direkt am Folgetag entwickelten das Amt für Kulturmanagement mit Oberbürgermeister und Kulturdezernent Dr. Felix Schwenke grundlegende Ideen für ein nachhaltig sinnvolles Hilfsprogramm.

Nach nur zweieinhalb Wochen geht das Programm in die Umsetzung: Noch im Frühjahr 2021 vergibt die Stadt Offenbach Stipendien. „Auch wenn die finanzielle Unterstützung für geschlossene Bereiche unserer Gesellschaft zuallererst eine Aufgabe von Bund und Ländern ist, hat die Stadt entschieden, im Rahmen ihrer Möglichkeiten ebenfalls eine Unterstützung zu leisten. Denn die Nachrichten im Kulturbereich zählen zu den bitteren in dieser Pandemie, beispielsweise dass laut Statistik ein Drittel der freischaffenden Musikerinnen und Musiker voraussichtlich den Beruf wechseln wird. Das schädigt unsere Kulturlandschaft irreparabel. Selbst wenn die Stipendien finanziell nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind: Sie verschaffen Sichtbarkeit in dieser schwierigen Zeit“, bringt Schwenke auf den Punkt, worin er den Wert des Programms sieht.

Vorgesehen sind im ersten Paket zunächst 60 Stipendien à 1.000 Euro. Zusätzlich werden die Geförderten auf der städtischen Website mit einem Portrait und Informationen zu ihrem Projekt vorgestellt. Für acht ausgewählte Stipendiatinnen und Stipendiaten gibt es zudem noch kleine Filmclips, die ebenfalls auf der städtischen Website veröffentlicht werden. Bewerben können sich alle Künsterlinnen und Künstler aus Musik, Darstellender Kunst, Bildender Kunst, Literatur und vergleichbaren Sparten, die ihren Haupterwerb im künstlerischen Bereich haben und in Offenbach ihren Wohnort, Lebens- oder Schaffensmittelpunkt haben.

„Mit dem Stipendienprogramm hat das Kulturmanagement der Stadt Offenbach ein Programm des Landes Rheinland-Pfalz adaptiert und für die Belange einer Kommune weiterentwickelt“, so Schwenke zum Vorbild, an dem man sich orientiert hat. Wenn weitere Restmittel frei würden, ist das Programm flexibel und könnte um weitere Stipendien aufgestockt werden. Schwenke weiter: „Die Förderentscheidungen trifft weder alleine unser städtisches Amt noch ich, sondern ein Gremium aus den städtischen Kultureinrichtungen, das von fachkundigen Persönlichkeiten aus der Offenbacher Kunst- und Kulturszene beraten wird. Ich dank den Teilnehmern, die uns kurzfristig ihr Fachwissen zur Verfügung stellen.“

Informationen zum Programm finden sich unter www.offenbach.de/kultur; Bewerbungen werden zunächst bis zum 15. April angenommen.

Ausschreibung:

Die Stadt Offenbach vergibt in der für Soloselbständige im Kulturbereich besonders schwierigen Zeit 60 Stipendien von je 1.000 Euro an Künstlerinnen und Künstler aller Sparten.

Die Bewerberinnen und Bewerber müssen

  • ihre Kunstsparte professionell betreiben, das heißt, in ihrer Tätigkeit außerhalb der Beschränkungen durch die Pandemie den größeren Teil ihres Lebensunterhalts aus künstlerischer Tätigkeit erzielen.
  • ihren Wohnort, ihr Atelier oder den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit im Stadtgebiet von Offenbach am Main haben.

Gegenstand des Projekts können sein

  • die Komposition oder Einstudierung eines Musikwerkes,
  • das Verfassen eines literarischen Werks,
  • schauspielerische oder sonstige darstellende Interpretation,
  • das Schaffen eines Werks der Bildenden Kunst
  • oder vergleichbare künstlerische Aktivitäten.

Das Werk/die Interpretation muss nicht spezifisch für das Stipendienprogramm geschaffen oder einstudiert werden, es kann zum ohnehin vorgesehenen Arbeitsprogramm der Künstlerin oder des Künstlers zählen. Es muss jedoch klar als das geförderte Werk/die geförderte Interpretation benennbar sein.

Einzureichen sind eine aussagekräftige Beschreibung des Projekts mit einem Umfang von mindestens 500, maximal 1500 Zeichen (inklusive Leerzeichen) und ein tabellarischer künstlerischer Lebenslauf von maximal 1500 Zeichen.

Zusätzlich zum Stipendium werden acht kurze Videofilmproduktionen unter den Antragstellerinnen und Antragssteller vergeben, in denen die Interpretation oder das Werk vorgestellt werden. Diese werden auf der städtischen Website veröffentlicht und können von den Künstlerinnen und Künstler im Rahmen geltenden Rechts frei auch anderweitig verwandt werden.

Neben der Auszahlung des Stipendiums werden die Künstlerinnen und Künstler in Kurzportraits samt kurzer Beschreibung ihres Projekts auf der städtischen Website vorgestellt.

Die Förderentscheidungen trifft ein Gremium aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amts für Kulturmanagement, des Klingspor Museums und des Hauses der Stadtgeschichte, unterstützt von einem Beirat aus fachkundigen Personen aus dem Offenbacher Kulturleben.

Bewerbungen können bis zum 15. April 2021 eingereicht werden unter stipendium2021offenbachde.