Kreis Groß-Gerau gedenkt der Opfer des Anschlags von Hanau

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(Grafik: Kreis Groß-Gerau)

Eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau ist in diesem Jahr auch in Groß-Gerau geplant. Fatih, Ferhat, Gökhan, Hamza, Kaloyan, Mercedes, Said Nesar, Sedat und Vili – das sind die neun Menschen, die am Abend des 19. Februars 2020 von einem 42-jährigen Deutschen getötet wurden. Seine Motive waren Ausländerhass und Rassismus.

Der rassistische Anschlag jährt sich nun zum zweiten Mal. Auch jetzt noch kämpfen die Angehörigen der Getöteten für Gerechtigkeit und Aufklärung der Tat. Sie klagen das Versagen von Behörden und Polizei an diesem Abend an. Noch immer versucht man im Rahmen eines Untersuchungsausschusses, den genauen Tathergang zu rekonstruieren, um zu verstehen, warum diese schreckliche Tat passieren konnte.

Den zweiten Jahrestag des Anschlags von Hanau nutzt die junge Initiative MenschSein, um die rassistische Tat nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. „Wir haben uns als Initiative im Kreis Groß-Gerau zusammengeschlossen, weil wir der Meinung sind, dass es hier eine Bewegung von jungen Menschen braucht, die sich aktiv gegen Rassismus einsetzt und für Feminismus stark macht“, betonen die beiden Initiatorinnen. „Mit unseren Projekten wollen wir regelmäßig darauf aufmerksam machen, dass Rassismus und Antifeminismus sowie weitere Arten der Diskriminierung keinen Platz im Kreis Groß-Gerau haben.“

Am Samstag, 19. Februar, lädt die Initiative daher von 11 bis 13 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung mit Redebeiträgen und musikalischer Umrahmung auf den Sandböhlplatz in Groß-Gerau ein. Unterstützt wird die Initiative hierbei vom Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Die Fachstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus des Kreises Groß-Gerau beteiligt sich an der Veranstaltung mit einem Informationsstand.

Anschläge auf Menschen mit Migrationshintergrund keine Einzelfälle

Anschläge auf Menschen mit Migrationshintergrund sind keine Einzelfälle. Daher soll im Kreis Groß-Gerau an die Verstorbenen des 19. Februars gedacht werden – aber auch an all jene, die an anderer Stelle Rassismus und Menschenhass zum Opfer gefallen sind. „Viele Menschen sind rassistischen Angriffen ausgesetzt – sei es körperlich oder verbal – und wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können. Mit unserem Beratungsangebot #NoRacism (www.NoRa-GG.de) möchten wir Betroffenen von rechter und rassistischer Gewalt im Kreis helfen und sie direkt vor Ort unterstützen“, erklärt Lena Müller, Mitarbeiterin der Fachstelle. „Es ist wichtig, darüber aufzuklären und andere Menschen zu sensibilisieren“ betont sie weiter. Unterstützt wird die Initiative hierbei vom Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

Bei der Veranstaltung auf dem Sandböhlplatz gelten die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor dem Coronavirus.

(Text: PM Kreis Groß-Gerau)