Verkehrskontrolle verhindert Betrug in Oberursel

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Eingeschaltetes Blaulicht auf einem Polizeiauto. (Symbolbild: Fleimax von Pixabay)

“Nicht auch das noch!” – Mit dieser Aussage sahen sich eine Polizeibeamtin und ein Polizeibeamter bei einer Verkehrskontrolle in Oberursel konfrontiert. Doch genau diese Kontrolle verhinderte einen Betrug.

Am Freitag (4.) unterzog eine Streife der Polizeistation Oberursel eine Autofahrerin einer Verkehrskontrolle. Der Grund war zunächst banal: Die Autofahrerin hatte den Sicherheitsgurt nicht angelegt. Als die Beamtin und der Beamte die 80-Jährige ansprachen, entgegnete diese zunächst “Nicht auch das noch!”. Zudem zeigte sich die Dame sichtlich aufgebracht. Die Verkehrskontrolle kam für sie zu einem vermeintlich ungünstigen Zeitpunkt. So erzählte sie, dass sie gerade mit dem Gericht in Frankfurt in Kontakt stehe. Ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und sie sei nun auf dem Weg zur Bank, um 75.000 Euro für seine Kaution abzuheben. Da der Polizeibeamtin und dem Polizeibeamten diese Geschichte nur allzu bekannt vorkam, handelten sie geistesgegenwärtig und erklärten der Frau, dass sie Opfer von Betrügern geworden sei. Diese hätten versucht, mit der Masche des “Schockanrufs” an ihr Geld zu kommen. Da die Betrüger inzwischen bemerkten, dass sie aufgeflogen waren, hatten sie das Telefonat bereits beendet. So kam die Verkehrskontrolle für die Frau gerade noch rechtzeitig und der Betrug konnte vereitelt werden.

Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, dass die Masche der Schockanrufe in der Bevölkerung doch noch nicht so präsent ist. Der Schockanruf ist eine Masche, die sich gezielt an ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger richtet. Diese “Zielgruppe” informiert sich möglicherweise nicht regelmäßig über derartige Delikte und ist dann im schlimmsten Fall überfordert, wenn sich die Betrüger als vermeintliche Polizei am Telefon melden und durch ihr geschultes und hochprofessionelles Auftreten gezielt die Ängste und Sorgen ihrer Opfer ausnutzen. Oft ist gerade bei dieser Bevölkerungsgruppe auch der Wunsch besonders groß, ihren Kindern oder Enkelkindern zu helfen.

Deshalb bittet die Polizei: “Überlegen Sie, wer in Ihrem Bekanntenkreis noch nicht von dieser Betrugsmasche gehört haben könnte und sprechen Sie diese Personen gezielt darauf an! Nur so kann dem Treiben ein Riegel vorgeschoben werden.”

(Text: PM PP Westhessen)