Gute Noten für Offenbachs Stadtbusse

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(Symbolbild: Aber Koshy auf Unsplash)

Über 70 Prozent bewerten Stadtbusverkehr mit gut oder sehr gut

Im Auftrag der Stadtwerke Offenbach wurden im letzten Jahr Fahrgäste und Passantinnen und Passanten zu ihrem Mobilitätsverhalten und ihrer Zufriedenheit im ÖPNV in Offenbach befragt. Zusätzlich haben die Stadtwerke Offenbach an der Benchmark-Studie ÖPNV-Q-Barometer von pbconsult teilgenommen. Nun liegen die Auswertungen der beiden Erhebungen vor: 11,4 Prozent der Befragten bewerteten die Busse insgesamt mit sehr gut, weitere 61 Prozent mit gut.

Gute Bewertungen gab es vor allem für die gute Erreichbarkeit von Zielen innerhalb Offenbachs mit den Stadtbussen, den freundlichen Service in der Mobilitätszentrale sowie die Fahrzeugtechnik. Negativ wirkten sich unter anderem das Sicherheitsempfinden an Haltestellen nach 20 Uhr sowie die Sauberkeit von Haltestellen und Bussen auf die Gesamtbewertung aus.

Perspektive der Fahrgäste und Bewertung nach objektiven Kriterien

„Wir haben die Befragung und die Q-Barometer-Studie in Auftrag gegeben, um den Ist-Zustand der Service-Qualität im Vergleich zu anderen Städten zu ermitteln und herauszufinden, wie unsere Leistungen von den Fahrgästen wahrgenommen werden“, sagt Anja Georgi, Geschäftsführerin im Stadtwerke-Geschäftsfeld Mobilität. „Die Auswertungen der Erhebungen zeigen, dass wir in einigen Bereichen schon sehr gut aufgestellt sind, aber auch, wo wir noch besser werden müssen.“

„Es war uns wichtig, beide Perspektiven abzufragen – einerseits die der Fahrgäste und andererseits die Bewertung nach objektiven Bewertungskriterien, die in der ÖPNV-Q-Barometer-Studie überprüft werden. Bei der Q-Barometer-Studie handelt es sich um eine Benchmark-Studie, die die erbrachte Dienstleistungsqualität der 13 teilnehmenden Verkehrsbetriebe im Rhythmus von zwei Jahren miteinander vergleicht“, sagt Gabi Klußmann, Projektleitung Marktforschung, Unternehmenskommunikation. „So erhalten wir ein vollständiges Bild über die Qualität unseres Angebots.“

„Es ist erfreulich, dass 70 Prozent der Befragten mit dem Stadtbusangebot mindestens zufrieden sind“, sagt Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß. „Die Ergebnisse der Befragungen und der Benchmarkstudie sind wertvoll, um das Angebot bedarfsgerecht weiterentwickeln zu können. Ein gut funktionierendes und auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger abgestimmtes ÖPNV-Angebot ist eine Voraussetzung dafür, damit der ÖPNV weiter neue Fahrgäste gewinnt.“

Befragung von Passanten und Fahrgästen in vier Wellen

Die Befragung der Fahrgäste und Passantinnen und Passanten wurde in vier Wellen im Februar, Mai, September und November 2024 an zentralen Bushaltestellen und belebten Standorten in der Innenstadt durchgeführt. Insgesamt wurden 900 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten und ihrer Zufriedenheit mit den Verkehrsmitteln Stadtbus, PKW und S-Bahn befragt. Über 80 Prozent der Befragten gab an, für Strecken von mehr als 500 Metern innerhalb Offenbachs den Bus zu nutzen, knapp 70 Prozent nutzen für solche Strecken die S-Bahn. Etwa 35 Prozent der Befragten legt Strecken über 500 Meter zu Fuß zurück, 22 Prozent nutzen das Fahrrad. Nur 28 Prozent der Befragten gaben an, Strecken innerhalb Offenbachs auch mit dem PKW zurückzulegen. 42 Prozent der Befragten gaben an, die Stadtbusse täglich zu nutzen, weitere 21 Prozent nutzen die Stadtbusse zwei bis drei Mal pro Woche.

Auf einer Bewertungsskala von 1 bis 4 erzielte das Verkehrsmittel Bus eine Gesamtnote von 2,20. Das entspricht einer leichten Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, denn 2023 lag die Gesamtnote bei 2,23. Der PKW wurde als Verkehrsmittel mit 2,16 minimal besser, die S-Bahn mit 2,24 minimal schlechter als die Stadtbusse bewertet.

Pluspunkte für gute Erreichbarkeit von Zielen innerhalb Offenbachs

Positiv bewertet wurde das Verkehrsmittel Bus vor allem im Hinblick auf den Umweltaspekt, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Erreichbarkeit der Ziele innerhalb Offenbachs.

Offenbach verfügt über ein enges Netz von Bushaltestellen: Bis auf wenige Ausnahmen ist der Abstand vom Wohnort zur nächsten Bushaltestelle nicht größer als 600 Meter. Dementsprechend sind auch fast alle Ziele, die innerhalb des Stadtgebiets liegen, gut mit den Stadtbussen zu erreichen. Von den Befragten wurde die Erreichbarkeit mit der Note 1,84 bewertet und hat sich gegenüber 2023 (Note 1,92) noch leicht verbessert.

Verbesserungen gegenüber 2023 gab es auch bei der Pünktlichkeit der Busse, was unter anderem auf eine optimierte Ampelschaltung mit Vorrang für Linienbusse gegenüber dem Individualverkehr zurückgeführt werden kann. Seit Anfang 2024 wurden alle Kreuzungen im Stadtgebiet, die auf dem Linienweg der Stadtbusse liegen, mit der entsprechenden Technik ausgestattet.

Ebenfalls verbessert hat sich der Befragung zufolge die Information über Verspätungen und Ausfälle an den Haltestellen: 2023 und 2024 wurden die digitalen Fahrgastinformationsanzeiger (DFI) nach und nach an allen Verkehrsknotenpunkten im Stadtgebiet in Betrieb genommen und informieren nun in Echtzeit über Verspätungen, Ausfälle und Umleitungen.

Freundlicher Service in der Mobilitätszentrale

Gute Noten erhielten auch die Mitarbeiterinnen der Mobilitätszentrale: Die Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen wurde 2024 mit 1,88 bewertet, 2023 noch mit 2,07. Diese gute Bewertung durch die Fahrgäste deckt sich auch mit der Erhebung im Rahmen der Benchmark-Studie ÖPNV-Q-Barometer, die von pbconsult durchgeführt wird und die erbrachte Dienstleistungsqualität der teilnehmenden Verkehrsbetriebe im Rhythmus von zwei Jahren miteinander vergleicht. Hier erreichte die Mobilitätszentrale 98 Prozent in der Sparte Kundencenter (durchschnittlich 97 Prozent) und landete damit auf Platz 3.

Abzüge hingegen gab es für die telefonische Erreichbarkeit. „Bisher können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur Gespräche annehmen, wenn sie gerade keine Kunden vor Ort bedienen“, erläutert Anja Georgi. „Um künftig eine bessere telefonische Erreichbarkeit zu gewährleisten, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Vertrieb mehr eingebunden und werden künftig auch Beratungsgespräche am Telefon führen.“

Bestnoten für Fahrzeugtechnik

Negativ bewertet wurde von den befragten Fahrgästen die Sauberkeit in den Bussen und an den Haltestellen, allerdings gab es im Vergleich zu 2023 bereits eine kleine Verbesserung. Auch im Q-Barometer wurde die Sauberkeit von Karosserie, Fahrzeugboden, Fenstern und Trennwandscheiben unterdurchschnittlich bewertet. „Unsere Busse werden täglich gereinigt“, sagt Anja Georgi. „Das bedeutet, die Papierkörbe werden geleert, alle Haltestangen sowie die Türbereiche und der Fahrerarbeitsplatz werden gereinigt. Auch der Boden in den Bussen wird täglich gewischt. Die Busse verlassen morgens sauber unseren Betriebshof, wir sind aber auf die Mithilfe aller Fahrgäste angewiesen, damit sich auch diejenigen, die erst am Nachmittag oder Abend unsere Busse nutzen, ebenfalls wohl fühlen.“

An den Haltestellen wurden in beiden Erhebungen Verschmutzungen, überquellende Papierkörbe oder beschädigte Scheiben an den Wartehäuschen sowie eine defekte Beleuchtung an einigen Haltestellen bemängelt. Um solche Mängel zeitnah zu beheben, werden sie zukünftig direkt über den Mängelmelder gemeldet. Auch Fahrgäste oder Passanten können Missstände im Bereich der Haltestellen über den Offenbacher Mängelmelder melden und so dazu beitragen, dass sie schnell behoben werden können.

Bestnoten gab es in der Benchmark-Studie in der Kategorie Fahrzeugtechnik: Die Offenbacher Busse erreichten hier 100 Prozent und schnitten hier im Vergleich zu den Fahrzeugen anderer Verkehrsbetriebe am besten ab. „Unsere Fahrzeugflotte besteht aus modernen Elektro- und Dieselbussen und wird regelmäßig gewartet. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge liegt bei gerade 5 Jahren“, sagt Anja Georgi.

(Text: PM Stadt Offenbach)