Über ein gelungenes Fastnachtsfinale freuten sich am Wochenende die Organisatoren des Rathaussturms in Ober-Roden und des Orwischer Rosenmontagszuges. Bei beiden Veranstaltungen war die Stimmung prächtig, die Klassiker der Rödermärker Straßenfastnacht lockten wieder unzählige Fastnachter an.

Wie jedes Jahr gab es „Wiederholungstäter“, die bei beiden Umzügen dabei waren. Am Samstag hatte Bürgermeister Jörg Rotter einmal mehr das Nachsehen. Seine Kollegen von der Prinzlichen Hofgarde, der der Rathauschef selbst angehört, legten Rotter in Ketten und führten ihn hinunter auf die Bühne. Dort freuten sich Prinzessin Leena II. und Prinz Flo I. über die närrische Machtübernahme. Das Prinzenpaar hatte bei der Erstürmung des Rathauses wieder große Unterstützung aus dem Volk. 43 Zugnummern mit über 1000 Närrinnen und Narren waren mit dabei. Darunter unter anderem die großen Wägen mit den Elferräten der Turngemeinde und der Turnerschaft. Die Sitzungspräsidenten Sascha Reisert (TG) und Max Auth (TS) heizten den Sturm aufs Rathaus mächtig an. Der Zug war wieder eine Generationen übergreifende Angelegenheit, angefangen von den Kindergartenkindern. Unter anderem war auch wieder „Queen Mum“ alias Mechthilde Zöller, die schon bei der St. Nazarius-Seniorenfastnacht für Stimmung gesorgt hatte, unterwegs. Die Gruppen waren mit reichlich Süßigkeiten fürs am Straßenrand stehende Volk ausgestattet. Es gab aber auch gesunde Leckereien: Der Kerbverein verteilte Kartöffelchen mit Kräuterquark.
Sonniges Fastnachtswetter und zweistellige Plustemperaturen – die Voraussetzungen für einen rundum gelungenen Orwischer Rosenmontagszug waren ebenfalls gegeben. „Das passt doch zu Urberach“, freute sich Zugchef Werner Popp schon vor der 27. Auflage.
Der Ehrenvorsitzende des KSV und seine Mitstreiter hatten wieder ganze organisatorische Vorarbeit geleistet. Und auch die insgesamt 1.350 Teilnehmer lieferten, sie sorgten für einen stimmungsvollen Umzug. Sehr zur Freude der Besucher entlang der Strecke. Besonders dicht gedrängt standen die Fastnachtsfans natürlich wieder auf dem Dalles. Vom Rathausbalkon begrüßte Werner Popp die Gruppen gemeinsam mit der Ersten Stadträtin Andrea Schülner und weiteren Magistratsmitgliedern.
Es waren etwas weniger Zugteilnehmer als im Vorjahr, der närrische Lindwurm war mit 45 Zugnummern und einer Länge von 1100 Metern dennoch wieder sehr abwechslungsreich. Vorne weg erneut die Schützengesellschaft. Besonders eindrucksvoll waren unter anderem die neun Kitas, die mit über 200 Kindern dabei waren.
Die „Orwischer Heinzelmännchen“ vom MTV machten mit ihrem Motivwagen Werbung für die 750-Jahr-Feier: „Wenn`s Schee wern soll zur großen Feier, misse die Heinzelmännchen uns helfe, sonst werd`s deier.“ Viel Spaß hatten auch die anderen Gruppen, etwa die „Ägypterinnen“ von der Katholischen Frauengemeinschaft, diverse Prinzenpaare und natürlich am Schluss die Gruppen des KSV mit dem Elferratswagen mit Präsident Lars Löbig an der Spitze.
Nicht nur aus Rödermark, sondern auch aus vielen umliegenden Gemeinden beteiligten sich die Fastnachter am Zug. „Wir haben natürlich viele Vereine, die schon seit vielen Jahren dabei sind. Es gibt aber auch immer wieder neue Zugnummern“, berichtete Werner Popp, der unter anderem der Stadt und der Polizei für die Unterstützung dankte. So feierten in diesem Jahr der ArteCare-Pflegestift, die Gymnastikfrauen der Germania, die das 50. Jubiläum ihres Kappenabends feierten, und eine Gruppe mit dem schönen Namen „Knodderdippe“ ihre Premiere. 24 Wagen und 30 Fußgruppen waren insgesamt dabei.
(Text: PS)