In Brandenburg ist die unter Tieren hoch ansteckende Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Betroffen ist ein Bestand von Wasserbüffeln in Märkisch-Oderland. Der Ausbruch wurde am 10. Januar 2025 festgestellt; der Eintragszeitpunkt wurde auf Anfang bis Mitte Dezember 2024 festgelegt. Bisher wurden keine weiteren Ausbrüche festgestellt.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Rindern und Schweinen und ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Auch andere Paarhufer wie Rehe, Ziegen und Schafe, Kameliden (Alpakas, Lamas), aber auch Elefanten, Ratten und Igel können sich infizieren. Es ist der erste Ausbruch in Deutschland seit 1988. Pferde sind nicht und Menschen nur selten für MKS anfällig.
Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hat Gesamtdeutschland den Status „frei von Maul- und Klauenseuche“ aberkannt. Aktuell wurden Restriktionszonen eingerichtet. Im Land Brandenburg sowie in Berlin galt ein absoluter Stand-Still für Tiertransporte. In einem Radius von einem Kilometer um den betroffenen Betrieb wurden vorbeugend alle empfänglichen Tiere getötet. Vorsorgliche Tötung erfolgte auch bei dem einen bekannten Kontaktbetrieb.
Erste Ermittlungen ergaben noch keine konkreten Hinweise für den Eintrag in den Bestand. Jedoch konnte der Serotyp bestimmt werden (Serotyp O), er stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Türkei/dem Iran. Impfungen sind grundsätzlich erst einmal verboten und müssen durch die EU genehmigt werden.
Auswirkungen auf den Kreis Groß-Gerau
Bereits jetzt sind massive Handelsrestriktionen spürbar. Viele Exporte in Drittländer können aufgrund des aberkannten WOAH-Status und Handelsrestriktionen der Drittländer nicht mehr oder nur noch eingeschränkt stattfinden. Innerhalb der EU sind nur das Bundesland Brandenburg sowie Berlin von Handelsrestriktionen offiziell betroffen, jedoch sind auch schon beim Veterinäramt Groß-Gerau erste Nachrichten zu nicht mehr stattfindenden Tiertransporten angekommen. Dies betrifft im Moment vor allem Transporte von Milchviehkälbern in die Niederlande und Schlachtschweine aus den ASP-Restriktionszonen zu einem Schlachtbetrieb.
Dringende Empfehlungen an Tierhalter empfänglicher Arten
Für die Tierhalter im Kreis Groß-Gerau sollte darum bereits jetzt eine hohe Alarmbereitschaft gelten. Das Veterinäramt rät dringendst, Personen- und Fahrzeugkontakte auf das nötigste Maß zu reduzieren. Außerdem werden Desinfektionsmöglichkeiten, Schuh- und Kleidungswechsel beim Betreten der Tierhaltung empfohlen. Zusätzlich ist jeder Verdachtsfall unverzüglich an das Veterinäramt zu melden.
(Text: PM Kreis Groß-Gerau)
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… erschließt sich ihre Welt, indem sie viel Zeit in der Natur verbringt. Bei langen Fahrradtouren und schöne Wanderungen tankt sie Kraft. Lokale Themen sind ihre Welt. Sowohl in den Printprodukten als auch online informiert sie am liebsten über Polizeiberichte, Tiergeschichten und Umweltthemen. Absolute Lieblingsbeschäftigung in der Adventszeit: Plätzchen backen.
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