Mit Apfelsaft Wissenswertes über heimische Streuobstwiesen lernen

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(Symbolbild: Timotheus Frobel auf Unsplash)

Die Servicestelle für Ernährungsinitiativen ermöglicht es, ehrenamtlich Engagierte Kinder und Erwachsene für regionale Ernährungsprojekte zu begeistern

Gemeinsam Saft aus Äpfeln hessischer Streuobstwiesen herstellen, einen Gemeinschaftsgarten pflegen und dessen Produkte verarbeiten, Lebensmittel vor der Mülltonne bewahren oder Kochkurse für Grundschulkinder, bei denen man gleichzeitig etwas über regionale Produkte lernt: Die Beispiele für ehrenamtliches Engagement im Bereich Ernährung in Hessen sind vielseitig – und es gibt noch etliche mehr. Insgesamt 14 Projekte unterschiedlicher Initiativen konnten 2024 mit Hilfe der Servicestelle für Ernährungsinitiativen in Hessen (SEI) erfolgreich umgesetzt werden.

Die SEI ist die zentrale Anlaufstelle für gemeinnützige Vereine und Initiativen aus dem Ernährungsbereich und wurde 2023 vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland e.V. (FiBL) ins Leben gerufen. Finanziert wird sie vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU). Nach 212.000 Euro im ersten Jahr stellte das Ministerium 2024 dafür Fördermittel in Höhe von 235.000 Euro zur Verfügung.

Von Kochkurs bis Kurzfilm

Viele ehrenamtliche Hände haben in diesem Jahr Hochbeete gebaut, Mittagstische für Alleinlebende und Ältere ins Leben gerufen oder Informationsfilme über die hessische Landwirtschaft gedreht. So informieren etwa zwei Kurzfilme des Vereins BIONALES – Bürger für regionale Landwirtschaft und Ernährung e.V. in Frankfurter Kinos über Themen wie Kompostierung oder regionale Landwirtschaft. Neben dem gemeinschaftlichen Gärtnern, sowohl in Pflanzkisten als auch auf dem Feld, standen auch erfahrungsorientierte Bildungsangebote an besonderen Lernorten wie Outdoor-Kochkurse im Fokus.

Regionalität auch für die Kleinsten ein Thema

Etliche Projekte beziehen auch die kleinen Hessinnen und Hessen mit ein: Im Projekt „Vom Apfel zum Saft“ des Vereins AZN-Naturerlebnishaus Heideberg e.V. in Kirtorf pressen Schulkinder beispielsweise aus Äpfeln von heimischen Streuobstwiesen gemeinsam Apfelsaft mit einer Apfelpresse. „Die Kinder erleben in diesem Projekt praxisnah und anschaulich, was auf Streuobstwiesen wächst und wie gut unsere regionalen Produkte schmecken“, sagt Staatssekretär Michael Ruhl. „Wie wichtig die hessische Landwirtschaft ist und warum regionale Lebensmittel auch gut für die Umwelt sind, lernen sie dabei ganz nebenbei“, so Ruhl weiter.

Beratung bei Vereinsgründung, Ideenentwicklung und Förderanträgen

Die SEI unterstützt Vereine und Initiativen von Anfang an bei ihrer Arbeit. „Wir beraten zu Fragen der Vereinsgründung, über die Entwicklung von Projektideen bis hin zum konkreten Förderantrag“, sagt Silke Thom, Projektkoordination bei FiBL Deutschland e.V. „Zudem bringen wir die engagierten Menschen in Hessen zusammen, denn Austausch und Vernetzung sind wichtig für den langfristigen Erfolg der Projekte. Ich freue mich über das große Engagement der Ernährungsinitiativen und aller Projekte, die gefördert werden konnten“, betont Thom.

Starkes Engagement ist vielfältig

Ob in Frankfurt, Gießen, Wetzlar, in der Rhön oder im Vogelsberg: Nachhaltig gut essen und ackern verbindet. Das zeigt auch ein Blick auf die Antragssteller. Dazu gehörten im Jahr 2024 Ernährungsräte, inklusiv arbeitende Einrichtungen, ein Schulförderverein und mehrere Vereine mit Angeboten der Umwelt- und Naturpädagogik. Gefördert wurden kleinere Projekte zwischen 500 und 2.500 Euro, aber auch größere Vorhaben mit Beträgen zwischen 5.000 und 20.000 Euro für eine gesunde, regionale und nachhaltige Ernährung. Für 2025 stehen ehrenamtlich Engagierte bereits in den Startlöchern, denn auch dann fördert das Land Hessen wieder regionale Projekte für eine nachhaltige Ernährung.

Hintergrund

Die Förderung der Servicestelle für Ernährungsinitiativen in Hessen (SEI) erfolgt im Rahmen der Hessischen Ernährungsstrategie und des Klimaplan Hessen.

Kontakt: Servicestelle für Ernährungsinitiativen in Hessen (SEI),
sei-hessen.de, Anja Erhart, Tel. 069/7137699-220, E-Mail:
kontakt@sei-hessen.de.

(Text: PM PM Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat)