Umweltdezernent Michael Kolmer hat die Ergebnisse einer sogenannten limnologischen Untersuchung zur Massenentstehung von Blaualgen in der „Grube Prinz von Hessen“ vorgestellt. Hintergrund ist, dass es im Jahr 2024 dort wiederholt zur Massenvermehrung von Blaualgen, den sogenannten Cyanobakterien, kam. Das Phänomen trat bereits im Winter auf. Während im März und August die Öffentlichkeit nur auf erhöhte Blaualgenkonzentrationen hingewiesen wurde, musste im Oktober aufgrund der hohen Konzentrationen ein Badeverbot ausgesprochen werden.
„Um die Ursachen und Auswirkungen des Blaualgenwachstums in der Grube Prinz von Hessen besser zu verstehen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln, haben wir eine limnologische Untersuchung beauftragt“, erläutert Kolmer dazu. Diese erfolgte am 23. August 2024 durch die Limnologin Dr. Heike Zimmermann-Timm. Die Untersuchung der Planktongemeinschaft sowie ausgewählter chemischer und physikalischer Parameter anhand eines Tiefenprofils wurden an der tiefsten Stelle bis in eine Tiefe von 13,2 Meter vorgenommen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in einem gewässerökologischen Gutachten zusammengefasst, das nun vorliegt. „Das Gutachten liefert zusätzliche Erkenntnisse zu den derzeitigen Umweltbedingungen, identifiziert Ursachen für das Wachstum der Blaualgen und empfiehlt Maßnahmen“, so Kolmer weiter. Der Umweltdezernent betont, dass das erstellte Gutachten zum einen das bisherige Verwaltungshandeln bestätigt aber zudem aufgrund der übersichtlichen Darstellung wichtiger gewässerökologischer Erkenntnisse weitere Spielräume eröffnet:
„Insbesondere mit einem engmaschigeren Monitoring der Gewässergüte auch außerhalb der Badesaison, werden wir das Gewässer und damit den Gesundheitsschutz der Bevölkerung genau im Blick behalten“, erklärt Kolmer.
Die Maßnahmen entsprechen weitestgehend denen, die bereits im Frühjahr durch das verwaltungsinterne wissenschaftliche Begleitforum entwickelt wurden, weswegen einige bereits umgesetzt oder in Vorbereitung sind. „Schlüsselaufgabe bleibt, für die Reduktion des Nährstoffeintrags in das Gewässer sowie für die Herstellung einer funktionierenden Lebensgemeinschaft der Tiere am und im Gewässer zu sorgen. Angesichts der invasiven Arten wie Nilgänse, Sonnenbarsche und amerikanischer Sumpfkrebsen ist dies eine echte Herausforderung“, so Kolmer abschließend.
(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)
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