Kürzlich ehrten Dr. Jörg Rahmig, Präsident des Rotary Club Offenbach-Dreieich, Sven Korsch, Vorstand Regionalverband Offenbach der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. und Dr. med. Dirk Czapowski, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Asklepios Klinik Langen die ersten Absolventen der Ausbildung zum ehrenamtlichen Schlaganfallhelfer des Kreises Offenbach.
270.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Schlaganfall. Allein im Kreis Offenbach sind jährlich mehr als 1000 Menschen betroffen. Dabei sind Schlaganfallpatienten auch nach der medizinischen Erst-Versorgung in einer Klinik und anschließender Reha mit vielen Fragen und Problemen konfrontiert. Oft sind sie in ihrer Mobilität eingeschränkt und drohen zu vereinsamen. Angehörige sind mit der Betreuung häufig überlastet.
Um Patienten und deren Angehörige in dieser schwierigen Situation zuhause Unterstützung zu bieten, haben der Rotary Club Offenbach-Dreieich zusammen mit der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe, den Johannitern im Regionalverband Offenbach und der der Asklepios Klinik Langen eine Initiative zur Ausbildung von ehrenamtlichen Helfern für Schlaganfallpatienten ins Leben gerufen.
Ende August startete das Projekt mit einer Infoveranstaltung in der Asklepios Klinik Langen. Aus dem Stand meldeten sich neun Interessierte für den ersten Ausbildungskurs an und waren bis zum Abschluss begeistert mit dabei.
Der Kurs selbst umfasste insgesamt sechs Einheiten á sechs Stunden, die jeweils an Samstagen in den Räumen der Klinik stattfanden. Dabei boten Dr. Czapowski, und Prof. Dr. Dr. med. Ernst Hanisch vom Rotary-Club Offenbach-Dreieich und ehemaliger Ärztlicher Direktor der Langner Klinik, den Teilnehmern eine umfassende Schulung, nach einem Konzept, das von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in einem Modellprojekt mit der Hochschule für Gesundheit Bochum entwickelt wurde.
Die Schulungsinhalte umfassten neben medizinischen, therapeutischen und psychologischen Grundlagen auch Kommunikation, Sozialrecht und Praxiswissen (wie beispielsweise der Besuch einer Stroke-Unit (Spezalisierte Abteilung zur Behandlung akuter Schlaganfälle) sowie einer Reha-Einrichtung.
Die Motivation der Teilnehmer war dabei so unterschiedlich wie die Teilnehmer selbst. Birgit Sievers aus Mörfelden-Walldorf suchte nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben eine sinnvolle Aufgabe, bei der sie bereits vorhandenes Fachwissen vertiefen kann. Dobrinka Reiche dagegen betreut seit Jahren eine ältere Dame – ohne Schlaganfall-Hintergrund- und empfindet dies Aufgabe als so bereichernd, dass Sie sich mehr Hintergrundwissen aneignen wollte. Während ein weiterer Teilnehmer, der von Haus aus in der IT-Branche tätig ist, zum Ausgleich eine Aufgabe in einem ganz anderen Bereich sucht, war für eine weitere Teilnehmerin, die Motivation besonders stark. Sie hatte vor sechs Jahren selbst einen Schlaganfall erlitten und hat dank hervorragender medizinischer Versorgung überlebt und keinerlei gesundheitliche Einschränkungen zurückbehalten. „Für mich ist es, als ob mir nach dem Schlaganfall ein zweites Leben geschenkt wurde. Dafür bin ich unendlich dankbar und möchte Menschen, die nicht so ein Glück hatten, gern als Schlaganfall-Helfer unterstützen, indem ich Beratungs- und Unterstützungsangebote vermittle oder praktische Hilfen beim Einkaufen oder gemeinsamer Freizeitgestaltung anbiete. So kann ich den Betroffenen helfen und Angehörige entlasten“.
„Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz unserer Initiative und die neuen ehrenamtlichen „Schlaganfall-Helfer“ im Kreis Offenbach, denen alle Partner der Initiative auch nach der Ausbildung bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit mit Rat und Tat zur Seite stehen werden“, so Sven Korsch.
(Text: PM LPR)