Über eine ganz besondere Kooperation, die Leben retten kann, freuten sich bei einem Übergabetermin auf dem Rathausplatz Bürgermeister Marcus Kretschmann sowie Pfarrerin Helga Donat und Andrea Weicker vom Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Goddelau. In einer gemeinschaftlichen Aktion von Büchnerstadt und evangelischer Kirchengemeinde wurde ein öffentlich zugänglicher Defibrillator auf dem Rathausplatz angebracht. Er befindet sich an der Wand der großen Gitterbox, die an der dem Rathaus zugewandten Gebäudeseite des Eiscafés angebaut ist.
Wie Medizinproduktberater Mathias Lachmann bei dem Übergabetermin erläuterte, handelt es sich dabei um einen sogenannten Laien-Defibrillator, der sehr einfach in der Handhabung ist, mit leicht verständliche Anleitungen zum Gebrauch und in einem beheizten Outdoor-Schränkchen untergebracht ist.
Ein Defibrillator – kurz Defi – unterbricht durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern. Bei 85 Prozent aller plötzlichen Herztode liegt anfangs ein Kammerflimmern vor. Dies führt zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, was innerhalb kurzer Zeit massive neurologische Schäden bewirkt. Durch Stimulation von Herzmuskelzellen kann ein Defi das Kammerflimmern unterbrechen. Entscheidend ist dabei, dass das medizinische Gerät so früh wie möglich zum Einsatz kommt. Denn bei einem Kammerflimmern sinken die Überlebenschancen pro Minute um circa zehn Prozent.
Die evangelische Gemeinde Goddelau, die sich mit Kirche und Gemeindehaus direkt gegenüber des Rathausplatzes befindet, hatte daher der Stadt den Vorschlag gemacht, auf dem Rathausplatz einen jederzeit öffentlich zugänglichen Laien-Defibrillator anzubringen. „Ich fand das eine sehr gute Idee und habe das gerne unterstützt“, erklärte Bürgermeister Kretschmann. So hat die Stadt den Defi gestellt und die evangelische Gemeinde den dazugehörigen Outdoor-Schrank besorgt, sodass der Defi jederzeit und rund um die Uhr einsatzbereit ist.
In diesem Jahr wurden bereits auch die stadteigenen Hallen mit Laien-Defibrillatoren ausgestattet. „Ich hoffe natürlich, dass die Geräte nie zum Einsatz kommen. Aber ich bin sehr froh, dass wir im Ernstfall gut ausgestattet sind“, betont der Bürgermeister.
(Text: PM Stadt Riedstadt)