Zündung des Job-Turbos – Engagierter Einsatz der Kommunalen Jobcenter

156

Kommunales Job-Center Odenwaldkreis breit aufgestellt

Der Job-Turbo soll Integrationsverläufe beschleunigen und Menschen mit Migrationshintergrund helfen, schneller eine Arbeit zu finden. Damit dies gelingt, ziehen Länder, Kommunen und die Kommunalen Jobcenter (KJC) an einem Strang. Die KJC setzen dabei auf individuelle Angebote und direkte Begegnungen mit Arbeitgebenden. Persönliche Ansprechpartner entwickeln mit den Kundinnen und Kunden neue Wege. Bei regionalen Veranstaltungen treffen Migrantinnen und Migranten auf Arbeitgebende, die ihre offenen Stellen präsentieren. Parallel informieren die Jobcenter die Unternehmen über finanzielle Zuschüsse und Unterstützungsangebote.

Neben internen Veranstaltungen für die Zielgruppe organisieren die Kommunalen Jobcenter, teilweise gemeinsam mit dem Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit, unterschiedliche Formate, wie beispielsweise Bewerbertage. Das Ziel: Arbeitgebende und Zugewanderte sollen sich unter anderem bei Jobbörsen und Jobcafés persönlich kennenlernen. Eine große Herausforderung beim „Job-Turbo” besteht im passenden „Match“ zwischen Arbeitsuchenden und Arbeitgebenden.

Im Oktober fand in Michelstadt im Odenwaldkreis genau zu diesem Zweck ein weiterer „Chancen-Markt“ statt – eine Veranstaltung, die über 160 Kundinnen und Kunden des Kommunalen Job-Centers, darunter zahlreiche Personen mit Migrationshintergrund, mit zwölf regionalen Unternehmen zusammenbrachte. Diese hatten zahlreiche offene Stellen im Angebot und konnten vor Ort unkompliziert mit potenziellen Arbeitnehmenden ins Gespräch kommen. Um eine passgenaue Vermittlung zu unterstützen, waren die teilnehmenden Kunden des KJC im Vorfeld von den Vermittlungscoachs ausgewählt und vorbereitet worden. Zudem konnten alle einen aktuellen Lebenslauf vorweisen. Diese Veranstaltung knüpfte an ein Event des KJC Odenwaldkreis an, das zuletzt im Februar durchgeführt worden war und damals explizit ukrainische Geflüchtete angesprochen hatte. Mehr als 270 Personen aus der Ukraine waren gekommen und über 100 Bewerbungsprozesse wurden noch vor Ort angestoßen. Die Resonanz war damals so groß, dass sich das Konzept und die gelungene Umsetzung des Job-Turbos im Odenwaldkreis bis ins Bundeskanzleramt herumgesprochen hatten. Als eines von acht ausgewählten Jobcentern war das KJC Odenwaldkreis deshalb zum Treffen mit Kanzler Olaf Scholz, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, nach Berlin eingeladen worden.

Doch nicht nur spezielle Veranstaltungen unterstützen die Integration von Migrantinnen und Migranten. Ein weiteres Ziel sollte sein, Geflüchtete berufsbegleitend zu qualifizieren, sofern sie eine Tätigkeit aufnehmen, die nicht ihren Qualifikationen entspricht. Seit diesem Jahr gibt es die Job-Berufssprachkurse (Job-BSK) als neues Angebot, um Betriebe und Arbeitnehmende in Sachen Zündung des Job-Turbos zu unterstützen. In diesen praxisorientierten Sprachkursen wird die deutsche Sprache mit Bezug zum konkreten Arbeitsplatz vermittelt. Job-BSK können entweder unmittelbar vor der Arbeitsaufnahme oder berufsbegleitend stattfinden.

Bei seiner Maßnahmenplanung hat das Kommunale Job-Center aus Erbach die berufsbezogene Sprachvermittlung schon seit mehreren Jahren im Fokus. In Maßnahmen wie „BuILD – Begrüßung und Integration Leben in Deutschland“, „Migranten in der Sozialwirtschaft“ oder „Migranten – Integration in Arbeit“, die beim Bildungsträger InA gGmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Odenwaldkreises stattfinden, bekommen Teilnehmende die maximale Unterstützung. Unter anderem werden sie dort in einem Drei-Phasen-Modell bestehend aus Orientierung und berufsbezogener Sprachförderung, Arbeiten und Qualifizierung sowie Praktika und Beschäftigung gezielt auf die gesellschaftliche und berufliche Integration vorbereitet. Seit Beginn der Maßnahmen Mitte des Jahres 2023 wurden bereits 25 Teilnehmende der genannten Maßnahmen in Arbeit vermittelt.

Perspektivisch ist es wichtig, die Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Qualifikationen voranzutreiben und hier ebenfalls für einen „Turbo“ zu sorgen.

Die Jobcenter stehen bereit. Wie immer #Stark.Sozial.VorOrt.