Der Münsterer Bahnhofstraße kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie gilt gemäß den „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ als „örtliche Einfahrtsstraße“, die den Ortskern mit dem Ortsteil Breitefeld, dem Freizeitzentrum und einer der zwei Münsterer Auf- und Abfahrten zur Bundesstraße 45 verbindet. Mehr als ein halbes Dutzend innerörtlicher Straßen münden hinein, zwischen Feldstraße und Bahnhofsplatz kreuzt zudem die Bahn. Bald schon soll die wichtige Straße auf einer Strecke von 450 Metern – vom Mini-Kreisel an der Langsmühle im Westen bis zur Ampel mit Frankfurter und Altheimer Straße im Osten – grundhaft erneuert werden. Dafür stehen inzwischen die Gestaltung, die Kosten und der grobe Zeitplan fest.
Der Asphalt der Bahnhofstraße ist an vielen Stellen in einem schlechten Zustand, weshalb der komplette Oberbau des auch als „dörfliche Hauptstraße“ charakterisierten Verkehrswegs instandgesetzt werden soll. Zudem sollen im Vorfeld seiner Erneuerung die Kanalisation und die Trinkwasser-Leitung in diesem Bereich modernisiert werden. Letztere plant das Gruppenwasserwerk Dieburg, das dafür wiederum die Straßenplanung als Grundlage benötigt. Diese Planung hat im Auftrag der Gemeinde Münster das Groß-Zimmerner Ingenieurbüro Reitzel erarbeitet.
Im Vorfeld der Straßenbaumaßnahme soll zunächst die Kanalisation an die Reihe kommen. Dies soll bis Herbst 2025 geschehen. Noch offen ist, ob schon im Sommer nächsten Jahres der Bau der neuen Wasserleitung erfolgen kann oder erst nach Abschluss des Kanalbaus. Für die Erneuerung der Trinkwasserleitung veranschlagt das Büro Reitzel in seiner Vorplanung drei bis vier Monate. Mögliche Arbeiten an den Gasleitungen sollen parallel dazu ausgeführt werden. Für die Straßenbauarbeiten kalkuliert man acht Monate. Im Sommer 2026 könnte die Bahnhofstraße also erneuert und wieder auf kompletter Länge befahrbar sein.
Die Fahrbahnbreite soll nach den Bauarbeiten 5,50 Meter betragen. Mit den Stimmen von CDU, FDP und ALMA-Die Grünen beschlossen worden war in der Gemeindevertretung unter vier Varianten eine, die mit Parkplätzen entlang der Straße dem hohen Parkdruck in der Straße Rechnung trägt (was in diversen Bereichen zulasten der Gehweg-Breite geht) und zudem Pflanzinseln vorsieht. Die SPD hatte erfolglos für eine günstigere Variante ohne Baumpflanzungen, für die sie diesen Standort als ungeeignet betrachtet, plädiert. Je nach Parkzonen und Pflanzinseln schwankt die Gehweg-Breite auf beiden Seiten künftig zwischen einem und zwei Metern. Da die Bahnhofstraße eine Tempo-30-Zone ist, sind dort besonderen Vorkehrungen für Radfahrer zumindest nicht zwingend erforderlich.
Die Bruttokosten für die Erneuerung der Münsterer Bahnhofstraße werden (ohne den Kanal- und Wasserleitungsbau) auf knapp 1,6 Millionen Euro taxiert. Die eigentlichen Baukosten machen davon rund 1,2 Millionen Euro aus. Einen Großteil davon erhält die Gemeinde über eine Förderung des Bund-Länder-Programms „Lebendige Zentren“.
Insgesamt soll mit dieser Baumaßnahme nicht nur die Infrastruktur unter der Straße sowie ihre Oberfläche erneuert werden. Vielmehr soll sie auch weitere Ziele erreichen: den besseren Verkehrsfluss, eine Harmonisierung von ruhendem und fließendem Verkehr, mehr Barrierefreiheit bei den Übergängen, ein geordnetes Parken, mehr Grün am Straßenrand und insgesamt eine Aufwertung des Ortsbilds.
(Text: jedö)
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