Kreis Offenbach ehrt engagierte Bürger

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Das Bild zeigt Carsten Müller. Bild: Stadt Offenbach
Carsten Müller. Bild: Stadt Offenbach

Heide Klabers, Thomas Geiß und Horst Rebell erhalten für ihr ehrenamtliches Engagement Auszeichnung.

Der Kreis Offenbach würdigt engagierte Bürgerinnen und Bürgern, die über viele Jahre hinweg Wertvolles für die Gesellschaft geleistet und den Alltag der Menschen bereichert haben. „Wir rücken das ehrenamtliche Engagement stärker in das Licht der Öffentlichkeit, um deutlich zu machen, dass freiwillige Arbeit gesellschaftlich von hoher Relevanz ist. Vieles würde ohne ihren Einsatz nicht funktionieren und unser Leben wäre ärmer“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller am Donnerstagabend im historischen Ambiente des Winterrefektoriums im RegioMuseum in Seligenstadt bei der Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen. Für ihr langjähriges Engagement wurden Heidi Klabers aus Rodgau, Thomas Geiß aus Egelsbach sowie Horst Rebell aus Heusenstamm ausgezeichnet.

Mit Blick auf die aktuelle Kampagne „Ehrenamt: Ein Glücksfall für den Kreis Offenbach“, bei der Aktive in einem Magazin, in Videos, auf der Homepage und auf Social-Media-Kanälen über ihre Arbeit berichten, hob der Erste Kreisbeigeordnete den großen Gewinn der freiwilligen Arbeit hervor. „Wer seine Freizeit in den Dienst anderer stellt, Menschen in Notlagen hilft oder etwa in Sport und Kultur für vielfältige Angebote sorgt, dessen Leistungen sind oft unsichtbar, aber immer unverzichtbar. Mit ihrem Engagement stärken Ehrenamtliche das Wir-Gefühl in unserer Gesellschaft. Das brauchen wir in einer Zeit, in der die Herausforderungen immer komplexer werden und in der manche Themen stark polarisieren, mehr denn je“, betonte Carsten Müller.

Heide Klabers

Für Heide Klabers wurde die TGS 1895 Jügesheim und nach der Vereinsfusion die heutige SKG Rodgau zu einem zweiten Zuhause. Sie begann ihr ehrenamtliches Engagement in Rodgau 1978 bei der TGS, wo sie als Übungs- und Abteilungsleiterin arbeitete und von 1991 an zehn Jahre lang die Turnabteilung führte. Federführend war Heide Klabers auch bei dem EU-Modellprojekt „Twin and go“, in dem sie den Erfahrungsaustausch älterer Freiwilliger förderte. Außerdem erweiterte sie die sportlichen Angebote für die Altersgruppe 50 plus.

Bevor sie das Ehrenamt im Rodgauer Sportverein übernahm, engagierte sie sich bereits in ihrer Geburtsstadt München als Gau-Jugendwartin und im Bayrischen Turnverband als Landeskinderturnwartin. An der Isar arbeitete sie auch neun Jahre lang als parteilose Gemeinderätin in der Kommunalpolitik mit und brachte sich als Jugendschöffin ein.

Als erfahrene Übungsleiterin für Geräteturnen und Gymnastik sowie für die Rückenschulung zeigte sie in Rodgau vielen Menschen, wie man sich fit hält. Seit 33 Jahren gehört sie dem Vorstand an. Bei der Fusion zur TGM/SV Jügesheim gelang es ihr 2016, die positiven Synergien der Verschmelzung deutlich zu machen, um so bei den Mitgliedern die Akzeptanz der Fusion zu steigern und zum Gelingen der Kooperation beizutragen. „Beim Blick in Ihre Biografie hat mich die Kontinuität Ihres ehrenamtlichen Engagements sehr beeindruckt. Sie haben bereits im Teenageralter Verantwortung übernommen. Rund sechs Jahrzehnte lang leben Sie das Ehrenamt“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete bei der Verleihung des Landesehrenbriefes in seiner Laudatio.

Durch Heide Klabers´ Engagement wurden viele Projekte realisiert, Mitarbeitende im Vereinsmanagement ausgebildet und vor allem junge Frauen motiviert, in Führungspositionen Verantwortung zu übernehmen. Ein Thema liegt ihr besonders am Herzen: Gemeinsam mit dem Verein „Wildwasser e. V.“ hat sie ein Projekt zur Prävention sexueller Gewalt im Sportverein umgesetzt. Auf ihre Initiative hin wurden verpflichtende Schulungen für Übungsleitende eingeführt. Durch den offenen Umgang mit dem Thema entsteht ein Klima, das es potenziellen Tätern schwer macht.

Thomas Geiß

Der Fußball gab Thomas Geiß den richtigen Kick für sein Ehrenamt. Über viele Jahre hinweg engagierte er sich als Jugendleiter und -trainer bei der Sportgemeinschaft Egelsbach, der er seit genau 50 Jahren angehört. Im Hessischen Fußballverband arbeite er im Projekt Konfliktmanagement mit und setzte sich in der Sportjugend Hessen für das Wohl von Kindern ein. „Als stellvertretender Kreisfußballwart im Kreis Offenbach liegt Ihr Interesse auf dem Sportplatz, doch der Blick weitet sich, denn Sie haben auf die Frage, wie Sie das Wir-Gefühl in der Gemeinde stärken können mit Ihren verschiedenen Ehrenämtern hervorragende Antworten gefunden“, so Carsten Müller.

Wie wichtig Thomas Geiß der Zusammenhalt ist, das zeigt er auch beim Hessischen Fußballverband im Vorsitz der Kommission „Gesellschaftliche Verantwortung“. Noch stärker wirkt sein Einsatz auf lokaler Ebene, wo er das Miteinander von Menschen aus verschiedenen Nationen, Religionen und Kulturen fördert. Als vor knapp zehn Jahren besonders viele Geflüchtete im Kreis Offenbach Schutz suchten, übernahm er in Egelsbach die Aufgabe des kommunalen Sport-Coaches, um Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Staaten, etwa beim Mitternachtssport, den Weg in die Vereine zu ebnen. Die Erfolge der Integration sind ein Gewinn für die ganze Gesellschaft.

Über 40 Jahre lang hat sich Thomas Geiß als Kirchenvorsteher in der Evangelischen Kirchengemeinde Egelsbach engagiert. Seine soziale Einstellung sowie seine Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen, sind stark vom christlichen Glauben und der Nächstenliebe geprägt. Er ist jemand, der auf Menschen zugeht. Als agiler Koordinator mit Gemeinschaftssinn ist es ihm gelungen, ein starkes Netzwerk aufzubauen, das ihm bei seiner erfolgreichen Arbeit im Ehrenamt Rückenwind gibt.

Sein bürgerschaftliches Engagement hat er über die SG Egelsbach ausgeweitet. Er engagiert sich in der Elschbächer Kerbgemeinschaft, im Förderverein Freibad, im Egelsbacher Kulturverein sowie im Verein Pro Saalbau-Eigenheim. Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller wies auch auf seine ehrenamtliche Arbeit in der Fassenacht hin. „Seit 33 Jahren unterstützen Sie die Karnevals-Gesellschaft Egelsbach. Das passt zu einem Fastnachtsfan, der am 11.11. Geburtstag hat.“

Viele junge Menschen stehen am Ende ihrer Schulzeit nicht nur vor der Frage, ob sie einen Beruf erlernen oder studieren, sondern auch die Entscheidung Wehrdienst oder Zivildienst musste bis zur Aussetzung dieser Pflicht 2011 getroffen werden. Horst Rebell wählte keine dieser beiden Möglichkeiten, sondern ging einen dritten Weg, der damals erlaubt war. Mit 19 Jahren verpflichtete er sich, für zehn Jahre dem Deutschen Roten Kreuz zu dienen. Dem Ortsverein Heusenstamm gehörte er damals bereits vier Jahre lang an. Das war der Start für sein ehrenamtliches Engagement, das er bis heute voller Überzeugung und mit viel Leidenschaft in verschiedenen Vereinen leistet.

Horst Rebell

Horst Rebell ist stets nah an den Menschen und ihrem Wohlergehen bedacht. Beim DRK übernahm er bereits im Alter von 20 Jahren die Aufgaben des Truppführers, wurde mit 25 Zugführer, mit 26 Gruppenführer und mit 39 im Vorstand Materialwart. In den vergangenen Jahrzehnten schulte er in Heusenstamm viele Menschen in Erste-Hilfe-Kursen, leitete Ausbildungslehrgänge und gibt sein Wissen bis heute im Kreisverband als Ausbilder in der Ersten Hilfe weiter.

Parallel zu seinen sozialen Aufgaben im DRK gehört er seit fast 40 Jahren zum Schützenverein Heusenstamm, in dem er bis 2011 rund 20 Jahre lang als 2. Vorsitzender Regie führte. Mit seiner starken Motivation, Menschen zu unterstützen, ihnen in Notsituationen zu helfen oder gar Leben zu retten, bringt sich Horst Rebell seit mittlerweile 16 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr ein. Er hatte bis vor kurzem zwölf Jahre lang den Vorsitz des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Heusenstamm inne. Er widmete sich mit großer Hingabe der Vorstandsarbeit.

„In Ihren verschiedenen Ehrenämtern verkörpern Sie den Gedanken von Empathie und Altruismus, um dem Nächsten zu helfen und wie bei den Erste-Hilfe-Kursen, dafür zu sorgen, dass noch mehr Menschen andere retten können. Freunde sagen über Sie anerkennend, Horst Rebell ist einer, der immer zur Stelle ist, wenn Hilfe gebraucht wird“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Carsten Müller bei der Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen.

(Text: PM Kreis Offenbach)