Am 30. November findet eine weihnachtliche Schmückaktion am Sternenkindergrab auf dem Dieburger Friedhof statt.
Der Verlust eines Kindes ist ein traumatisches Erlebnis. Betroffene Familien tragen die Trauer darüber, viel zu früh ihr Kind verloren zu haben, oft ihr Leben tief in sich. Eine Tradition, die seit fünf Jahren in Zusammenarbeit mit dem Sternenkinderzentrum Odenwald e.V. zu Beginn der Adventszeit auf dem Dieburger Friedhof stattfindet, soll betroffenen Eltern und Angehörigen das Gedenken an ihre verlorenen Kinder ermöglichen: Am Samstag, 30. November 2024, findet ab 11 Uhr wieder das weihnachtliche Schmücken des Sternenkindergrabes statt. Wer ein Sternenkind im Herzen trägt, kann sich gerne beteiligen – oder auch nach diesem Termin noch das Gemeinschaftsgrab mit Weihnachtsschmuck versehen.
Es sind mehr als 3.000 Kinder, die jährlich in Deutschland tot zur Welt kommen oder nur kurze Zeit nach der Geburt sterben. Für die Eltern dieser „Sternenkinder“, wie diese auch liebevoll genannt werden, ist gerade an Weihnachten das „Fehlen“ ganz besonders spürbar. Umso schöner ist es, einen Ort zu haben, an dem Eltern, Geschwisterkinder und andere Angehörige ihrer Trauer Ausdruck verleihen können – das zeigt auch die Resonanz, die die Schmückaktion am Sternenkindergrab auf dem Dieburger Friedhof jedes Jahr erfährt. Bei der die Möglichkeit besteht, mit den Namen der Kinder versehene Christbaumkugeln an den dort aufgestellten Weihnachtsbaum zu hängen oder andere Deko auf den Grabplatten zu platzieren.
Gemeinschaft hilft bei der Trauerbewältigung
So wird das Sternenkindergrab, das 2007 unweit der Trauerhalle angelegt wurde, zur Weihnachtszeit immer ein Ort der Erinnerung – und der Begegnung. „Es ist immer wieder schön zu sehen, mit wie viel Freude die Eltern und Geschwisterkinder den Weihnachtsbaum mit Kugeln gestalten, auf denen die Namen ihrer Sternenkinder stehen“, sagt Gabi Mehr vom Friedhofsamt der Stadt Dieburg, die die Aktion auch dieses Jahr vorbereitet.
Dieses Jahr wird Elisabeth Faust, die als Kinderkrankenschwester im Sternenkinderzentrum die Eltern unter anderem als Trauerbegleiterin begleitet, zur Schmückaktion auf den Friedhof kommen und ein offenes Ohr haben für diejenigen, die über ihre Erfahrungen sprechen möchten. Denn eines hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt: Gemeinschaft hilft bei der Trauerbewältigung.
Während die beschrifteten Kugeln an den Baum gehängt, Lichterketten und Weihnachtsschmuck befestigt werden, kommt man ins Gespräch, über Alltägliches oder über das eigene Sternenkind – und spürt die Gewissheit, mit diesem Schicksal nicht allein zu sein.
(Text: PM Stadt Dieburg)