Schlafstörungen nehmen in Hessen zu

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Symbolbild Schlaflosigkeit (Foto: Tilixia-Summer auf Pixabay)

Seit Jahren steigt in Hessen die Zahl der Menschen mit einer diagnostizierten Schlafstörung. Das geht aus einer aktuellen Analyse der BARMER hervor, nach der der Anteil der hessischen Bevölkerung mit entsprechender Diagnose in den Jahren 2012 bis 2023 von 5,1 Prozent auf 7,1 Prozent gestiegen ist. Das entspricht rund 457.000 Fällen im Jahr 2023 und einer Zunahme der Diagnoserate im genannten Zeitraum von 39 Prozent. Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein.

Schlafstörungen können aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. „Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass die Lebensqualität, die Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in der Arztpraxis abklären lassen“, sagt Martin Till, Landeschef der BARMER in Hessen.

Deutliche Zuwächse bei Schlafstörungen bei jungen Erwachsenen

Die Analyse belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ärztinnen und Ärzte hätten im Jahr 2012 zum Beispiel bei zwei Prozent der Hessinnen und Hessen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. Im Jahr 2023 waren es annähernd drei Prozent. Damit stieg die Diagnoserate in dieser Gruppe um rund 50 Prozent. „Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit“, sagt Till.

Zeitumstellung als zusätzliche Belastung

Die Zeitumstellung am Wochenende könne ein weiterer Faktor sein, der sich zumindest temporär negativ auf den Schlaf auswirke. Das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander. „Viele Dinge können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern: eine qualitativ hochwertige Matratze, die richtige Raumtemperatur, eine ruhige Umgebung. Stressbedingte Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindern“, so Till. Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.

Hintergrund

Datenquelle sind Abrechnungsdaten der BARMER aus den Jahren 2012 – 2023. Sie wurden standardisiert bzw. hochgerechnet, basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in den Bundesländern nach Geschlecht und Ein-Jahres-Altersgruppen im jeweiligen Jahr. Durch die Hochrechnung und Standardisierung erhalten die Daten Bevölkerungsrepräsentativität über das Maß reiner Abrechnungsdaten hinaus.

(Text: PM BARMER Hessen)