Bei perfektem Wetter für Ausdauersport unter freiem Himmel hat am Sonntagvormittag der „4. Eppertshäuser Storchenlauf“ des Turn-Athletik-Vereins stattgefunden. Lokalmatador Jamil Adak machte dabei im Zehn-Kilometer-Rennen sein Triple perfekt. Trotz des finanziellen Erfolgs der Veranstaltung, den in erster Linie die Sponsoren mit ihren Zahlungen garantierten, war der TAV nicht rundum glücklich.
Denn zwischen den letzten Zieleinläufen der Erwachsenen und den finalen Siegerehrungen des Tages, der mit mehreren Schülerrennen über 800, 1000 und 2000 Meter sowie einem Bambinilauf (400-Meter-Runde im Eppertshäuser Sportzentrum, wo sich Start und Ziel befanden) begonnen hatte, äußerte sich TAV-Vorsitzende und Mitorganisatorin Elke Arntz-Müller etwas enttäuscht über die Teilnehmerzahl. Zur Premiere des Storchenlaufs 2021 seien es noch 177 Läuferinnen und Läufer aller Altersgruppen gewesen, blickte Arntz-Müller zurück. Diesmal hatten 91 Läufer und acht Walker gemeldet. Hinzu kamen rund zwei Dutzend Bambini, die kurzfristig am Renntag angemeldet wurden. Die Quote der tatsächlichen Teilnehmer war sehr hoch, einzig bei den Walkern halbierte sich die Zahl, so dass in der Summe rund 110 Personen mitmischten.
Warum der Eppertshäuser Storchenlauf nicht wächst und trotz liebevoller Organisation sowie einer schönen Strecke durch den Wald (unter anderem vorbei an der Schutzhütte des Odenwaldklubs und gegen Ende am Haus Westermann) einer der kleinsten Volksläufe der Region bleibt, darüber rätselte Arntz-Müller einerseits, hatte andererseits aber auch ein paar Erklärungsansätze. So waren aus den eigenen TAV-Reihen nur relativ wenige Teilnehmer dabei, beispielsweise nur ein Team der Handballer. Für die begann am Sonntag allerdings die Saison, und auch die Fußballer des FV Eppertshausen haben um diese Jahreszeit am Wochenende meist ein Pflichtspiel und entsprechend schon etwas vom Samstag in den Knochen oder am Sonntagnachmittag noch etwas vor der Brust.
Auch bei Teams von Eppertshäuser Unternehmen – mit der großen Gruppe von AC-Motoren, das auch als größerer Sponsor auftritt als positiver Ausnahme – besteht noch Luft nach oben. Andere Ereignisse wie die Umzüge am Groß-Umstädter Winzerfest oder der Münsterer Kerb am frühen Sonntagnachmittag dürften ebenso ihr Scherflein beigetragen haben wie womöglich auch zu wenig Werbung und die Konkurrenz durch die vielen schon länger etablierten Läufe im Rhein-Main-Gebiet.
Die, die mitmachten, paarten derweil Spaß mit Ehrgeiz und gaben bei den Erwachsenen über fünf Kilometer (32 Finisher) und zehn Kilometer (20) ihr Bestes. Zum dritten Mal in Folge war dabei über die 10 000 Meter (zwei Runden durch den Wald, dazu am Anfang und Ende eine Stadionrunde) Jamil Adak eine Klasse für sich. Der TAV-Athlet war wie im Vorjahr der einzige Läufer, der weniger als 40 Minuten brauchte – und das mit einer Zielzeit von 37:23 Minuten deutlich. Der zweitplatzierte Florian Kryst kam in 41:07 Minuten an, gewann damit zugleich die Altersklasse M40. Schnellste Frau war Melanie Stemmer in genau 46 Minuten.
Über fünf Kilometer war derweil Clemens Heß vom MTV Urberach (20:35 Minuten) nicht zu schlagen. Hier war Saman Abdi, der zu den Urhebern und Organisatoren des Storchenlaufs zählt, als Dritter bester Eppertshäuser. Martina Kreher – früher als starke Triathletin unter dem Namen Maul bekannt – war in exakt 24 Minuten schnellste Frau. In der U8 setzte sich die junge TAV-Leichtathletin Luzie Heß durch. Sie rannte nach den 800 Metern etwas später noch bei den größeren Kids über 1000 Meter mit und wurde dort schnellstes Mädchen. Gesamtschnellster wurde Anton Heß (MTV Urberach). Über 2000 Meter lang Emil Heß (ebenfalls MTV Urberach) vorn.
(Text: jedö)
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