Kreis Groß-Gerau: Schlachtbetrieb in Norddeutschland hilft

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(Symbolfoto: Pixabay)

Wieder mehr Platz im Schweinestall

Aufatmen bei zwei großen Schweine haltenden Betrieben im Kreis Groß-Gerau: Mitte der Woche wurden insgesamt 492 Tiere auf Transporter verladen und über Nacht zum Schlachten zu einem Schlachtbetrieb in Norddeutschland gefahren. Dort sind sie gut angekommen und am Donnerstag geschlachtet worden. „Damit ist in den beiden Höfen, die bislang nicht selbst von der Afrikanischen Schweinepest betroffen, aber in ihrem wirtschaftlichen Handeln stark eingeschränkt sind, wieder ausreichend Platz für den übrigen Bestand geschaffen worden. Damit musste es nicht zu Tötungen aus Tierwohlgründen kommen“, sagt Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan erleichtert.

Der Betrieb in Kellinghusen, der die Tiere angenommen hat, ist derzeit der einzige Schlachtbetrieb in Deutschland, der Schweine aus der ASP-Schutzzone III schlachten darf. Kleine Schlachtbetriebe erfüllen oft baulich nicht die Voraussetzungen für die Schlachtung und die getrennte Lagerung des Fleisches. Es gibt zudem keine Verpflichtung für Schlachtbetriebe, Schweine zu schlachten. Daher ist die nun in enger Zusammenarbeit mit dem Land gefundene Lösung tatsächlich die einzige Möglichkeit gewesen, den Landwirten in der aktuellen Situation zu helfen. Höchstens ein Transport zum Schlachten im Ausland wäre theoretisch noch denkbar – dies hätte allerdings noch längere Fahrzeiten für die Schweine bedeutet und wäre nicht im Sinne des Tierwohls. Zudem hat ein Transport ins Ausland zur Voraussetzung, dass die Transportbedingungen zwischen den Ländern abgestimmt werden müssen. Dies dauert eher Monate als Wochen.

„Nun hoffen wir alle, dass das Schweinepest-Virus auf keinem weiteren Hof im Kreis Groß-Gerau Tiere befällt. Die Verluste sind bereits viel zu hoch. Wir werden weiterhin mit vereinten Kräften alles dafür tun, dass wir die Seuche möglichst schnell eindämmen können“, so Adil Oyan.

(Text: PM Kreis Groß-Gerau)