Nasser Winter und mehrere Hochwasserwellen haben trotz Bekämpfung zu starkem Anstieg der Population geführt
Die Bevölkerung im Ried hat in diesem Jahr mit den Folgen der zahlreichen Niederschläge und den daraus resultierenden Überschwemmungen zu kämpfen. Gilt doch bereits der vergangene Winter als einer der nassesten der letzten Jahre. Gesättigte Böden und hohe Grundwasserstände haben die trockenen Phasen der letzten Jahre zumindest kurzzeitig abgelöst. Frühsommerliche Regenphasen in diesem Jahr führten zu mehreren Hochwasserwellen mit zahlreichen überschwemmten Flächen – idealen Brutstätten für Stechmücken, mundartlich „Schnaken“ genannt. Was Vögel, Fledermäuse und andere Insektenfresser als Nahrung für ihren Nachwuchs freut, ist für die im Ried lebende Bevölkerung verständlicherweise eine Belastungsprobe.
Um die Belastungen zu reduzieren, kümmert sich die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) um eine länderübergreifende ökologische Bekämpfung der Schnaken in den Mitgliedskommunen der Oberrheinebene. Auch Riedstadt gehört der KABS an. Die Bekämpfung der Stechmückenlarven in den Gewässern und auf den Überschwemmungsflächen erfolgt über die Ausbringung von BTI-Granulat (Präparat aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis). Das Bakterium wirkt selektiv auf die im Wasser lebenden Larven der Stechmücken. Der Wirkstoff wird wiederholt per Hubschrauber und durch Mitarbeitende bei örtlichen Bekämpfungsmaßnahmen ausgebracht.
Die KABS vermeldet, dass in diesem Jahr bereits sehr früh mit der Bekämpfung der Stechmücken begonnen wurde. Aber auch die KABS stößt an Grenzen, wenn Hochwasser und Überschwemmungen die Zugänglichkeit zu den betroffenen Gebieten erschweren. Die Maßnahmen der KABS haben aber dennoch bereits zu einer deutlichen Reduzierung der Stechmücken-Populationen geführt. Ohne diese wäre die Situation wahrscheinlich noch deutlich schlimmer. Die KABS berichtet unter www.kabsev.de regelmäßig über die Lage der Bekämpfung und hält dort umfangreiche weiterführende Informationen rund um die Stechmückenbekämpfung bereit.
Aber auch jeder und jede Einzelne kann etwas gegen Stechmücken tun und sie an der Vermehrung hindern. Regenfässer sollten abgedeckt und alles geleert werden, wo sich Regenwasser ansammelt sowie das Wasser in Vogel- und Insektentränken regelmäßig getauscht werden, rät die Fachgruppe Umwelt.
Für größere Wasserbehälter oder Gartenteiche erhalten Riedstädter Bürgerinnen und Bürger am Rathausempfang kostenlos „BTI-Tabletten“, die sich im Wasser auflösen und die Stechmücken dort wirksam bekämpfen. In naturnahen Gartenteichen ist in der Regel keine Bekämpfung notwendig, da hier meist natürliche Gegenspieler zu den Stechmücken vorhanden sind (Fische, Amphibien, Libellen u.a. Insektenfresser).
Ein kleiner Tipp für die Terrasse: Hier hilft ein Ventilator, denn bei Wind suchen die leichtgewichtigen Stechmücken schnell geschützte Bereiche auf.
(Text: PM Büchnerstadt Riedstadt)
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