Detlef Reissmann engagiert sich seit 50 Jahren ehrenamtlich im Vorstand der Sportgemeinschaft Wiking 1903. Er selbst trat mit 13 Jahren in die Rudermannschaft des Mehrspartenvereins ein und wurde schnell Steuermann in der Besatzung. Bei den 17/18-jährigen Junioren war Reissmann im Doppelzweier erfolgreich. Seine Ruderfreunde kennen ihn bis heute unter dem Ruf- und Spitznamen „Daisy“. Zum Ursprung erzählen sie, dass seine Silhouette auf dem Boot, die einer Kunstfigur aus Entenhausen gleiche. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden noch weitere Varianten präsentiert, der Geehrte schwieg sich dazu aber aus. Neun Jahre nach seinem Eintritt in die SG Wiking wählen ihn die Mitglieder 1974 erstmals in den Vorstand als Jugendleiter.
Zwei Jahre später wurde Detlef Reissmann Geschäftsführer des Vereins. „Detlef Reissmanns Verständnis von Pflichtbewusstsein sowie sein herausragendes Engagement gehen weit über das Übliche im Beruf oder im Ehrenamt hinaus“, so Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke in seiner Rede zur Verabschiedung von ihm aus dem Vorstand der SG Wiking und der Auszeichnung mit dem Offenbacher Sportehrenbrief.
Die SG Wiking ist ein traditionsreicher Verein in Offenbach, der für sein Engagement, seine Innovation und seine Integrationsarbeit ausgezeichnet wurde. Als erster und einziger Verein stellt man im Fußball Mädchenmannschaften in allen Altersklassen mit großen Erfolgen und hat die stärkste Jugendabteilung im Fußballsport aufgebaut. Im Offenbacher Stadtteil Nordend bietet die Sportgemeinschaft für bewegungseingeschränkte Schülerinnen und Schüler der 1. Klassen an der Goetheschule spezielle Programme an. Diese Initiativen sind Gründe für die Auszeichnungen und zeigen die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit.
Kämpfer für die Belange seines Vereins
Während seiner Trainerkarriere führte Reissmann etliche aktive Ruderinnen und Ruderer auf das Podest Deutscher und internationaler Meisterschaften in allen Klassen. 1982 erhält er dafür eine Auszeichnung von dem Deutschen Ruderverband. Ende der 80er Jahre stand der Vorstand vor einer schweren Finanzierungsfrage, die auch dank Detlef Reissmanns Ideen gelöst werden konnte. So wurde 1989 unter anderem der damalige gastronomische Teil des Bootshauses zum Musiklokal namens Musikterrasse Wiking, kurz „MTW“, umgebaut. Eine zum damaligen Zeitpunkt mutige Entscheidung, die sich im Nachhinein als goldrichtig für den Verein erweisen sollte. „Er war immer ein Kämpfer für die Belange seines Vereins, mitunter kritisch, aber stets konstruktiv. Grundsätzlich gilt hierbei für ihn immer das Zusammenwirken und Verbindende“, erzählt OB Schwenke.
Unermüdlicher Einsatz
Für Detlef Reissmann ist neben dem Sport auch die Fastnacht eine Leidenschaft. 14 Jahre lang tritt er mit dem Männerballet auf und singt danach bei der Gesangsgruppe „Wiking Disharmonists“. Bis heute gilt er als kompetent, zeigt Weitsicht und ist stets hilfsbereit. Für seine langjährige Loyalität, sein Durchhaltevermögen und sein Engagement für den Sport überreichte Oberbürgermeister und Sportdezernent Dr. Felix Schwenke ihm am vergangenen Donnerstag den Sportehrenbrief der Stadt:
„Detlef Reissmann hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass die SG Wiking in ihrer heutigen Struktur in Offenbach noch Bestand hat. Durch seinen unermüdlichen Einsatz und sein Gespür für Führungsqualität hat er es immer wieder verstanden, den Vorstand und die Mitglieder mit seinen gewissenhaft ausgearbeiteten Ideen zu überzeugen“, so OB Schwenke.
(Text: PM Stadt Offenbach)