Den Vormittag über hatte es noch geschüttet, war so manch banger Blick in den wolkenverhangenen Himmel gegangen. Doch mittags klarte es auf und pünktlich zum Festbeginn kam sogar die Sonne raus. So konnte die Initiative Atempause mit ihren Gästen am Montag, 1. Juli, an langen Tafeln entspannt auf dem Hof hinter der Stiftung Soziale Gemeinschaft ihr Sommerfest feiern.
Es war ein ganz besonderes Fest, denn gefeiert wurden 20 Jahre Atempause der Beratungsstelle für ältere Menschen Riedstadt und Stockstadt. Die Leiterin der Beratungsstelle Stefanie Drozdzynski freute sich bei ihrer Begrüßung über die vielen Festgäste und stellte fest: „Wir sind ja mittlerweile auch sehr viele.“ Stadtrat Richard Kraft vom Stiftungsvorstand erinnerte in seiner Ansprache an die Anfänge der Atempause, als sich die damalige Leiterin der Beratungsstelle Stefanie Steinfeld mit den „Tausend Helfenden Händen“ um Erika Zettel zusammentat, um ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu schulen und ein Entlastungsangebot für Angehörige von Menschen mit Demenz zu schaffen. „Vor 20 Jahren nannte man sie noch pauschal „die Verwirrten“, bemerkte Kraft. Steinfeld, die mittlerweile Altenhilfeplanerin des Kreises Groß-Gerau ist, war genauso zum Sommerfest gekommen wie Zettel und weitere Wegbegleiter der Atempause wie Pfarrerin Helga Donat – im evangelischen Gemeindehaus Goddelau fanden anfangs die meisten Schulungen statt.
Der Häusliche Entlastungsdienst entstand, 2004 wurden die ersten Gruppen ins Leben gerufen. „Mittlerweile gibt es vier Gruppen, sogar eine Männergruppe – das hätte sich am Anfang auch niemand gedacht“, bemerkte Kraft und sagte, an die Angehörigen gewandt: „Ich weiß was es heißt, ein paar Stunden Entlastung zu haben von Ihrer schweren Arbeit mit dem Wissen, dass Ihre Angehörigen eine gute Zeit haben.“
Bürgermeister und Stiftungsvorstandsvorsitzender Marcus Kretschmann war eigentlich im Urlaub, ließ es sich aber nicht nehmen, zum Sommerfest zu kommen. „20 Jahre Atempause sind eine kleine Erfolgsgeschichte. So, wie die Menschen hier motiviert sind, wird es das auch bleiben“, gratulierte er. Wie auch die übrigen Redner richtete der Vorsitzende des Stiftungsbeirats Burkhard Held „ein ganz herzliches Dankeschön“ an die 21 Ehrenamtlichen der Atempause, die zum Teil schon seit vielen Jahren sich mit großem Einsatz um die Gäste und Klienten der Initiative kümmern.
Einige von ihnen wurden für ihr langjähriges Engagement von Kraft und Nicole Novak, Koordinatorin der Angebote der Atempause, ausgezeichnet: Hille Witte wurde für 15 Jahre ehrenamtlichen Einsatz geehrt, Herbert Nadler und Jutta Selle für jeweils zehn Jahre und Barbara Richter und Siegrid Steinmann für je fünf Jahre. Urkunden gab es auch für Angela Gerhardt (15 Jahre) und Sylvia Egenberger (fünf Jahre), die an dem Nachmittag nicht dabei sein konnten.
Die Gäste der Atempause wurden an den liebevoll gedeckten Tischen mit Kaffee und Kuchen versorgt. Zu dem Kuchenangebot kamen zwei ganz besondere Torten, die Uschi Preiß und Konditorin Sonja Schöneberger für diesen Anlass gebacken und mit der Aufschrift „20 Jahre Atempause“ versehen hatten. Julia Stranner am Akkordeon sorgte mit Unterstützung ihrer Mutter Angela für die musikalische Unterhaltung an diesem Nachmittag. Viel Gelächter ernteten Mélanie Linzer und Christian Suhr von der BüchnerBühne Riedstadt mit Sprüchen und Liedern von Heinz Erhardt und Joachim Ringelnatz.
Auch die Atempausen-Gruppen hatten, unterstützt von Gruppenleiterin Melanie Stahlecker-Zach und den ehrenamtlichen Helfenden der Gruppen, ihre eigenen Auftritte. Die Freitagsgruppe hatte nicht nur Blumengrüße auf den Tischen und als Anstecker gebastelt, sondern sang unter anderem „Tulpen aus Amsterdam“. Die Bewegungsgruppe animierte alle Anwesenden zum Mitbewegen und die Männergruppe sang speziell für ihre Frauen „Dich gibt’s nur einmal für mich“. Ruckzuck ausverkauft waren die Lose einer Tombola, die großzügig von Riedstädter Firmen und Geschäften zur Unterstützung der Atempause bestückt worden war.
(Text: PM Stadtverwaltung Riedstadt)