Obwohl sich die Laienspielgruppe Leeheim e.V. in ihrem diesjährigen Stück „Kaufhaus in Trouble“ mit einem ernsteren Thema aus dem aktuellen Zeitgeschehen befasst, bleibt sie letztlich ihrer Tradition treu und spielt wieder eine Komödie. Das Stück stammt aus der Feder von Winnie Abel.
Online-Shops boomen und machen dem Einzelhandel das Leben schwer. So auch dem Kaufhaus Dickeschanz, kurz KAUDI genannt, das schon lange keine schwarzen Zahlen mehr schreibt. Aus diesem Grund engagiert die überforderte Kaufhauserbin Marlene von Dickeschanz (Ingrid Kronawitter) die Unternehmensberaterin Clara Maschmaurer (Sylvia Kohnhäuser). Sie soll aufzeigen, wo noch Sparpotential herrscht. Auch Entlassungen sind nicht ausgeschlossen. Doch hier kommt die temperamentvolle Verkäuferin und Influencerin Gina Kaiser (Andrea Radloff) ins Spiel. Sie will sich nicht so leicht geschlagen geben. So überzeugt sie ihre verängstigte Kollegin Suse Nolde (Ellen Wiesenäcker), die in letzter Zeit immer vergesslicher wird, mitzumachen. Die beiden Verkäuferinnen haben nur eine Chance: Sie müssen ihre Abteilung als modern, innovativ und natürlich effizient präsentieren. Ginas überrumpelte Cousine Samira (Susanne Krumb), die als Kundin herhalten muss, sowie die Klima-Aktivistin Emma (Patrick Fiederer) und Ginas Verlobter Mark (Erik Heddäus) machen aus dem Vorhaben eine schreiend komische Zitterpartie. Als dann noch Marlene von Dickeschanz persönlich auftaucht, bricht das Chaos im Kaufhaus vollständig aus. Außerdem ist da noch Bert Köhler (Steffen Günther-Schmitz), der gutherzige, aber etwas großspurige Filialleiter. Er versucht sich schützend vor seine Leute zu stellen. Doch mit seiner etwas zu sehr bemühten Art läuft er bei der hartherzigen, arroganten Frau Maschmaurer gegen eine Wand. Nicht zu vergessen die bodenständige Toilettenfrau Ute (Michaela Stroh-Ihrig), die mit ihrem losen Mundwerk zu allem und jedem ihren Senf dazu gibt und keinen Unterschied zwischen Manager und einfacher Verkäuferin macht. Allein sie entscheidet, wer auf die Toilette darf, oder eben nicht – keinesfalls jedoch unter 50 Cent. Auch der erste Vorsitzende des Leeheimer Theatervereins Jochen Heddäus übernimmt eine kleine Rolle, den fußballbegeisterten Felix, der gezwungenermaßen mit seiner Frau Ramona (ebenfalls Susanne Krumb) shoppen muss. Auch Patrick Fiederer ist in einer weiteren Rolle zu sehen: Er spielt zusätzlich die honorige Frau Franziska Witgen, die aber leider auch eine Kleptomanin ist.
Inzwischen finden die wöchentlichen Proben auch schon überwiegend auf der Bühne der Heinrich-Bonn-Halle statt. Etliche Requisiten haben ihren Platz gefunden, so dass das marode Kaufhaus langsam Gestalt annimmt, was die Schauspieler*innen immer mehr in ihre Rolle finden lässt.
Regie führt in diesem Jahr Jochen Heddäus gemeinsam mit Christian Suhr von der BüchnerBühne Leeheim. Auf Suhrs Erfahrung und Professionalität kann die Laienspielgruppe schon seit vielen Jahren zählen. Tatkräftig unterstützt werden die Mimen außerdem von Souffleuse Ute Heddäus.
Die Komödie besticht dadurch, dass immer wieder Personen oder Geschehnisse der Handlung mit viel Witz und Tempo Spannung verleihen. Trotz des gesellschaftskritischen Themas wird das Publikum durch die gelungene Situationskomik von einem Lacher in den Nächsten geschickt. Und der Ein oder Andere denkt vielleicht am nächsten Tag ein klein wenig anders über`s Shoppen…
Die Aufführungen finden am Freitag (12.) und am Samstag (13.04.) um jeweils 19.30 Uhr in der Heinrich-Bonn-Halle Leeheim statt. Saaleinlass bei freier Platzwahl ist um 18.45 Uhr. Die Karten kosten an der Abendkasse 15,- Euro und im Vorverkauf 12,- Euro. Tickets sind an der CALPAM Tankstelle Leeheim, Geinsheimerstr. 2, 64560 Riedstadt, erhältlich.
Weitere Informationen unter: www.laienspielgruppe-leeheim.de