Darmstadt-Dieburg: Systemrelevant und kommunal wertvoll – die Caritas Suchtberatung

305
(Foto: Caritasverband)

Der bundesweite Aktionstag Suchtberatung findet in diesem Jahr am 10. November 2021 unter dem Motto „Suchthilfe wirkt“ statt und möchte auf den Stellenwert der zum Teil schlecht kommunal finanzierten Beratungsstellen hinweisen. Auch der Caritasverband nutzt diesen Anlass, um auf dieses wichtige Angebot im Landkreis Darmstadt-Dieburg hinzuweisen, welches hauptsächlich durch Kirchensteuermittelgetragen wird.

Der Caritasverband Darmstadt e. V. hält im Landkreis Darmstadt-Dieburg seit Mitte der 1970er Jahre zwei Suchtberatungen für Alkohol- und Medikamentenabhängige und deren Bezugspersonen vor. Im Jahr 2020 haben sich 485 Menschen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg an diese Hilfsangebote gewandt. Die Hauptfinanzierung der Suchtberatung bringt die Caritas durch den Einsatz von Kirchensteuermittel in Höhe von fast 100.000 Euro auf.

Hilfe für eine halbe Million Suchtkranke und deren Angehörige

Deutschlandweit werden jährlich in ca. 1.500 Suchtberatungsstellen mehr als eine halbe Million Suchtkranke und deren Angehörige beraten, betreut und in weiterführende Behandlungen vermittelt. Mit ihrer Brückenfunktion trägt die Suchtberatung dazu bei, die Problemlagen von Betroffenen abzumildern und sie vor schweren Krankheitsverläufen zu bewahren. Durch deren frühzeitige Vermittlung in das Gesundheitssystem werden Folgekosten verringert.

„So wurden beispielsweise im Jahr 2017 die direkten und indirekten Kosten des übermäßigen Alkoholkonsums in Deutschland auf fast 40 Milliarden Euro beziffert“, erläutert die Dienstellenleitung der Fachambulanz für Suchtkranke in Dieburg, Dipl.-Sozialarbeiterin Ruth Rothkegel. „Ca. ein Drittel der Kosten fällt auf das Gesundheitssystem. Der restliche Betrag belastet die Volkswirtschaft durch Krankheitsausfälle, Unfälle und Produktionsverluste in Betrieben. Hinzu kommen zahlreiche Verkehrsunfälle und Straftaten unter Alkoholeinfluss.“

Suchtberatungsstellen leisten mit ihren vielfältigen Tätigkeiten einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft. Die Fachkräfte vor Ort vermitteln die suchtkranken und suchtgefährdeten Menschen in medizinische Rehabilitationen und stellen die erforderlichen Anträge für die stationären oder ambulanten Behandlungen. Sie sind Ansprechpartner*innen für Angehörige, Arbeitgeber*innen, niedergelassene Ärzt*innen und Krankenhäuser sowie für Ämter und Behörden, Bewährungshilfe u.v.m. Zudem kooperieren Suchtberatungsstellen eng mit dem Selbsthilfesystem. In den Räumlichkeiten des Caritasverbands Darmstadt treffen sich wöchentlich Gruppen der Selbsthilfeorganisation „Kreuzbund“.

Caritas bietet auch ambulante Suchtbehandlung an

Neben Suchtberatung bietet die Suchthilfe der Caritas gesetzliche Leistungen, wie ambulante Suchtbehandlung und Betreutes Einzelwohnen an. Die ambulante Suchtbehandlung ist eine wirksame Alternative zu Entwöhnungsbehandlungen in Fachkliniken und wird in den Beratungsstellen in Darmstadt und Dieburg durchgeführt. Sie ermöglicht Suchtkranken eine qualifizierte Rehabilitation über sechs bis 18 Monate parallel zu ihrem Lebens- und Berufsalltag. Gerade während der Coronapandemie hat diese Behandlungsform einen großen Zulauf erfahren.

„Grundstein der Suchthilfe vor Ort ist und bleibt allerdings die Suchtberatung“, so Ruth Rothkegel. Durch die Vernetzungstätigkeiten und die vertrauensvolle Begleitung der Hilfesuchenden lege sie die Basis für gelungene und nachhaltige Versorgung der suchtkranken Menschen.

Die Caritas-Suchtberatungen für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt:

Fachambulanz für Suchtkranke Dieburg

Suchthilfezentrum – Caritasverband Darmstadt e. V.

(Text: PM Caritasverband Darmstadt e. V.)