NABU Hessen: Vögel beginnen durch milde Winter häufig früh mit dem Nestbau
Wer gerne noch etwas für die Vögel in seinem Umfeld tun möchte, der kann jetzt noch Nistkästen bauen und aufhängen. „Wir haben in den letzten milden Wintern beobachtet, dass die Singvögel inzwischen häufig sehr früh mit der Balz beginnen und sich nach geeigneten Nistmöglichkeiten umschauen“, meint der NABU Rodgau.
Häufig finden die Wohnungssuchenden jedoch keine passende Bleibe. Insbesondere die intensive Nutzung der offenen Landschaft, aber auch die Ordnungsliebe mancher Menschen rund um Haus und Garten erschweren ihnen die Wohnungssuche. Jeder Haus- oder Gartenbesitzer kann seinen Garten mit wenig Aufwand naturnah, insekten- und vogelfreundlich anlegen. In solchen Gärten mit einheimischen, beerentragenden Sträuchern, alten Obstbäumen und einer Blühwiese anstatt eines grünen Rasens finden die Tiere nicht nur viele Brut- und Versteckmöglichkeiten, sondern auch ganzjährig Nahrung“. Der NABU Hessen ruft dazu auf, höhlenbrütende Vögel jetzt durch das Aufhängen von Nisthilfen zu unterstützen.
Bis Anfang März können die Nistkästen noch aufgehängt werden
Mit einem Nistkasten kann man Meisen, Gartenrotschwänzen, Spatzen, Trauerschnäppern und Staren zu einem passenden Quartier verhelfen. Künstliche Schwalben- oder Mauersegler Nisthilfen am Haus oder Steinkauzröhren auf der Obstwiese sind ebenso hilfreich. Bis Anfang März können die Nistkästen noch aufgehängt werden. Gerade bei Gebäudesanierungen gehen viele Nester verloren, obwohl diese gesetzlich geschützt sind und man rechtzeitig durch das Angebot eines Ersatzquartiers Abhilfe schaffen kann. Die wichtigste Grundregel beim Bau von Nisthilfen ist es, nur naturnahe und niemals chemisch behandelte Materialien zu verwenden.
Anleitungen zum Bau von Nistkästen für verschiedene Vogelarten und weitere Tipps rund um das Thema Nistkasten und vogelfreundlicher Garten gibt es beim NABU unter www.nabu.de/vögel. Fliegenschnäpper, Gartenrotschwanz, Mauersegler und Mehlschwalben kommen erst im April aus dem Winterquartier zurück, so dass man für diese Vögel auch später noch Nisthilfen anbringen kann.
Auch beim Anbringen von Nistkästen sind einige Dinge zu beachten
Aufgehängt werden sollten Nistkästen in der Regel in zwei bis drei Metern Höhe. Bestmöglich ist die Ausrichtung nach Osten oder Südosten, um starker Sonneneinstrahlung während der Brutzeit vorzubeugen. Weiterhin sollte das Einflugloch nicht zur Wetterseite zeigen, damit nicht zu viel Regen oder Wind in die warme Behausung eindringt. Um den Baum nicht zu beschädigen, kommen rostfreie Aluminiumnägel oder feste Drahtbügel bei der Montage in Betracht. Äußerst wichtig ist, den Nistkasten außer Reichweite von Katzen und Mardern anzubringen, also an Hauswänden, Balkonen oder Schuppen. Nisthilfen gleicher Bau- und Zielvogelart sollten in Abständen von mindestens zehn Metern aufgehängt werden (Ausnahme: Koloniebrüter wie Sperlinge, Stare und Schwalben). So ist gewährleistet, dass die brütenden Tiere auch genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs finden. Bei Nisthilfen für verschiedene Arten sollte ein Abstand von mindestens drei Metern zwischen den Nisthilfen eingehalten werden.
(Text: PM NABU Rodgau)
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