„Auch Hunde brauchen soziale Kontakte“, weiß Patricia Bombala. Die Gemeindevertreterin der CDU Münster ist selbst Frauchen zweier Vierbeiner und überzeugt: „Hunde sollen zusammen laufen, toben, spielen können.“ Was auf den typischen Routen der Gassigeher ohne Leine in der Regel aber nicht erlaubt ist – schon gar nicht östlich der Gersprenz-Gemeinde, wo sich das Auengebiet „Hergershäuser Wiesen“ anschließt. Den Christdemokraten ist es in Kooperation mit der Gemeinde und einem großzügigen Privatmann nun gelungen, Abhilfe zu schaffen: Ab sofort dient ein rund 1 000 Quadratmeter großes Grundstück nahe dem Altheimer Bahnhof offiziell als erste Münsterer Hundewiese.
Die Fläche befindet sich rund 100 Meter nördlich des Bahnhofs, direkt am Rad- und Fußweg, der Münster und Altheim entlang der Altheimer Straße (heißt außerorts L3095) miteinander verbindet. „Am Bahnhof gibt es ausreichend Parkplätze“, hebt Thorsten Schrod, Vorsitzender der Münsterer CDU-Fraktion einen der Vorteile des Areals hervor.
Das Gelände gehört dem Altheimer Peter Wüllweber, „er stellt es der Gemeinde kostenfrei als Hundewiese zur Verfügung“, sagt Schrod. Beim Ortstermin auf der Fläche am Samstagnachmittag präsentiert sich ein kurz gemähtes, fast quadratisches Grundstück, das eingezäunt ist, was neben der stark frequentierten Landstraße, aber auch angesichts von Pferden und anderen Tieren in der Nachbarschaft essenziell ist. Das Gras soll möglichst kurz bleiben, „wegen der Zecken und weil man im hohen Gras die Kothaufen schlecht finden würde“, erläutern Bombala und Schrod.
Denn das soll neben der allgemeinen Sauberkeit der Fläche Bedingung sein: dass Hundehalter eine eventuelle Hinterlassenschaft ihres Haustiers auf der Münsterer Hundewiese unmittelbar beseitigen. Bürgermeister Joachim Schledt (parteilos) kündigt an, dass die Gemeinde in den nächsten Tagen noch für einen Spender mit Hundekot-Beuteln und einen Abfalleimer auf dem Gelände sorgen werde. Auch die Pflege der Hundewiese – also vor allem das Mähen des Grases – will die Gemeinde über ihren Bauhof übernehmen.
Der ist auf dem Gelände kürzlich schon dahingehend aktiv geworden, dass er zwei Baumstämme als Sitzgelegenheit neben den Eingang der Hundewiese platziert hat. Die Tür befindet sich an der südöstlichen Ecke des Grundstücks, direkt am Rad- und Fußweg. „Sie wird nie abgeschlossen, der Zugang soll Tag und Nacht möglich sein“, kündigt Thorsten Schrod an. Ab sofort könnten sich Herrchen und Frauchen dorthin auf die Beine machen.
Patricia Bombala erwähnt darüber hinaus das kommunikative Element: Vor Ort kämen Hundebesitzer leicht miteinander ins Gespräch, während ihre Tiere tollen. Schrod merkt an, dass die CDU damit ein Versprechen aus ihrem Kommunalwahl-Programm 2021 einlöse. Mitte des vergangenen Jahres hatte die Fraktion das Thema per Antrag in der Gemeindevertretung auf die Agenda gebracht und eine Mehrheit für die Idee gewonnen. Das Rathaus machte sich anschließend auf die Suche nach einer Fläche. Grundbesitzer Wüllweber meldete sich. Sein Gelände machte das Rennen, denn auch eine Wiese in der Nähe des Münsterer Freizeitzentrums war der Gemeinde angeboten worden.
Er sei überzeugt, dass es in Münster und Altheim Bedarf an einem solchen Angebot gebe, sagt Thorsten Schrod derweil. Im benachbarten Dieburg gibt es schon seit einiger Zeit eine Hundewiese. Sie wird tatsächlich gern genutzt.
(Text: jedö)
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