Wiesbaden will Kinder und Jugendliche impfen – Ohne Empfehlung der Stiko

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Symbolbild -Kinderimpfung gegen Covid-19 (Foto: Canva)

Aus Sicht des Wiesbadener Impfzentrums sollen auch Kinder im Alter zwischen 12 und 17 Jahren ein Corona-Impfangebot erhalten. Die unter 18-Jährigen stellen immerhin ganze 17 Prozent der Gesamtbevölkerung. Daher plant das Impfzentrum eine Sonderimpfaktion für Minderährige – trotz fehlender Empfehlung der Stiko.

„Wir werden die angestrebte Herdenimmunität mit einer Impfquote von 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung nur erreichen können, wenn wir auch in der Gruppe der 12 bis 17-Jährigen zu deutlich höheren Impfquoten kommen. Jede Impfung leistet einen Beitrag zur Prävention einer keineswegs ausgeschlossenen vierten Welle“, sagen OB Gert-Uwe Mende und Bürgermeister Olliver Franz.

Das Impfzentrum Wiesbaden bietet deshalb nächste Woche Mittwoch, 21. Juli, und Donnerstag, 22. Juli, jeweils in der Zeit von 11 bis 18.30 Uhr Sonderimpfungen mit einem Kontingent von insgesamt 1.000 Impfdosen BioNTech (mRNA-Impfstoff) an. Pro Tag können maximal 500 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren sowie eine erziehungsberechtigte, sorgeberechtigte oder vorsorgeberechtigte Person beziehungsweise eine Betreuerin oder ein Betreuer geimpft werden. Voranmeldungen sind nicht möglich. Es wird gebeten, einen Aufklärungs- und Einwilligungsbogen mitzubringen, der auf der RKI-Seite abrufbar ist: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Downloads-COVID-19/Aufklaerungsbogen-de.pdf?__blob=publicationFile. Ebenso müssen der Personalausweis sowie das Krankenkassen-Kärtchen mitgebracht werden. Die Zweitimpfungen werden am Mittwoch, 11. August, und Donnerstag, 12. August, stattfinden. Somit wäre am Ende der Sommerferien bereits eine Immunisierung erfolgt und ein Schlüsselfaktor für einen sicheren Präsenz-Unterricht erreicht. Die Leitung des Impfzentrums bittet um Verständnis, sollte es eventuell zu Wartezeiten bei diesem zusätzlichen Impfangebot kommen. An beiden Tagen gibt es für die Impfaktion einen separaten Eingangs- und Wartebereich, der durch Gitter entsprechend gekennzeichnet ist.

Die Ständigen Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Covid-19-Impfung mit einem mRNA Impfstoff (BioNTech) aber nur für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen, sowie Kinder im Umfeld von gefährdeten Personen und Jugendlichen mit arbeitsbedingten erhöhtem Expositionsrisiko, da zu wenig Daten über das Impfen von Minderjährigen vorhanden sind (Mehr Infos: hier). Generell ist eine Impfung bei Personen zwischen 12 und 17 Jahren nach ärztlicher Aufklärung und Einverständnis aber immer möglich.

Der angewandte Impfstoff von BioNTech ist seit Ende Mai von der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als erster Covid-19-Impfstoff in dieser Altersklasse zugelassen. „Ich appelliere an alle Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern, dieses Impfangebot wahrzunehmen. Wir versprechen uns von dieser Aktion, möglichst viele Kinder und Jugendlichen ein erstes Impfangebot zu machen“, sagt Marc Dieroff, Leiter des Wiesbadener Impfzentrums. Wir schließen uns der Einschätzung des Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an: ‚Wir sollten Kinder und Jugendliche selbst entscheiden lassen‘ und kommen somit der Forderung der Bundesschülerkonferenz nach, ein erstes Impfangebot in den Sommerferien zu realisieren.“

(Text: PM/as)

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