Frankfurts Klima- und Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez pflanzt zum Tag des Baumes zwei Amerikanische Rot-Eichen in der Obermainanlage
Ihre Krone kann eine eindrucksvolle Größe annehmen, ihre Blätter sind eine farbenfrohe Bereicherung für die Menschen: Die Amerikanische Rot-Eiche (Quercus rubra) ist hierzulande eine beliebte Baumart, die zum „Baum des Jahres 2025“ gekürt wurde. Pünktlich zum Tag des Baumes am heutigen Freitag, 25. April, hat das Grünflächenamt nun zwei Exemplare in der Obermainanlage gepflanzt.
„Junge Bäume sind in den ersten Jahren noch zart und verletzlich, sie benötigen Pflege und eine ordentliche Bewässerung. Wir tun alles dafür, dass die Bäume gute Chancen haben, gesund heranzuwachsen und prachtvolle Kronen zu bilden, um hier – direkt am Spielplatz – gerade in den Sommermonaten Schatten zu spenden. Die Bäume binden CO2 und sorgen für angenehme Temperaturen im Umfeld. Im Herbst können wir uns dann über die wunderschönen Rottöne des Laubes freuen“, erläutert Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. Der Tag des Baumes wurde 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen und in Deutschland erstmals am 25. April 1952 begangen.
Die Amerikanische Rot-Eiche ist, wie der Name deutlich macht, eigentlich in der östlichen Hälfte Nordamerikas beheimatet. Ihr augenfälligstes Erkennungsmerkmal sind ihre langstieligen, recht großen, spitz gelappten Blätter, die 20 bis 25, gelegentlich auch 30 bis 35 Zentimeter lang werden können. Die Blätter bilden im Herbst eindrucksvolle Rottöne und sind somit maßgeblich an der Farbenpracht des berühmten Indian Summers beteiligt.
Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung ruft alljährlich eine Baumart zum „Baum des Jahres“ aus. Sie tut dies auf Grundlage eines Vorschlages ihres Fachbeirates, des Kuratoriums Baum des Jahres. In dem Gremium sind aktuell 32 Umweltorganisationen, -institutionen, Verbände und Forschungs¬einrichtungen Mitglied. Schirmherr ist Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Durch die Ausrufung soll ein besonderes Interesse an der jeweiligen Baumart und gleichzeitig an Bäumen und den Belangen des Natur- und Umweltschutzes generell geweckt und gefördert werden. Die Rot-Eiche ist in der Fachwelt nicht komplett unumstritten, da sie in Reinbeständen andere Waldbaumarten verdrängen kann. Bei einer guten Durchmischung der Fauna überwiegen aber bei weitem die positiven Effekte.
Vor rund 300 Jahren kam die Rot-Eiche über Frankreich nach Europa und wurde dort zunächst in Parks, Botanischen Gärten und herrschaftlichen Alleen angepflanzt. Mittlerweile ist die Rot-Eiche in weiten Teilen Europas heimisch. In Frankfurt ist die Rot-Eiche sowohl in den Grünanlagen als auch im Stadtwald anzutreffen. Sofern genug Platz vorhanden ist, können Rot-Eichen eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen und breite Kronen entwickeln. Sie sind hitzeverträglich, können genauso aber auch mit Frost zurechtkommen. Zudem zeigen sie sich recht unempfindlich gegenüber Streusalzen. Im Jahr 2012 hat das Grünflächenamt die Rot-Eiche in seine Baumliste aufgenommen.
Die Frankfurter Baumliste ist quasi eine Positivliste von Bäumen, die das Stadtbild bereichern und zugleich mit den Veränderungen im Zuge des Klimawandels besser zurechtkommen. Die Baumliste wird jährlich überarbeitet und den aktuellen Gegebenheiten angepasst. „Im Vergleich zu herkömmlichen Eichen wächst die Rot-Eiche schnell heran. Bäume sind eine Aufgabe für mehrere Generationen. Von dem, was wir heute pflanzen, werden die Menschen in den kommenden Jahrzehnten profitieren“, erklärt Zapf-Rodríguez.
Übrigens: Die Rot-Eiche wurde zwar erst im Jahr 2012 in die Baumliste aufgenommen. Sie kommt aber schon länger in Frankfurt vor. Nach dem Zweiten Weltkrieg etwa wurden die schnell wachsenden Rot-Eichen im Stadtwald angepflanzt, um einen Feuerschutzriegel zur Stadt hin zu schaffen. Insgesamt sind die Bestände der Rot-Eiche aber im Stadtwald gering.
In den städtischen Grünanlagen punktet die Rot-Eiche nicht nur als prima Schattenspender, sondern auch als hervorragender Lebensraum für Insekten. Rund 400 laubwaldtypische Arten aus den Gruppen Käfer, Wanzen, Netzflügler und Spinnen sind auf Rot-Eichen zu finden. Höhlenbewohnende Lebewesen wie Specht oder Fledermaus finden Strukturen im Baum, die sie nutzen können.
Das Grünflächenamt betreut derzeit 1932 Rot-Eichen in Grünanlagen und Parks, an Straßen, in Friedhöfen und auf weiteren städtischen Flächen.
(Text: PM Stadt Frankfurt)