Bei einer Tierseuche wie der Maul- und Klauenseuche ist es entscheidend, schnell und effizient zu handeln, um die Ausbreitung zu stoppen. Dazu müssen Veterinäramt, Katastrophenschutz, Feuerwehr, Polizei und Ordnungsämter eng zusammenarbeiten, denn die örtliche Veterinärverwaltung kann das nicht allein bewältigen.
Wichtig ist, dass Erreger nicht durch kontaminierte Personen, Fahrzeuge oder Tiere verbreitet werden. Jedes Fahrzeug, das einen betroffenen Hof verlässt, muss gründlich dekontaminiert werden. Um vorbereitet zu sein, probten die Feuerwehren Bad Homburg und Oberursel sowie das Technische Hilfswerk (THW) bei einer Übung des Katastrophenschutzes des Hochtaunuskreises die Dekontamination von Menschen und Fahrzeugen. Im Kreis gibt es insgesamt drei Dekontaminationsschleusen: zwei für PKW, eine für LKW und Traktoren.
Die Einsatzkräfte bauten die LKW-Schleuse auf und nahmen sie in Betrieb. Sie errichteten eine 34 Meter lange Durchfahrtsschleuse mit Desinfektionsanlage. Diese Schleuse funktioniert wie eine Waschstraße: Orangefarbene Planen, gefüllt mit Desinfektionsmittel, bilden eine Art Wanne. Die Fahrzeuge fahren langsam hindurch und werden besprüht. Ein Durchlauf dauert etwa 20 Minuten, da das Desinfektionsmittel einwirken muss.
Alle Einsatzkräfte tragen Schutzkleidung. Auch Personen, die einen belasteten Betrieb verlassen, müssen im Ernstfall durch eine Fußschleuse gehen.
Die Übung dauerte über fünf Stunden. Im Ernstfall soll der Aufbau der Schleuse jedoch nur zwei Stunden beanspruchen. Übungsleiter Wolfgang Reuber vom Katastrophenschutz des Hochtaunuskreises zeigte sich dennoch zufrieden: „Viele Einsatzkräfte bauten erstmals eine solche Schleuse auf und mussten eingewiesen werden. Gründlichkeit ging vor Schnelligkeit. Im Ernstfall schaffen wir die zwei Stunden.“
(Text: PM Hochtaunuskreis)