ESWE Verkehr hat am Wiesbadener Hauptbahnhof ein umfassendes, digitales Fahrgast-Informationssystem in Betrieb genommen, das sowohl visuell als auch akustisch neue Möglichkeiten bietet. Neben modernen digitalen Anzeigetafeln sorgen eine farbliche Leitstruktur sowie eine haptisch-akustische Bedarfsansage für deutlich mehr Übersichtlichkeit und Barrierefreiheit – insbesondere für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen.
Das neue System ersetzt 20 Jahre alte Anzeigen und bietet Echtzeitinformationen zu Abfahrten aller Buslinien, die an den vier Stadtbussteigen (A bis D) sowie am Regionalbusbahnhof abfahren. Strategisch im Bahnhofsgebäude platzierte Displays mit neuester LED-Technik zeigen klar strukturiert die Abfahrtspositionen. Dabei folgt die Darstellung einem neuen Farbkonzept: Jede Haltestelle ist nun nicht nur mit einem Buchstaben, sondern auch mit einer Farbe versehen. Dieses Farbleitsystem ist auch auf den digitalen Tafeln abgebildet und ermöglicht eine schnelle, intuitive Orientierung. Zusätzlich hängen an allen vier Haltestellen bereits Umgebungspläne, die die Farben aufnehmen.
Akustische Bedarfsansage für seheingeschränkte Menschen: Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Barrierefreiheit gelegt. In enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Inklusion und Barrierefreiheit wurde eine – in dieser Form nur in Wiesbaden verfügbare – akustische Bedarfsansage für seheingeschränkte Menschen entwickelt und installiert. Die Oberfläche dieses innovativen Pultes stellt die Umgebung des Wiesbadener Hauptbahnhofs dar und ist so gestaltet, dass sie sowohl visuell als auch haptisch und akustisch über elektronische Druckknöpfe erkundet werden kann.
Hier haben seheingeschränkte Fahrgäste die Möglichkeit, sich selbstbestimmt und in Ruhe einen Überblick über die verschiedenen Abfahrtstellen der Stadt- und Regionalbusse zu verschaffen. Dank der intuitiven Gestaltung können die Nutzer schnell und einfach ihre gewünschte Route erkennen und sich besser orientieren. Bei Betätigung der Knöpfe werden Linie, Abfahrtsrichtung und Abfahrtszeit akustisch angekündigt.
Der Wiesbadener Verkehrsdezernent Andreas Kowol begrüßt die neuen Maßnahmen:
„ESWE Verkehr und die Stadt Wiesbaden setzen sich hiermit für eine moderne, inklusive und nutzerfreundliche Verkehrsinfrastruktur ein. Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität für alle Menschen zu leisten, die in Wiesbaden den ÖPNV nutzen.“
Marion Hebding, Geschäftsführerin von ESWE Verkehr, ergänzt: „Der Hauptbahnhof ist eine der zentralen Mobilitätsdrehscheiben unserer Stadt. Umso wichtiger ist es, dass sich hier alle Menschen – unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen – schnell und sicher zurechtfinden. Mit dieser Maßnahme setzen wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einem barrierefreien und digitalen öffentlichen Nahverkehr.“
Auch Barbara Knobloch, Vertreterin des Arbeitskreises Inklusion und Barrierefreiheit, lobt die Zusammenarbeit: „Wir freuen uns, in die Planungen von Anfang an einbezogen worden zu sein. Die Kombination aus digitaler Information, klarer Farbstruktur, haptischem Leitsystem und akustischer Bedarfsansage ist ein deutschlandweit einmaliges Angebot für blinde, seh- und mobil eingeschränkte Menschen und damit ein gelungenes Beispiel gelebter Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Ein großes Lob an ESWE-Verkehr.“
Der Projektverantwortliche bei ESWE Verkehr, Florian Feuerstein, zeigte sich zufrieden mit der engen und konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten bei der Umsetzung des Projekts. Ein besonderer Dank gelte auch der Deutschen Bahn als Eigentümerin des Wiesbadener Hauptbahnhofs für die unkomplizierte Kooperation bei Planung und Realisierung.
Das neue Informationssystem ist Teil der Digitalisierungsstrategie von ESWE Verkehr und wurde anteilig vom Land Hessen gefördert. Auch künftige Projekte sollen konsequent auf innovative Technologien und umfassende Inklusion setzen.
(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)