Sozialstaatssekretärin Manuela Strube hat in Erbach im Rahmen der Förderung der Gemeinwesenarbeit (GWA) einen Bescheid an den Odenwaldkreis übergeben. Insgesamt beläuft sich die Summe an den Landkreis für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 für drei Förderquartiere – Bad König, Breuberg und seit diesem Jahr auch Oberzehnt-Beerfelden – auf rund 490.800 Euro.
Der Anteil des Landes an den Gesamtkosten liegt bei 90 Prozent. Das Land Hessen fördert im Odenwaldkreis ein weiteres GWA-Projekt in Reichelsheim mit 120.000 Euro bis Ende Juni 2026.
„Im Förderquartier Breuberg werden schon seit 2018 beeindruckende Erfolge erzielt. Hier zeigt sich, wie wertvoll die Gemeinwesenarbeit im Umgang mit einer stark diversen Bevölkerung ist“, sagte Strube bei der Übergabe am Mittwoch. Die GWA-Förderung trage mit kreativen Workshops und interkulturellen Projekte aktiv dazu bei, Vorurteile abzubauen und die Integration benachteiligter Familien, vor allem von Menschen aus Südosteuropa, aktiv zu fördern. „Die enge Zusammenarbeit mit Schulen stärkt zudem das Demokratieverständnis und schafft Zukunftsperspektiven für Kinder und Jugendliche an ihrem Lebensort.“
Menschen zusammenbringen und Gemeinschaft fördern
Ein besonders gelungener Ansatz findet sich daneben im Förderquartier Bad König. Das in 2020 gestartete GWA-Projekt schafft Begegnungsräume und generationenübergreifende Angebote. „Projekte wie ‚Kunst an der Wand‘ und das Seniorencafé bringen unterschiedliche Menschen zusammen und tragen maßgeblich dazu bei, soziale Isolation zu überwinden. Zudem wurden nachhaltige Netzwerke aufgebaut, die langfristig das Zusammenleben im Quartier stärken“, so Strube weiter.
Das neu hinzugekommene Förderquartier Oberzehnt-Beerfelden zeichnet sich hingegen durch seinen ländlich geprägten Charakter im Zusammenspiel mit einer zunehmend vielfältigen Bevölkerungsstruktur aus. „Hier soll es der noch jungen Gemeinwesenarbeit gelingen, durch Kooperation mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Vereinen im und für das benachteiligte Quartier eine lebendige Gemeinschaft zu fördern“, erklärt die Staatssekretärin: „Die Integration von Arbeitsmigrantinnen und -migranten soll durch gezielte Angebote der Gemeinwesenarbeit unterstützt werden, während Begegnungsräume den kulturellen Austausch unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen stärken. Diese Arbeit kann einen bedeutenden Beitrag zur Förderung des sozialen Miteinanders im Quartier leisten.“
Hintergrund
Die GWA-Landesförderung erfolgt derzeit hessenweit in 73 Kommunen mit 96 Quartieren. Für das Jahr 2025 sind im Haushaltsentwurf Fördermittel in Höhe von bis zu 8,1 Millionen Euro vorgesehen. „Die Zusammenarbeit mit den Gebietskörperschaften und Kommunen bei Förderprojekten für Gemeinwesenarbeit schätze ich sehr. Das Land spielt eine wesentliche Rolle, indem es finanzielle Mittel, Fachwissen sowie übergreifende Strategien bereitstellt und die Arbeit der Servicestelle Gemeinwesenarbeit unterstützt. Doch nur gemeinsam mit den Kommunen und ihrer lokalen Expertise, den örtlichen Netzwerken und Ressourcen, können wir effektiv soziale Strukturen in benachteiligten Quartieren stärken und passgenaue Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln“, sagte die Staatssekretärin.
(Text: PM Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales)