Dubiose Handwerker waren in Ober-Roden unterwegs: Polizei rät zur Vorsicht

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(Symbolfoto: Techline auf Pixabay)

Sie sollen für ihre Handwerksleistungen überzogene Preise aufgerufen haben, um ihre Opfer vermutlich in betrügerischer Absicht um ihr Geld zu bringen. Zwei solche, kürzlich geschehene Fälle im Rödermärker Stadtteil Ober-Roden beschäftigen nun die Polizei, die jetzt wegen Verdachts des versuchten Wuchers ermittelt.

Demnach waren am Dienstagmittag (25.), zwischen 12 und 13 Uhr, zwei ganz offensichtlich unseriöse Handwerker bei einer Frau in der Ludwig-Uhland-Straße (10er-Hausnummern) vorstellig geworden und boten ihr an, für 40 Euro die Regenrinne an ihrem Haus zu reinigen beziehungsweise zu reparieren – so weit so gut. Nach der ersten Einschätzung teilten die beiden der Dame jedoch mit, dass man einen Teil der Regenrinne ersetzen müsste und dies nun 150 Euro kosten würde. Auch dies war zunächst in Ordnung. Nachdem die beiden – mit plötzlicher Unterstützung von drei, vier weiteren hinzugekommen Männern – entgegen der Absprache dann die komplette Regenrinne abmontiert und eine neue angebracht hatten, verlangten sie anschließend 4.000 Euro. Die Frau vermutete eine Betrugsmasche und bezahlte die Summe daher nicht. Kurz darauf verließen die Männer die Örtlichkeit in unbekannte Richtung. Sie waren zuvor mit einem schwarzen Mercedes Vito mit französischem Kennzeichen (beginnend mit den Buchstaben WW) gekommen, der an der hinteren Seitenscheibe einen Aufdruck mit dem Wort “Dachservice” hatte.

Zumindest teilweise “erfolgreich” waren Handwerker, die bereits am Tag zuvor (Montag, 24.) im Breidertring ihr Unwesen trieben. In diesem Fall hatten drei Männer vormittags gegen 11.30 Uhr bei einem Bewohner in den 30er-Hausnummern geklingelt und geäußert, dessen Garagendach für 400 Euro reparieren zu wollen. Nach den Arbeiten hätten die Personen dann schließlich angegeben, dass die Kosten nun bei dreisten 18.000 Euro liegen würden – einen Vertrag oder eine Absprache über diese Summe lag ebenfalls nicht vor. Man einigte sich dann auf eine wesentlich niedrigere Summe.

In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen und bittet diese, sich unter der Rufnummer 069 8098-1234 zu melden. Ob es sich dabei um dieselben Täter handelt, ist noch unklar und Teil der Ermittlungen.

Gleichzeitig raten die Beamten in dem Zusammenhang zur Vorsicht:

– Seien Sie misstrauisch, wenn plötzlich angebliche Handwerker ohne einen von Ihnen erteilten Auftrag an Ihrer Tür klingeln und zu einem “Spottpreis” Leistungen anbieten, die normalerweise wesentlich teurer sind. Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!

– Bei angeblichen Dienstleistern kann es helfen, diese zunächst vor der verschlossenen Tür warten und sich zudem einen Ausweis zeigen zu lassen. Ein anschließender Anruf bei der Firma sollte über die Echtheit des Mitarbeiters Klarheit bringen.

– Vereinbaren Sie entsprechende Handwerkerarbeiten grundsätzlich schriftlich oder lassen Sie sich vorher einen Kostenvoranschlag geben. Bevorzugen Sie stets Handwerker Ihres Vertrauens.

– Wenn Sie sich unsicher sind, holen Sie sich Unterstützung von Ihren Nachbarn oder melden Sie sich bei der Polizei.

– Lassen Sie grundsätzlich keinen Fremden in Ihre Wohnung! Nutzen Sie vorhandene Sicherheitsvorkehrungen wie Türspion, Gegensprechanlage oder Sperrkette.

Weitere hilfreiche Präventionstipps erhält man bei der sicherungstechnischen und verhaltensorientierten Prävention des Polizeipräsidiums Südosthessen unter der Rufnummer 069/8098-2424 oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.

(Text: PM PP Südosthessen)