
Wo Menschen zusammenleben, sind Regeln erforderlich, um das Miteinander in geordneten Bahnen zu halten. Dem städtischen Referat Ordnung und Verkehr kommt dabei in Langen die Aufgabe zu, die Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen zu überwachen, Verstöße zu ahnden und ganz generell die Gefahrenabwehr und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Und das ist eine Arbeit mit vielen Facetten, wie die jetzt vorgelegte Statistik für das Jahr 2024 zeigt.
Eine der augenscheinlichsten Aufgaben der Ordnungspolizei ist die Überwachung des Verkehrs. Dabei wurden vergangenes Jahr 11.375 Verstöße geahndet. 7.634 davon betrafen den fließenden Verkehr, sprich: Die Verkehrsteilnehmer fuhren schneller als erlaubt. Trauriger Spitzenreiter war ein Fahrer, der innerstädtisch (bei erlaubten 50 km/h) mit 96 Stundenkilometer unterwegs gewesen ist.
Großteil der Raser von stationären Geschwindigkeitsmessanlagen geblitzt
Der größte Teil der Raser, nämlich 6.095, wurde von den stationären Geschwindigkeitsmessanlagen geblitzt. Seit Dezember kommt dabei in der Fahrgasse nun auch eine Anlage in Säulenform zum Einsatz, die die alten „Starenkästen“ ersetzt.
Hinzu kommen die mobilen Messungen mit Radar-Fahrzeug und Stativ. In 2024 haben 85 solcher Tempokontrollen stattgefunden, unter anderem in der Südlichen Ringstraße, der Darmstädter Straße, der Gartenstraße, der Egelsbacher Straße, der Nördlichen Ringstraße, der Bahnstraße und der Steubenstraße. Gemessen wird dabei an Gefahrenstellen und Unfallschwerpunkten. Von den 32.470 dabei erfassten Fahrzeugen waren 1.539 zu schnell unterwegs (4,7 Prozent).
Zum Einsatz kommen in Langen auch Geschwindigkeitsmessanzeigen („Smileys“), die an verschiedenen Orten im Stadtgebiet aufgehängt werden. Sie sollen die Verkehrsteilnehmer an die zugelassene Höchstgeschwindigkeit erinnern und werden regelmäßig versetzt. So kann sich jeder ein Bild davon machen, welche Geschwindigkeiten tatsächlich gefahren werden. Die Ordnungspolizei kann damit auf Beschwerden von Bürgern schnell und flexibel reagieren und Auswertungen erstellen. Personenbezogene Daten werden nicht erfasst.
Die 3.741 Verstöße im ruhenden Verkehr sind zum allergrößten Teil Falschparkern zuzuordnen. Meist hatte dies für die Betroffenen nur ein Bußgeld zur Folge. Jedoch wurden 53 Fahrzeuge abgeschleppt, die beispielsweise in Feuerwehrzufahrten oder auf Schwerbehindertenparkplätzen standen. Zudem wurden zehn nicht mehr verkehrstüchtige Fahrzeuge aus dem öffentlichen Verkehrsraum entfernt und verwertet (sogenannte Schrottfahrzeuge).
Da die Ordnungspolizisten nicht rund um die Uhr und überall im Stadtgebiet gleichzeitig sein können, gibt es für Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeiten, Falschparker selbst an das Referat Ordnung und Verkehr zu melden. Dazu genügt eine E-Mail an privatanzeigen@langen.de. Benötigt werden folgende Angaben: Autokennzeichen des Falschparkers, Datum, Uhrzeiten (von wann bis wann wurde der Verstoß beobachtet), Ortsangabe sowie Vor- und Zuname und Anschrift des Zeugen. Am besten ist es, ein Foto mitzuschicken, auf dem das Kennzeichen und die Gesamtsituation gut zu erkennen sind. Von den Mitarbeitern der Verwaltung werden die Angaben auf Vollständigkeit geprüft (gegebenenfalls erfolgt eine Rückfrage) und die Daten ins selbe System eingegeben wie die Beobachtungen der Ordnungspolizisten.
Regelmäßige Kontrollen der Schulwege
Regelmäßige Kontrollen der Schulwege, gerade rund um die Grundschulen, sind ebenfalls Teil der Aufgaben der Ordnungspolizei. Diese sollen auch in diesem Jahr fortgesetzt und nach Möglichkeit verstärkt werden.
763 Beschwerden aus der Bürgerschaft hatten Arbeitsaufträge für die Ordnungspolizei zur Folge. Dazu gehören die Meldungen, die über den Bürgermelder auf www.langen.de eingehen, E-Mails, Anrufe und persönliche Vorsprachen. Themen sind beispielsweise Parkverstöße, Beschwerden über Beschilderungen, Lärm, Gaststätten, mangelnder Rückschnitt von Bäumen und Büschen sowie illegale Müllablagerungen.
616 verkehrsrechtliche Genehmigungen und Sondernutzungserlaubnisse wurden durch das Referat Ordnung und Verkehr im vergangenen Jahr erteilt. Das umfasst Baustellen ebenso wie beispielsweise Parkplatzsperrungen für Umzüge. Mit den Organisatoren abgestimmt, genehmigt und begleitet wurden zudem 38 Versammlungen (Kundgebungen und Demonstrationen).
Im Bereich Gewerbe wurden 434 Anmeldungen, 371 Abmeldungen und 183 Ummeldungen bearbeitet. Dazu kommen 148 Konzessionen für vorübergehende Gaststättengewerbe bei Festen – dazu gehören unter anderem die Heckenwirtschaften am Ebbelwoifest. 19 Anträge auf Konzessionen im Taxi- und Mietwagengewerbe wurden bearbeitet. Unter Mietwagen fallen beispielsweise die Fahrzeuge von „Uber“.
Zehnmal war die Ordnungspolizei mit Unterstützung weiterer Kollegen des Referats Ordnung und Verkehr auf Kontrollgängen in Gaststätten. Diese erfolgen hauptsächlich in den Betrieben, in denen Geldspielgeräte aufgestellt sind und dienen dem Spieler- und Jugendschutz. Dabei wurden auch illegale Geräte sichergestellt.
Auch das Zusammenleben von Hunden und Menschen haben die Mitarbeiter des Referats Ordnung und Verkehr im Blick. So wurden vergangenes Jahr insgesamt elf Beißvorfälle (Hund/Hund oder Hund/Mensch) angezeigt. Nach der Ermittlung des genauen Hergangs gilt es dann zu entscheiden, ob die beteiligten Hunde als gefährlich einzustufen sind.
(Text: PM Stadt Langen)