Darmstadt: Waldzustandsbericht 2024 veröffentlicht

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(Symbolfoto: jplenio auf Pixabay)

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat den Waldzustandsbericht 2024 vorgelegt. Bereits im fünften Jahr in Folge dokumentiert der Bericht systematisch den Zustand des Darmstädter Stadtwaldes und bildet die Grundlage für dessen nachhaltige Anpassung an den Klimawandel und langfristigen Erhalt als Naherholungsgebiet.

„Im Mittelpunkt der Waldzustandserhebung steht die Vitalität der Bäume, gemessen am Belaubungsgrad der Kronen“, erklärt Grünflächendezernent Michael Kolmer. „Die Ergebnisse für den West- und Ostwald ermöglichen es, die Entwicklung des Waldes zu dokumentieren und Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Dieses kontinuierliche Monitoring ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Denn neben unserem Handeln beeinflusst vor allem der Klimawandel die Zukunft des Waldes.“

Darmstädter Stadtwald leidet weiterhin stark unter dem Klimawandel

Die Untersuchung wurde wieder von Mitte Juli bis Mitte August durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Darmstädter Stadtwald erwartungsgemäß weiterhin stark unter dem Klimawandel leidet. Von den 2.368 untersuchten Bäumen sind nach wie vor große Teile geschädigt oder abgestorben. Die guten Wuchsbedingungen durch den feuchten Jahresverlauf 2024 haben zu einer leichten Verbesserung des Kronenzustands der Bäume geführt. Einerseits nahm der Anteil ungeschädigter und schwach geschädigter Bäume zu, der Anteil deutlich geschädigter Bäume andererseits ab. Dennoch bleibt der Schädigungsgrad im Stadtwald auf einem hohen Niveau.

Insbesondere im Westwald, der unter anderem aufgrund seiner Bodenbeschaffenheit stark unter Trockenheit leidet, belegt die unverändert sehr hohe Mortalitätsrate von 3,4 Prozent das fortschreitende Absterben zahlreicher Altbäume. Im Ostwald, der durch eine bessere Wasserversorgung begünstigt ist, konnte eine leichte Verbesserung hinsichtlich der Kronenzustände und dem Blattwerk verzeichnet werden. Die Witterungsbedingungen im Jahr 2024 trugen zu einer leichten Stabilisierung des Waldes bei. Nach einem feuchten Winter brachten insbesondere der regenreiche Mai und die überdurchschnittlichen Niederschläge der Sommermonate eine spürbare Entlastung für die dortigen Bäume. Dennoch muss klar festgestellt werden, dass ein feuchtes Jahr alleine kein Grund für eine Entwarnung ist.

Zentraler Baustein für den Erhalt des Waldes ist Bildung eines stabilen Innenklimas

Ein zentraler Baustein für den Erhalt des Waldes ist die Bildung eines stabilen Innenklimas. „Ein möglichst vollständiger Kronenschluss und natürliche Waldsäume sind entscheidend für den Wasserhaushalt und die Widerstandsfähigkeit des Waldes“, betont Kolmer. „Das Belassen von stark geschädigten Bäumen und stehendem Totholz ebenso wie der Verzicht auf die Holzernte zeigen bereits positive Effekte: Neben der Kühlwirkung durch Schattenwurf dient die verbleibende Biomasse als Lebensraum für Insekten und als Wasserspeicher. Diese Maßnahmen fördern die Biodiversität und Resilienz des Ökosystems Wald.“

Der Waldzustandsbericht 2024 wird nun den parlamentarischen Fachausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnisnahme vorgelegt und anschließend auf der Homepage der Wissenschaftsstadt Darmstadt unter dem Link WZB 2024 veröffentlicht.
Im Parlamentsinformationssystem ist er bereits jetzt abrufbar.

„Wir werden den Darmstädter Stadtwald weiter konsequent darin unterstützen, sich unter den schwierigen Bedingungen des Klimawandels natürlich zu verjüngen, resistenter zu werden und wo notwendig neu aufzuwachsen. Unsere Arbeit aus dem Leitbild Wald heraus, die 2023 mit der NABU-Waldmedaille ausgezeichnet wurde, setzen wir fort, um die natürlichen Lebensgrundlagen für künftige Generationen zu bewahren“, so Kolmer abschließend.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)