
Der Hopper soll künftig von Rödermark auch zum Bahnhof nach Dietzenbach fahren. Dafür setzt sich ein Antrag der Freien Wähler (FWR) ein, den die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschloss. Die FDP enthielt sich.
Der Magistrat soll sich laut dem Antrag in den Gremien der Kreisverkehrsgesellschaft für eine entsprechende Erweiterung des Streckennetzes einsetzen. Der Bahnhof in Dietzenbach sei ein wichtiger Umsteigepunkt für Pendler. Aus Urberach, Ober-Roden und Waldacker erreicht man mit Hilfe der Buslinie OF-95 den Dietzenbacher Bahnhof zwar ohne Umsteigen, aus Messenhausen sei dagegen ein längerer Fußweg oder Umsteigen nötig. Zudem würden die Betriebszeiten der Buslinie am Wochenende größere Lücken aufweisen. Seine Fraktion sehe den Hopper zwar durchaus weiter kritisch, sagte der FWR-Fraktionsvorsitzende Björn Beicken. Mit einer Verbindung zum Dietzenbacher Bahnhof könnte aber eine Lücke gefüllt werden, um das Projekt attraktiver zu gestalten. An der grundsätzlichen Haltung, genau zu schauen, wie sich die Kosten des Hoppers entwickeln, ändere dies nichts.
Thomas Rosenblatt (CDU) fände eine Erweiterung des Hoppers nach Dietzenbach sinnvoll und nützlich. Sie würde die Mobilität der Bürger verbessern. Eine Verlängerung der S2 nach Rödermark sei zwar angedacht, erster Spatenstich aber frühestens Anfang der 2030er Jahre. „Bis dahin bietet der Hopper eine schnelle und flexible Lösung“, so Rosenblatt. Steigende Fahrgastzahlen würden auch zu einer besseren Kostendeckung führen. Hidir Karademir (SPD) bezeichnete den Antrag ebenfalls als sinnvoll. Das Angebot sei zwar teuer, eine bessere Anbindung erleichtere den Menschen aber das Leben.
Der Hopper sei eine Erfolgsgeschichte, meinte Mahfooz Malik (Andere Liste). Das Angebot sorge nicht nur für Mobilität, es sei auch ein wichtiger Schlüssel für die soziale Teilhabe, beispielsweise für ältere Menschen. Stetig steigende Fahrgastzahlen würden dies belegen. Die Kosten seien zwar ein Problem, gab Malik zu. Allerdings sei die größere Vision beim Hopper, dass noch in diesem Jahrzehnt mIt autonomem Fahren und damit erheblichen Kostensenkungen zu rechnen sei. Im Kreis würden bereits erste Pilotprojekte laufen. Klar müsse sein, dass mit der Erweiterung des Hopper-Angebotes um die Strecke Rödermark – Dietzenbach mit einer Ausweitung der Kapazität und damit höheren Kosten verbunden sei. Eine „gegenseitige Kannibalisierung“ von Mobilitätsangeboten müsse vermieden werden. Bus und Hopper dürften sich keine Konkurrenz machen.
Tobias Kruger (FDP), dessen Partei im Bürgermeisterwahlkampf als größter Kritiker des Hopper („Ein schönes, aber sehr teures Angebot“) aufgetreten war, begründete die Enthaltung seiner Fraktion. Wenn man sich auf den Standpunkt „Der Hopper ist da und er ist gut“ stelle, dann mache der Antrag der Freien Wähler durchaus Sinn. Kruger gab aber zu bedenken, dass die Kommunen über die Kreisumlage früher oder später die Rechnung präsentiert bekommen würden. „Da stellt sich die Frage: Können wir uns das leisten, wollen wir uns das leisten?“ Öffentlicher Personennahverkehr hieße, möglichst viele Menschen, möglichst effizient zu transportieren „Der Hopper ist ein erweitertes Indidividiualtaxi, das die Allgemeinheit bezahlt“, meinte Kruger. Das Defizit der Kreisverkehrsgesellschaft habe sich in fünf Jahren vervierfacht. „Wir sind keine Hopper-Hasser“, betonte Kruger. Das Angebot für die „letzte Meile zur Feinerschließung“ habe seinen Charme, aber so wie es derzeit ausgebaut ist, sei es nicht finanzierbar.
(Text: PS)