Frankfurter Volleyball Verein feiert 40 Jahre Einsatz für einen sicheren und diskriminierungsfreien Ort für queere Menschen

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Der Vorstand des FVV mit Oberbürgermeister Mike Josef (2.v.l.). (Foto: Chris Christes)

Oberbürgermeister Josef begrüßt Verein im Kaisersaal zum Auftakt des „Aktionsjahrs Queerer Sport“

Der Frankfurter Volleyball Verein (FVV) wurde 1985 als queerer Sportverein gegründet, um einen sicheren und diskriminierungsfreien Ort zum Trainieren für queere Menschen zu bieten. Der Verein feiert in diesem Jahr seinen 40-jähriges Bestehen und hat das Jahr 2025 zum „Aktionsjahr Queerer Sport“ erklärt. Zum Auftakt dieses Aktionsjahres hat die Stadt Frankfurt den LGBTIQ*-Verein am Donnerstag, 6. Februar, im Kaisersaal des Rathauses Römer empfangen. Zum ersten Mal verlieh der Verein auch den Preis „Danke Euch“. Im Namen der Stadt begrüßte Oberbürgermeister Mike Josef die Gäste. Zudem sprach Matthias Krautinger, Vorstandsressort Presse des FVV. Die Laudatio und die Verleihung des Preises übernahmen Sascha Spezzano-Ihrig und Georg Novak vom Vorstand des FVV.

Oberbürgermeister Josef sagte: „Der FVV feiert in diesem Jahr sein 40-jähiges Bestehen. Eine Zeit, in welcher der Verein zu einem der größten queeren Sportvereine in Deutschland gewachsen ist. Mit aktuell fast 1000 Mitgliedern und mehr als 20 Sportarten trägt er entscheidend dazu bei, dass Frankfurt eine liberale und weltoffene Stadt ist und Menschen egal welcher Herkunft, welchen Geschlechts oder welcher sexuellen Orientierung ein sportliches Zuhause bietet.“

Queeres Leben schon lange in Mainmetropole etabliert

Queeres Leben habe sich schon lange in der Mainmetropole etabliert. So gebe es zum Beispiel seit 1992 regelmäßig eine Parade zum Christopher Street Day, an dem vergangenes Jahr 13.000 Menschen teilgenommen haben. So sind die Frankfurt Sportvereine Vorreiter: Bereits 1984 gründete sich mit dem Verein Artemis Sport Frankfurt der erste Frauen- und Lesbensportverein der Stadt. Ein Jahr später folgte der FVV und ging als schwuler Sportverein an den Start. Damit begann die Emanzipation schwuler und lesbischer Sportlerinnen und Sportler.

Josef betonte: „Der Sportverein soll ein sicherer und diskriminierungsfreier Ort sein. Also muss er sich auch am gesellschaftlichen Diskurs beteiligen und sich klar positionieren, für demokratische Werte, gegen Rassismus und Diskriminierung einstehen.“ Der Paragraf 175, der über 123 Jahre Homosexualität kriminalisierte und staatliche Verfolgung von schwulen und bisexuellen Männern legitimierte, wurde erst 1994 abgeschafft und im August 2001 trat das Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft. Dieses wurde im Jahr 2017 in die Ehe für alle umgewandelt. „Mit dem Selbstbestimmungsgesetz, das vergangenen November eingeführt wurde, konnte ein weiterer wichtigerer Meilenstein für die queere Community gelegt werden“, betonte der Oberbürgermeister.

„Auch nach 40 Jahren und mit einer diversen und buntgemischten Mitgliedschaft werden wir unsere Wurzeln als LGBTIQ*-Sportverein nie vergessen und stellen uns gegen gesellschaftliche Ungleichbehandlung, fordern faire Teilhabe ein, wollen Vorurteile abbauen und das gegenseitige Verständnis fördern. Und so verstehen wir uns als Gemeinschaft, in der jede und jeder offen und vorurteilsfrei Sport treiben kann und bieten allen, die es wollen oder gar brauchen einen diskriminierungsfreien Raum an“, sagte Krautinger in seiner Begrüßung.

Preis „Danke Euch“ für BID-Team des Sportamtes

Der Preis „Danke Euch“ ging an das BID-Team des Sportamtes. (Foto: Chris Christes)

Der Preis „Danke Euch“ ging an das BID-Team des Sportamtes um Amtsleiterin Angelika Strötz. Das Team im Sportamt koordiniert die Bewerbung der Stadt für die internationale Veranstaltung „Eurogames“ mit verschiedenen Akteuren unter anderem dem FVV. Ausgezeichnet mit dem Preis wird eine Person oder Institution, die nicht aus der Community kommt, sich aber für die Belange queerer Menschen – vor allen Dingen im Bereich des organisierten Sports – einsetzt.

„Wir als FVV sind sehr beeindruckt, mit welcher Ernsthaftigkeit, Professionalität, Engagement, Interesse und Detailgenauigkeit sich die Kolleginnen und Kollegen dort für ein Thema der LGBTIQ*-Community einsetzen. Insofern ist es nur folgerichtig, dass wir den Preis an das Bewerbungsteam vergeben, denn damit unsere Stadt lebenswert, tolerant, vielfältig und demokratisch bleibt, braucht es weltoffene Menschen und ambitionierte Institutionen“, sagte Krautinger zur Entscheidung für das Sportamt als Preisträger.

Für das „Aktionsjahr Queerer Sport“ hat der FVV über das Jahr verteilt verschiedene und vielfältige Aktionen geplant. Es sollen unter anderem eine Dokumentation der queeren Sportgeschichte Frankfurts, die Gründung einer Stiftung sowie eine große Umfrage zur Akzeptanz von queeren Mitgliedern in klassischen Sportvereinen folgen. Weitere Informationen finden sich unter 2025: Zum Jubiläum das „Aktionsjahr Queerer Sport“ – FVV – Frankfurter Volleyball-Verein.

(Text: PM Stadt Frankfurt)