Jahresbilanz Dorf- und Regionalentwicklung 2024 im LaDaDi

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(Grafik: LaDaDi)

Stärkere Förderung von privaten Projekten

Die Jahresbilanz der Dorf- und Regionalentwicklung des Landkreises Darmstadt-Dieburg für das vergangene Jahr fällt überwiegend positiv aus: 38 private und kommunale Projekte mit einer Gesamtinvestitionssumme von 3,3 Millionen Euro wurden mit einem Volumen von rund 1,13 Millionen Euro gefördert. Im Jahr 2023 waren es 19 Projekte und 761.000 Euro bei einem Investitionsvolumen von 2,17 Millionen Euro. „Es freut mich, dass im vergangenen Jahr viele private Vorhaben gefördert werden konnten“, erklärt der stellvertretende Landrat Lutz Köhler, „auch wenn dies nur möglich war, weil die kommunalen Mittel kaum abgerufen wurden.“ 2024 konnten 33 Förderbescheide für private Projekte ausgestellt werden. 2023 waren es 16. Das Ziel, die ländlichen Räume und die Dörfer zu fördern, sei auf jeden Fall auch 2024 wieder erreicht worden. Förderschwerpunkte sind derzeit die Gemeinden Messel, Mühltal, Seeheim-Jugenheim und – 2024 neu anerkannt – die Gemeinde Fischbachtal. Für die Stadt Groß-Bieberau lief die Förderphase zum 31. Dezember aus.

Im Bereich der Regionalentwicklung konnten neben der Bewilligung des jährlich ausgerufenen Kleinprojektefonds („Regionalbudget“) bei einer Gesamtinvestition von 147.592 Euro mit einer Zuwendung von etwa 132.833 Euro fünf weitere Vorhaben mit einer Gesamtinvestition von 1.007.639 Euro und einer Zuwendung in Höhe von 577.274 Euro bewilligt werden. „Die Mittelausstattung ist im Bereich der Regionalentwicklung weiterhin sehr gut“, sagt Dorte Meyer-Marquart, Fachbereichsleiterin für die Dorf- und Regionalentwicklung beim Kreis.

Das ist trotz der positiven Bilanz im Landkreis für das Jahr 2024 bei der Privatförderung nicht der Fall, bemängelt Meyer-Marquart. Die Förderung sei erneut „weitaus zu niedrig“. Hierbei handelt es sich um Mittel des Landes Hessen und der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), dem wichtigsten nationalen Förderinstrument zur Entwicklung der ländlichen Räume. „Diese werden lediglich an der Anzahl der Ortsteile bemessen, die siedlungshistorisch bedingt in unserem Landkreis eher niedrig ausfallen“, erklärt Meyer-Marquart. Hierzu hatte die Fachbereichsleiterin bereits verschiedene Initiativen gestartet, um die Bemessungsgrundlagen zu ändern. „Bislang leider ohne Erfolg“, wie sie sagt.

Die Privatmaßnahmen konnten aber 2024 deshalb so intensiv unterstützt werden, weil die zunehmenden Haushaltsschwierigkeiten der Kommunen zur Folge hatten, dass die für kommunale Projekte bereitgestellten Mittel nur in geringem Umfang ausgeschöpft wurden. Durch die daraus resultierende Umverteilung fällt die Gesamtbilanz im Privatsektor besser als im vergangenen Jahr aus.

Trotz der klammen kommunalen Kassen berät der Fachbereich Dorf- und Regionalentwicklung des Kreises derzeit mehrere interessierte Kommunen bei der Bewerbung um Anerkennung als Förderschwerpunkt im Jahr 2026. „Und wir hoffen trotz der schwierigen Haushaltslage auf deren Bewerbung“, sagt Meyer-Marquart. „Wenn auch wenige kommunale Maßnahmen zu erwarten sind, die sich im Bereich der freiwilligen Leistungen bewegen müssen, so bietet doch die Förderung im privaten Bereich einen hohen Anreiz, das Programm zu nutzen und auf diese Weise Wohnraum in den Ortskernen zu erhalten“, ergänzt Lutz Köhler.

Des Weiteren hatte die Dorf- und Regionalentwicklung des Kreises – vor allem Beate Will, die für Dorfentwicklung zuständig ist – im vergangenen Jahr interessierte Ortsteile bei ihrer Mitwirkung am Regionalentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ unterstützt. Vier der zehn Teilnehmerdörfer kamen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg (Pfungstadt-Hahn, ganz Fischbachtal, Semd und Raibach). Aus dem Wettbewerb ging der Groß-Umstädter Stadtteil Raibach als Siegerdorf hervor. Semd belegte den vierten Platz. Raibach, Fischbachtal und Semd erhielten Sonderpreise für besonders herausragende Bürgerprojekte/Initiativen. „Das ist schon ein toller Erfolg“, sagt Lutz Köhler, „aber es geht ja noch weiter.“ Raibach hat sich nämlich für den Landeswettbewerb in diesem Jahr qualifiziert.

(Text: PM Landkreis Darmstadt-Dieburg)