Maul- und Klauenseuche: Was Tierhalter in Darmstadt-Dieburg wissen müssen

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Symbolfoto Schaf (Foto: 12019 auf Pixabay)

Am 10. Januar wurde bei Wasserbüffeln in einer Tierhaltung in Brandenburg die Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen. Dieser Nachweis hat dazu geführt, dass Deutschland seinen Freiheitsstatus in Bezug auf MKS verloren hat. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf den internationalen Handel mit empfänglichen Tieren sowie tierischen Erzeugnissen.

Ab sofort können keine Veterinärbescheinigungen mehr ausgestellt werden, die eine MKS-Freiheit des versendenden Landes voraussetzen. Dies betrifft vorrangig Sendungen von Paarhufern wie Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Klein- und Großkamelen, Wildschweinen, Rehen, Hirschen sowie diversen Zootieren in Drittländer. Unabhängig davon wird empfohlen, derzeit von der Ausfuhr lebender Klauentiere abzusehen.

Dank der Regionalisierung innerhalb der EU bleibt das Verbringen von Tieren und tierischen Erzeugnissen innerhalb Deutschlands und in andere Mitgliedstaaten unter den Bedingungen der Delegierten Verordnung (EU) 2020/688 aus nicht reglementierten Gebieten weiterhin möglich. Dennoch haben die Verbände beschlossen, bis einschließlich 18. Januar 2025 keine Tiere aus Deutschland in die Niederlande und nach Belgien zu transportieren.

Wichtige Hinweise für Tierhalter

MKS ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung mit kurzer Inkubationszeit. Sie verursacht bei betroffenen Tieren hohes Fieber, Schmerzen und Bläschenbildung an Lippen, Zahnfleisch, Klauen und Zitzen. Obwohl die Krankheit für Tiere meist nicht tödlich ist, kann sie sich sehr schnell ausbreiten. Für den Menschen besteht jedoch keine gesundheitliche Gefahr.

Die Symptome der MKS ähneln stark denen der Blauzungenkrankheit (BTV). Aufgrund der derzeitigen vektorarmen Zeit ist ein aktives BTV-Geschehen jedoch nahezu ausgeschlossen. Tierhalter sollten bei entsprechenden Symptomen dringend den bestandsbetreuenden Tierarzt konsultieren.

Auch Tierhalter im Landkreis Darmstadt-Dieburg sollten ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen und konsequent umsetzen. Auf die Teilnahme an Veranstaltungen, bei denen Klauentiere verschiedener Herkünfte zusammenkommen, sollte verzichtet werden. Zudem sollte ein direkter Besucherkontakt, insbesondere Handfütterung vermieden werden. Den Verbänden wird empfohlen, derartige Veranstaltungen vorerst abzusagen. Zudem wird geraten, auf Jagden in Brandenburg aktuell zu verzichten.

Erhöhte Wachsamkeit erforderlich

Das Veterinäramt des Landkreises Darmstadt-Dieburg appelliert an alle Tierhalter, wachsam zu sein und bei Verdacht auf MKS unverzüglich den Tierarzt oder das Veterinäramt zu informieren. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern und die Gesundheit der Tiere zu schützen.

Weitere Informationen zu MKS können unter den folgenden Internetseiten aufgerufen werden:
https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/mks.html
https://www.bmel.de/SharedDocs/FAQs/DE/faq-maul-klauenseuche/FAQ-maul-klauenseuche_List.html

Für Fragen steht das Veterinäramt des Landkreises Darmstadt-Dieburg unter 06151 881-1820 oder per E-Mail an veterinaeramt@ladadi.de zur Verfügung.

(Text: PM Landkreis Darmstadt-Dieburg)