Kita-Gebühren: Für Eppertshäuser Eltern wird’s 2025 teurer

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Selbst nach der nun beschlossenen Erhöhung der Elternbeiträge und der Verpflegungsentgelts verursacht allein der Betrieb der Kita St. Sebastian (Foto, betrieben von der katholischen Kirche) der Gemeinde Eppertshausen im Jahr 2025 noch 1,2 Millionen Euro Zuschussbedarf. In der von der Gemeinde betriebenen Kita Sonnenschein sind es sogar 1,6 Millionen. (Foto: jedö)

Für Eppertshäuser Eltern, die ihre Kinder in der Kita Sonnenschein oder der Kita St. Sebastian betreuen lassen, wird es 2025 in vielen Fällen teurer. Dann nämlich, wenn es sich um Kids im U3-Alter handelt oder aber um Kinder im Ü3-Alter mit mehr als sechs gebuchten Betreuungsstunden täglich: In diesen Fällen steigen nach einem Beschluss der Gemeindevertreter die Elternbeiträge ab August des neues Jahres deutlich. Schon ab Februar soll sich außerdem das Verpflegungsentgelt verteuern. Vor allem die deutliche Erhöhung beim Mittagessen stößt bei Betroffenen auf Kritik.

In nackten Zahlen heißt dies beispielsweise, dass eine Familie, die ihr Kind an fünf Tagen die Woche in einer der beiden Kitas zu Mittag essen lässt, monatlich künftig 125 statt bislang 78 Euro bezahlen muss. Dies entspricht einem Betrag von 6,25 Euro pro Mahl. Vielen Eltern leuchtet dieser Preis kaum ein. In der Bürger-Fragestunde etwa merkte ein Vater an, dass dies „für ein Häufchen Nudeln“, das sein Kind esse, oder für „Semmelknödel mit Salat“ ziemlich viel Geld sei.

Für die Gemeinde argumentierte Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU) damit, dass erst das neue Verpflegungsentgelt einen Deckungsgrad von 100 Prozent der durchs Mittagessen (und Frühstück, wobei es hier nur um künftig 15 statt 10 Euro monatlich geht) verursachten Kosten erreiche. Bislang übernimmt die Gemeinde fast 40 Prozent der realen Kosten aus dem allgemeinen Steuertopf. „Wir haben gesagt, so kann es nicht weitergehen“, verteidigte Helfmann den Vorschlag, dem letztlich fast alle Gemeindevertreter folgten. In den Preis pro Gericht seien auch Ausgaben etwa für spezifische Räume wie die Küche und zusätzlich für die Essensbetreuung benötigtes Personal eingerechnet. Letzteres entfalle etwa in der Grundschule, weil die Kinder dort schon selbstständig essen könnten. Auch deshalb sei der Preis dort pro Essen niedriger, obwohl die Kinder dort größer seien und wahrscheinlich größere Portionen verzehren.

Bei den Elternbeiträgen erreicht die Gemeinde Eppertshausen auch nach der sichtlich zähneknirschend, jedoch fast einstimmig beschlossenen Erhöhung nur einen geringen Deckungsbeitrag. Er beläuft sich in der Krippe künftig auf 25 und in der Ü3-Kinder-Betreuung auf 33 Prozent der tatsächlichen Kosten. Teilweise das Land, vor allem aber die Gemeinde übernimmt den größeren Batzen der Kosten, die die Eltern nicht selbst tragen. Im U3-Bereich wird die Betreuungsstunde künftig mit 3,15 statt 2,75 Euro berechnet, im Ü3-Bereich jede Stunde über die kostenlosen ersten sechs Stunden des Tages hinaus mit 2,75 statt 1,25 Euro. Angesetzt werden 20 Betreuungstage im Monat.

Wer sein Ü3-Kind an allen fünf Werktagen acht Stunden täglich betreuen lässt, zahlt künftig also 60 Euro mehr im Monat. Das mutet zwar weder die Verwaltung noch die Gemeindevertretung den Eppertshäuser Eltern gern zu, ist nach Jahren konstanter Beiträge aber eine Art Verzweiflungstat: Selbst mit diesen Erhöhungen steigt der Zuschussbedarf für die Kitas in der Kommune nächstes Jahr auf 2,8 Millionen Euro und trägt zur angespannten Lage jenes Haushalts bei, den Helfmann in derselben Sitzung mit tiefroter Zahl unterm Strich einbrachte und bei dem er das Land in Sachen Betreuungskosten gern stärker in der Verantwortung sähe. Der Gemeindezuschuss teilt sich mit 1,6 Millionen auf die Kita Sonnenschein und mit 1,2 Millionen Euro auf die Kita St. Sebastian auf.

(Text: jedö)