In Altheim gibt es einen neuen Verein: Im Oktober haben sich die Altheim Hornets gegründet und sollen noch vor Weihnachten offiziell vom Amtsgericht Dieburg eingetragen werden. Die „Hornissen“ des künftigen e. V., der sich vom Finanzamt gerade auch die Gemeinnützigkeit attestieren lässt und dessen Spieler im Münsterer Ortsteil schon in jüngerer Vergangenheit durch soziales Engagement auffielen, „stechen“ bereits in einem frisch eingerichteten Spiellokal im Gustav-Schoeltzke-Haus. Den Kontakt zum Turn- und Sportverein, dem sie bislang als Abteilung angehörten, halten sie ebenfalls aufrecht.
„Die Sache ist im März 2023 aus einer Laune heraus entstanden“, blickt André Kiray, jüngst gewählter Vorsitzender des Vereins, zwei Jahre zurück. „Damals ging es zunächst nur um ein kleines Come-together nach der Corona-Zeit. Dafür haben wir uns mit vier Leuten im Vereinsheim des TSV Altheim verabredet, um uns mal wieder zu treffen und ein bisschen Darts zu spielen. Nach einer Woche waren wir schon 20.“
Auch bei dieser Zahl blieb es nicht: Das Interesse an der Präzisions-Sportart, bei der ein Spieler nacheinander drei Pfeile (die Darts) auf eine Scheibe mit Segmenten unterschiedlicher Punktzahlen wirft und die 180 (drei Würfe in Serie aufs winzige Triple-20-Feld) das Optimum darstellt, wuchs rasant weiter. Zunächst geschah dies unterm Dach des TSV, wo die Hornets zur eigenen Abteilung wurden und schon voriges Jahr mit ersten Teams im Ligabetrieb des Hessischen Dartverbands einstiegen. „Dann sind wir da rausgewachsen“, blickt Kiray zurück.
Mittlerweile mischen 50 Spieler mit, mehr als 30 davon aus Altheim und Münster, (überwiegend) männlich und weiblich, im Alter von 9 bis 77 Jahren. „Fünf Teams haben wir aktuell im Ligabetrieb“, freut sich Kiray und erwähnt erwartete erste Aufstiege aus den untersten Spielklassen. Mit Benjamin Schneider (2. Vorsitzender), Stefan Kraupner (Kassenwart), Justin Kiray (Sportlicher Leiter) sowie den Schriftführern Florian Mewes und Bruno Lorat komplettieren fünf weitere Männer den Vorstand.
Nunmehr stapeln sich auch die Mitgliedsanträge auf der Theke in einem Raum im zweiten Obergeschoss des Schoeltzke-Hauses. Die Örtlichkeit, wo sonst Gesangs- und Theaterproben stattfanden, ist kaum wiederzuerkennen: Seit dem Spätsommer haben die Hornets sie in ein gleichermaßen gemütliches wie modernes Spiellokal verwandelt. Zwei elektronische Dartsautomaten gibt es dort ebenso wie drei Steeldarts-Scheiben, allesamt lichttechnisch inszeniert. An den elektronischen Boards werden die Punkte automatisch erfasst, beim Steeldarts im Kopf berechnet und dann über ein Tablet auf den Monitor gebracht. Die Punktspiele finden teils noch im TSV-Heim und teils nun auch im Schoeltzke-Haus statt.
„Wir sind froh, dass wir uns hier einrichten durften“, lobt Kiray den Münsterer Bürgermeister Joachim Schledt und die Gemeinde, der das Gebäude gehört: „Das Handeln war bürgernah und zielstrebig.“ 5000 Euro sind dank mehrerer Sponsoren in die Einrichtung geflossen. Inzwischen fliegen die Pfeile fast jeden Tag, Einsteiger sind weiter willkommen (Kontakt per Facebook oder E-Mail an <altheim.hornets@gmail.com>). Nächstes Jahr sollen in Altheim zwei größere Turniere stattfinden, darunter zum zweiten Mal die Ortsmeisterschaft.
Die Altheim Hornets Punkten derweil nicht nur an den Boards, sondern auch mit gemeinnützigen Aktionen: Bei einem Benefizturnier sammelte man 4000 Euro für einen Mitspieler, der einen Schlaganfall erlitt (und den Sport nun im Rollstuhl ausübt). Auch den Verein „Odenwald hilft“ und das Kinderangebot am Nikolaus-Tag in Altheim unterstützte man. Beim Altheimer Kerbumzug war man mit einem Wagen dabei und spendierte Süßkram. „Das Soziale ist uns ganz wichtig!“, betont André Kiray.
(Text: jedö)
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