Multiplikatoren zu zahlreichen Angeboten im Odenwaldkreis informiert
Die Mitglieder der Seniorenkommission kamen kürzlich zu einem Treffen im Landratsamt in Erbach zusammen, um sich über Angebote und Unterstützungsleistungen für Seniorinnen und Senioren im Odenwaldkreis zu informieren. Michael Vetter übernahm hierbei als ständiger Vertreter des Landrates für dieses Gremium den Vorsitz und führte durch die Veranstaltung. Neben Informationen zum Entlassmanagement des Gesundheitszentrums Odenwaldkreis (GZO) kamen bei dem Treffen auch die Arbeit der Patientenfürsprechenden des Kreises sowie der Notfallseelsorge in der Region zur Sprache. Zudem gab es Informationen zu den Themen „Pflegegerechte Wohnraumberatung“ und „Fördermöglichkeiten für notwendige Umbau- und Hilfemaßnahmen“.
Entlassmanagement im GZO
Zum ersten Thema auf der Agenda gaben der Pflegedirektor des Gesundheitszentrums Odenwaldkreis, Michael Hotz, und die Teamleiterin des Entlassmanagements, Stefanie Kolmer-Löb, Einblicke in die Abläufe bei der Beratung und Betreuung der Patientinnen und Patienten des GZO im Zusammenhang mit deren Entlassung. Zehn Mitarbeiterinnen sind aktuell im Entlassmanagement tätig und für alle stationär im Krankenhaus befindlichen Patientinnen und Patienten zuständig. Mit ihrer Arbeit sorgen die Mitarbeitenden für einen nahtlosen und sicheren Übergang der Patientinnen und Patienten in eine möglichst passgenaue Anschlussversorgung. Eine Aufgabe, die mitunter herausfordernd sein kann, wie der Pflegedirektor zugab. Vor allem die sehr schlechte Verfügbarkeit von Kurzzeitpflegeplätzen, nicht nur im Odenwaldkreis, sei hier immer wieder ein Problem.
Patientenfürsprechende
Solche und andere Herausforderungen werden auch seitens der Patientinnen und Patienten gegenüber den Patientenfürsprechenden immer wieder geäußert, wie Bürgermeister Reiner Müller erklärte. Er ist einer der Patientenfürsprechenden im Gesundheitszentrum, die vom Kreistag des Odenwaldkreises nach den Bestimmungen des Hessischen Krankenhausgesetzes gewählt wurden. Die Aufgabe der Patientenfürsprechenden ist es, die Interessen der Patientinnen und Patienten gegenüber dem Krankenhaus zu vertreten. Neben Reiner Müller sind Hedwig Seiler, Anna Resch und Erich Krichbaum in dieser Funktion ehrenamtlich und autonom tätig. Ihre Sprechstunden finden wöchentlich statt. Neben zahlreichen geführten Gesprächen wurden über das Büro der Patientenfürsprechenden zudem 1.220 Patientenfragebögen ausgewertet. Daraus resultierende Anliegen, Lob oder Kritik werden regelmäßig mit der ärztlichen Leitung und den Ärzten im GZO besprochen und so Verbesserungen angestoßen.
Notfallseelsorge
Einen Blick auf die Notfallseelsorge im Odenwaldkreis warf Ulrike Klose. Sie ist hauptamtlich für den Bereich Koordination Notfallseelsorge und Krisenintervention beim Deutschen Roten Kreuz Odenwaldkreis tätig. Seit vielen Jahren berät und unterstützt sie und rund 30 weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Betroffene, die unverhofft mit Situationen wie schweren Unfällen oder plötzlichen Todesfällen konfrontiert werden – sei es im privaten oder beruflichen Kontext. Die Koordination der Einsätze findet dabei über die Leitstellen statt. 76 waren das allein im vergangenen Jahr. Einsätze, die von den Notfallseelsorgern und Notfallseelsorgerinnen viel Fingerspitzengefühl erfordern. Eine Vorbereitung der Ehrenamtlichen auf ihre Aufgabe findet in entsprechenden Schulungen statt. So könnte jeder und jede Interessierte im Alter von 23 bis 65 Jahren – mit entsprechender Eignung – zum Notfallseelsorger oder zur Notfallseelsorgerin ausgebildet werden.
Wohnraumberatung und Fördermittel für behindertengerechten Umbau
Auf großes Interesse stieß zum Ende des Treffens der Tagesordnungspunkt „Wohnraumberatung und Fördermittel“. Susanne Gerhardt vom Pflegestützpunkt des Odenwaldkreises stellte einen von der Hessischen Fachstelle für Wohnraumberatung zur Verfügung gestellten Präsentationskoffer vor. Dieser enthält zahlreiche innovative Hilfsmittel für Seniorinnen und Senioren sowie für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Unter den Gegenständen waren unter anderem ein Wasser- oder Herdwächter, eine Steckdose mit Griff und Auswurf sowie eine Klingel mit Licht- oder Vibrationsfunktion.
Claus Weber und Jutta Stegmüller von der allgemeinen Bauverwaltung des Odenwaldkreises informierten darüber hinaus über verschiedene Fördermittelzuschläge für behindertengerechte Umbaumaßnahmen. So können unter anderem Zuschüsse für Rampen, Treppenlifte, Umbauten von Bädern oder andere Hilfemaßnahmen in Anspruch genommen werden. Beachtet werden sollte dabei, dass ein Antrag in der Regel drei bis vier Wochen Bearbeitungszeit benötigt und die Maßnahme nicht vorher beauftragt oder begonnen worden sein darf. Zudem greift eine Förderung erst ab einem Betrag von 1.500 Euro Umbaukosten. Jedoch ist es möglich, mehrere Förderungen zu beantragen. Zudem können Privateigentümer Förderungen zum altersgerechten Umbau direkt bei der KFW Bank beantragen. Hier können Zuschüsse bis maximal 2.500 Euro gewährt werden.
Um den Kommunikationsfluss auch im kommenden Jahr beizubehalten, wird bereits an der Agenda für das Treffen 2025 gearbeitet. Geplant sind hier unter anderem Vorträge der Ehrenamtsagentur sowie der Polizei zu Cyberkriminalität und Aktivitäten im Landkreis. Auch die Aufbereitung von Informationen zur Krankenhausreform ist angedacht.