Ab Sonntag, 15. Dezember, gelten bundesweit neue Fahrpläne für Busse und Bahnen. Auch im Offenbacher Stadtbusverkehr gibt es umfassende Änderungen: Das Angebot wird um 160.000 Kilometer Fahrleistung pro Jahr ausgeweitet.
Der öffentliche Nahverkehr ist für viele Menschen in Offenbach wichtig, um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Verein oder Freunden zu kommen. Im Jahr 2023 haben 12,4 Millionen Fahrgäste das Offenbacher Stadtbusangebot genutzt. Die Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß kündigt an: „Mit dem Fahrplanwechsel werden wir unsere Busverkehre um 160.000 Kilometer pro Jahr ausweiten – entgegen dem Trend in anderen Städten. Im Juli 2022 mussten wir die Fahrleistung um 550.000 Kilometer pro Jahr kürzen. Wir haben hart daran gearbeitet, dass wir das Busangebot wieder ausweiten können, ohne zusätzliche Gelder dafür zu benötigen.“
Möglich ist die Ausweitung des Angebots ohne zusätzliche Kosten für die Stadt durch den erfolgreichen Reorganisationsprozess im Unternehmen.
Betriebsausweitung an Sonntagen
Zum Fahrplanwechsel wird es eine Betriebsausweitung an Sonntagen geben: Zwischen 5 und 8 Uhr morgens fahren die Busse künftig auf allen Linien im Stundentakt – mit Ausnahme der Linien 107 und 120, die auch weiterhin nicht an Sonntagen verkehren werden. „Für Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, beispielsweise in der Pflege oder am Flughafen, ist es wichtig, dass Busse auch am frühen Sonntagmorgen fahren“, sagt Geschäftsführerin Anja Georgi.
Linie 106A wird wieder zur Linie 106 ausgebaut
Die Linie 106A wird zum Fahrplanwechsel wieder zur Linie 106 ausgebaut und verläuft dann von der Caritas über den Marktplatz, Offenbach Ost und den Wetterpark zur Endhaltestelle „Hessenring“ am Seniorenzentrum. Zwischen der Haltestelle „Caritas / Buchrainweiher“ und „Offenbach Ost“ fährt die Linie 106 künftig im Stundentakt, zwischen „Offenbach Ost“ und der Endhaltestelle „Hessenring“ im 30-Minuten-Takt. „Mit der Linie 106 sind künftig das Pflegeheim der Caritas und das städtische Seniorenzentrum, die beide Offenbacher Krankenhäuser sowie der VDE und das THW wieder besser angebunden“, so Sabine Groß. Auch Innovationscampus, Quartier 4.0, die Schulen am Buchhügel und das Polizeipräsidium sowie der Wetterpark und die Kinder- und Jugendfarm auf dem Buchhügel können mit der Linie 106 erreicht werden. Bewohnerinnen und Bewohner entlang der Buchhügelallee, der Seniorenwohnanlagen und des Seniorenzentrums haben durch die Verlängerung der Linie 106 wieder einen kürzeren Weg zur Bushaltestelle.
Anpassungen auf fast allen Linien
Auch auf den anderen Linien gibt es Anpassungen: So wird die Linie 101 bis zur S-Bahn-Station Bieber Waldhof verlängert. Die Linie 102 verkehrt künftig zwischen der S-Bahn-Station Bieber Waldhof (und Industriegebiet) und dem Hauptbahnhof (statt bisher dem Kaiserlei). Fahrgäste profitieren von der direkten Linienführung und der Umsteigemöglichkeit am Hauptbahnhof. Fahrgäste, die Richtung Westen gelangen möchten, haben an der Haltestelle Offenbach Ost oder am Marktplatz die Möglichkeit, auf die Linien 103, 104, 105 oder 108 umzusteigen.
Die Linien 105 und 108 werden zum Fahrplanwechsel bis zum Kaiserlei verlängert. „So können E-Busse auch auf diesen beiden Linien am Kaiserlei zwischengeladen und effizienter eingesetzt werden“, erläutert Yoel Elias, Betriebsleiter des Stadtwerke- Unternehmens Offenbacher Verkehrsbetriebe (OVB). „Mit der Verlängerung der Linie 105 wird eine neue Direktverbindung der Sportanlagen und Schulen auf der Rosenhöhe zum Kaiserlei geschaffen. Durch die Verlängerung der Linie 108 vom Marktplatz zum Kaiserlei werden die westlichen Stadtteile Offenbachs auf direktem Weg angebunden.“
Bessere Anbindung der Stadtteile in den Abendstunden
Ab etwa 21 Uhr verkehren die Stadtbusse – wie bisher auch – im 30 Minuten-Takt und ab Mitternacht stündlich. Durch die Anpassung der Linien und Abfahrtszeiten ergänzen sich Buslinien, die in die gleichen Stadtteile führen, künftig zu einem 15- beziehungsweise 30-Minuten-Takt. „Die Linien 104 und 105 fahren zum Beispiel beide nach Lauterborn. Weil die Busse zeitlich versetzt am Marktplatz abfahren, kommen Fahrgäste zwischen 21 Uhr und Mitternacht künftig im 15-Minuten-Takt nach Lauterborn und von Mitternacht bis zum Betriebsende im Halbstundentakt“, so Betriebsleiter Yoel Elias.
Alle Änderungen sind im Detail unter www.offenbach.de/fahrplanwechsel oder im Fahrplanbuch einsehbar. Das Fahrplanbuch ist in der Mobilitätszentrale im Salzgässchen erhältlich.
Ausgeweitetes Angebot ist das neue Mindestangebot
„Damit das Angebot auch nachhaltig weiter bestehen bleibt, haben wir das bisherige Mindestangebot um dieses Mehr an Verkehrsleistung ausgeweitet. Mindestangebot bedeutet, dass es die Zusage gibt, dass hinter diese Fahrleistung nicht mehr zurückgefallen werden soll. Ich danke den Stadtverordneten dafür, dass sie dies im April so beschlossen haben.“, so Sabine Groß.
Infos zum Fahrplanwechsel
Die Fahrpläne der Offenbacher Stadtbusse sowie der ÖPNV-Stadtplan können unter www.offenbach.de/fahrplanwechsel heruntergeladen werden. In der RMVgo-App erhalten ÖPNV-Kundinnen und -Kunden Fahrplanauskünfte in Echtzeit.
Fahrgäste, die über die Grenzen Offenbachs hinaus unterwegs sind, werden gebeten, sich in der RMVgo-App oder über die Website des RMV unter www.rmv.de zu möglichen Änderungen der Fahrpläne zu informieren.
Bei Fragen zu Fahrplänen und Tarifen im RMV-Gebiet helfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der RMV-Mobilitätszentrale im Salzgässchen 1, die vom Geschäftsfeld Mobilität der Stadtwerke betrieben wird, gerne weiter. Die Mobilitätszentrale ist montags, dienstags und freitags von 9 bis 14 Uhr, donnerstags von 13 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten können sich Kundinnen und Kunden auch telefonisch über die Hotline des RMV unter der Telefonnummer 069 / 24248024 beraten lassen.
Hintergrund
Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 10. Juni 2021 waren die Ausgaben für den ÖPNV für das Jahr 2022 auf 14 Millionen Euro und auf 13 Millionen Euro für die Folgejahre gedeckelt worden. Erreicht werden sollte die Einhaltung dieses Deckels durch Einsparungen beim Busangebot und den weiteren Angeboten im Geschäftsfeld Mobilität sowie Optimierungen im Unternehmen.
Der größte Einspareffekt wurde durch die Reduzierung des Busangebots ab Juli 2022 um 550.000 Kilometer erzielt: Knapp 1,6 Millionen Euro wurden im Jahr 2023 dadurch eingespart. Durch die Summe der vom Beratungsunternehmen KCW vorgeschlagenen Maßnahmen, die die Mobilitätsunternehmen der Stadtwerke im Zuge des Reorganisationsprozesses umgesetzt haben, wurden 2023 etwa 600.000 Euro eingespart. Positive Effekte in Höhe von etwa 730.000 Euro konnten durch die Umsetzung von Ideen aus dem Betrieb zurückgeführt werden. So konnte Finanzierungsdeckel von 13 Millionen Euro pro Jahr seit Juli 2022 insgesamt um 2,5 Millionen Euro unterschritten werden.
Für den Fall, dass weniger Geld ausgegeben wird, als mit der Deckelvereinbarung zugestanden wurde, besagt der Beschluss der Stadtverordneten, dass dieses Geld im System bleibt. Daher stehen nun 2,5 Millionen € für die Ausweitung der Verkehre zur Verfügung, ohne den Haushalt der Stadt oder des Stadtkonzerns zu belasten. Dieses Geld wird nun eingesetzt, um für die Jahre 2025 bis 2027 die Ausweitung des Busangebots zu finanzieren.
Geschäftsfeld Mobilität – Wir bewegen Offenbach
Die Stadtwerke Offenbach sichern den öffentlichen Nahverkehr in der Region und setzen beim Ausbau des Klimaschutzes neue Impulse in der Stadt. Mit ihrem Geschäftsfeld Mobilität gewährleisten sie ein wirtschaftlich sinnvolles und nachhaltiges ÖPNV-Angebot in Offenbach. Sie sorgen dafür, dass mehr als 10 Millionen Fahrgäste pro Jahr zuverlässig und zeitnah, sicher und umweltfreundlich von Haustür zu Haustür kommen. Zum Geschäftsfeld gehören die Unternehmen NiO – Nahverkehr in Offenbach GmbH, die OVB Offenbacher Verkehrs-Betriebe GmbH und die MMO Main Mobil Offenbach GmbH. Hinzu kommen Leihfahrräder, die in Kooperation mit Call-a-bike betrieben werden.
(Text: PM Stadt Offenbach)