Kind in Friedrichsdorf Opfer von Schockanruf

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(Symbolfoto: Cornell Frühauf auf Pixabay)

Mit einem doch ungewöhnlichen Fall des “Schockanrufs” ist es Betrügern am vergangenen Mittwoch (27.) gelungen, ein Kind aus Friedrichsdorf-Seulberg zu einer Geldübergabe zu bewegen.

Im Laufe des Tages erhielt das Mädchen einen Anruf von der angeblichen Polizei. Ihre Mutter sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Gegen Zahlung einer Kaution von 50.000 Euro könne die Angerufene ihre Mutter vor dem Gefängnis bewahren. Im Laufe des Telefonats setzten die Betrüger das Mädchen massiv unter Druck, sodass sie sich bereit erklärte, Wertgegenstände und Bargeld im Wert von mehreren tausend Euro zusammenzusuchen. Für die Übergabe wurde ein Treffen auf dem Parkplatz eines Lebensmittelmarktes in der Straße “Im Dammwald” vereinbart. Gegen 15.30 Uhr erschien ein Mann aus Richtung Kolberger Straße und nahm das Bargeld und die Wertgegenstände entgegen. Dabei soll er das aufgelöste Mädchen noch getröstet haben. Der Abholer hatte schwarze kurze Haare und war mit Jeans und einer schwarzen Weste bekleidet. Er trug eine weiße Maske und sprach Deutsch mit leichtem Akzent. Der Betrug wurde erst bemerkt, als der Vater des Mädchens nach Hause kam. Zu diesem Zeitpunkt waren die Betrüger bereits über alle Berge.

Dieser Fall zeigt, wie dreist Betrüger vorgehen und selbst Minderjährige massiv unter Druck setzen. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihren Angehörigen über solche Betrügereien sprechen. Der Schockanruf ist eine Masche, die gezielt auf die Gefühle der Betroffenen abzielt. Insbesondere ältere Menschen sind die “Zielgruppe” solcher Anrufe und möglicherweise nicht regelmäßig über derartige Delikte informiert. Im schlimmsten Fall überfordert es die Angerufenen, wenn sich die Betrüger als vermeintliche Polizei am Telefon melden und durch ihr geschultes und hochprofessionelles Auftreten gezielt die Ängste und Sorgen ihrer Opfer ausnutzen. Häufig ist gerade bei dieser Bevölkerungsgruppe der Wunsch, den Kindern oder Enkelkindern zu helfen, besonders groß.

Deshalb bittet die Polizei: “Überlegen Sie, wer in Ihrem Bekanntenkreis noch nicht von dieser Betrugsmasche gehört haben könnte und sprechen Sie diese Personen gezielt darauf an! Nur so kann dem Treiben ein Riegel vorgeschoben werden. Im konkreten Fall ermittelt nun die Kriminalpolizei. Sollten Sie den beschriebenen Mann am Mittwoch (27.) gegen 15.30 Uhr im Bereich des Parkplatzes in der Straße “Im Dammwald” beobachtet haben, melden Sie sich unter der Rufnummer (06172) 120-0 bei der Polizeistation Bad Homburg.”

(Text: PM PP Westhessen)