Wiebke I. und Tim I. regieren Rodgaus Narrenschar

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Katja Heßberger
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Wiebke I. und Tim I. (Foto: ah)

Mottopräsentation, Verabschiedung des alten Prinzenpaares, Stabübergabe beim Gugi, Förderpreisvergabe und Vorstellung der neuen Regenten und natürlich sollte auch die närrische Unterhaltung nicht zu kurz kommen – das Programm der „Ufftakt-Gala“ der S.K.G Rodgau war diesmal besonders groß.

Den Anfang machte „Ufftakt“, mit dem gespielten neuen Kampagnenmotto. Auf der Suchen nach dem Motto wurde quer durch Europa und Südamerika gereist, und am am Wasserturm gefunden:„So bunt, wie unsere Welt gemacht, so feiert Giesem Fassenacht“! Zwischen Zwiegespräch, Gardetanz der Extraklasse, dem Tanz der Prinzengarde und viel Musik und Gesang von dem SKG-Elferchor und Selina Beavers (Sportfreunde)mit Gitarrist Jochen Brune sowie dem Prinzliche Orchester Staatsbesuche („PrOST“) und war dann die erste Übergabe: Gugi Phillipp Jansen gab seinen Stab an Yves-Joel Grimm weiter und der Förderpreis der Giesemer Fastnacht ging diesmal an zwei Personen.

Danach wurde es dann spannend, denn das neue Prinzenpaar stand vor der Tür. Das meist gut gehütete Geheimnis, scheint diesmal etwas löchrig gewesen zu sein, denn beim Einzug der neuen Regenten zeigte sich, dass eine große Fangruppe im Saal war. Der Jubel und die Begeisterung kannten fast keine Grenzen mehr als beide den Saal betraten und erinnerte fast an die leichte Hysterie, die man bei Konzerten von Pop-Größen bei ihren Konzerten erlebt. Schilder wurden hochgehalten, auf denen man beide – und besonders die Prinzessin – hochleben ließ. Der Grund für diesen besonderen Empfang dürfte wohl darin liegen, dass in der Geschichte der beiden zwei Vereine eine Rolle gespielt haben.

Prinzessin Wiebke I. wurde am 27.07.1997 in Offenbach am Main geboren. Dann ging es weiter nach Obertshausen. Die nächste Station war 2000 Hainhausen. Hier ging sie erst in die Münchhausenschule, später wechselte sie in die Geschwister-Scholl-Schule, wo sie in der ersten Bläserklasse Trompete lernte. 2015 machte sie ihr Abitur an der Claus-von-Stauffenberg Schule. 2016 ging sie als „Work and Travel“ sechs Monate nach Neuseeland. Danach folgte die Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik bei der Firma Döhler in Darmstadt.

Nach der Ausbildung ist sie dort auch geblieben und ist nun in der Entwicklung für neue Aromen angestellt. Anfang 2023 bildete sie sich weiter zur zur Industriemeisterin für Lebensmitteltechnik. Sie war jahrelang Mitglied in der TGM SV und dort in der Leichtathletik aktiv. Seit 2013 tanzt sie in der Piratengarde bei den Sportfreunden Rodgau, die damals noch Freundeskreis für Turnen und Fastnacht hießen. Zusätzlich wurde sie 2014 Betreuerin beim KJG Zeltlager.

Für Prinz Tim ging es am 26.Mai 1995 los. Aufgewachsen ist er in „Giesem“. Schon von klein auf hatte er großes Interesse an „schweren Maschinen“. Nach seiner Schulzeit, in Giesem und später in Ober-Roden, begann er 2012 eine Ausbildung zum Landmaschinenmechatroniker. Und spätestens da war seine Leidenschaft für Traktoren endgültig entflammt. Im Jahr 2017 folgte der Meistertitel im Landmaschinen-Handwerk und im Dezember 2024, kurz vor der „heißen“ Phase, wurde er staatlicher Techniker Maschinenbau nennen dürften. Mit dem Fastnachtsvirus infizierten er sich schon im Elternhaus. Mama Jutta war bereits seit viel Jahren Tänzerin, Chefchoreografin von AKZEPTANZ und Gründerin des „Sekt und Schnittchenabends“ in der „Bawwehäuser“ Fastnacht. Auch seine Schwester Lisa-Marie war in der Jugend der Giesemer Fastnacht der TGS aktiv auf der Bühne zusehen, lediglich Papa Norbert schaute dem närrischen Treiben mehr aus dem Hintergrund zu, unterstützte, aber wo er nur konnte. Unterstützung gab es auch von seinem „Petter“ Dirk Scherer, Urgestein der Giesemer Fastnacht. Angefangen hat er als Trommler bei der Guggemusik sowie Mitglied der Jugendelfer sowie später Jugend-Vizepräsident. In der Kampagne 2007/08 regierte er mit der Jugendprinzessin Lea-Sophie als Jugendprinzenpaar den närrischen Nachwuchs. Seit 2011 ist er bei den Sportfreunden Rodgau aktiv, und lernte ich die Fastnacht von den anderen Seiten kennen. Er durfte über die Bühnentechnik einen Blick hinter die Kulissen werfen. Im Jahr 2014 schloss er sich der Männertanzgruppe TAKTLOS an, mit der er nun sein 11-jähriges Bühnenjubiläum feiern kann. Prinz und Prinzessin haben sich über Freunde kennen und 2021 lieben gelernt. Seit Juli 2023 wohnen sie in der ersten gemeinsamen Wohnung in Hainhausen zusammen.

Der Förderpreis der Giesemer Fastnacht, gestiftet von Elfriede und Lothar Mark, ging erstmals an zwei Personen: Lena Lilla und Valentina Affetuoso. Lena hat eine mustergültige Giesemer Narrenkarriere hinter sich: Minkas, Hippers, die sie seit 2022 auch trainiert, Kindergarde, Crazy Chicken, die sie seit 2023 Jahr trainiert. Lena war drei Jahre lang Page, Jugendelfer, tanzt in der Prinzengarde und ist seit diesem Jahr Trainerin von Taktlos. Sie ist Mitglied der Gugisheimer Familie. 2017 war sie Rodgau-Jugendprinzessin. Seit Corona hat sie gemeinsam mit Valentina das Social Media Team der Fastnachter aufgebaut. Lena ist auch in der Gemeinde sehr präsent. Im KJG-Zeltlagerteam opfert sie ihre Freizeit und gelegentlich kann man die angehende Pädagogin an der Wilhelm-Busch-Schule sehen. Denn an der Frankfurter Johann-Wolfgang von Goethe-Universität studiert sie im 4. Semester das Grundschullehramt und arbeitet nebenbei ehrenamtlich an dem Projekt „Balu und du“ mit. Valentina traf in ihrer Zeit auf der Geschwister-Scholl-Schule gleich mit drei Jugendprinzen zusammentraf: Benjamin Berg, Felix Löw und Joris Klabers. Einmal mit dem Virus Giesem infiziert, kam sie davon nicht mehr los. Es folgten Jugendelfer, Crazy Chicken, Maskenbildnerin, Trainerin der Prinzengarde und Gugisheimerin samt der Unterstützung bei der Giesemer Kerb. Sie restaurierte das Schilderhäuschen und die Kanonen für den Rathaussturm. Seit 2021 füllt Valentina gemeinsam mit Lena unsere Social-Media-Kanäle. Daneben gibt es weitere ehrenamtliche Stationen: Valentina ist in der evangelischen Kirchengemeinde in Dudenhofen aktiv. Sie ist Betreuerin der Konfi-Gruppen und ist studentische Hilfskraft in der Burg Schlotterstein. Ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvierte sie im Palliativteam in Frankfurt. Wenn dann noch Zeit bleibt, studiert sie im dritten Semester in Frankfurt soziale Arbeit.

(Text: ah)