Preisgericht hat entschieden: Beste Entwürfe für neues Stadtquartier und BKA-Campus im Ostfeld in Wiesbaden

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Camillo Huber-Braun, Leiter des Stadtplanungsamtes; Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer und Vorsitzende des Preisgerichts; Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG (von rechts nach links). (Foto: Stadt Wiesbaden)

Die Sieger des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerbs zur künftigen Gestaltung des Ostfelds in Wiesbaden stehen fest.

Bei seiner Sitzung am Donnerstag, 31. Oktober, zeichnete das Preisgericht den Entwurf der Büros „Studio Wessendorf“ (Stadtplanung) und „DLA Landschaftsarchitekten Bittkau-Bartfelder PartGmbB“ (Landschaftsplanung) zur Gestaltung des neuen Stadtquartiers sowie des Landschaftsraumes aus. Die Gestaltung des BKA-Campus im Norden des Entwicklungsgebiets haben die Büros „schneider + schumacher Städtebau GmbH“ (Stadtplanung) und „GTL Landschaftsarchitektur, Triebswetter Mauer Bruns Partner mbB“ (Landschaftsplanung) mit ihrem gemeinsamen Entwurf für sich entschieden. Zur Wahl standen die sieben Wettbewerbsbeiträge renommierter Büros aus ganz Deutschland, die sich für die finale Phase des Ideenwettbewerbs qualifiziert hatten.

Wiesbaden benötigt langfristig bezahlbaren Wohnraum für alle Einkommensgruppen

„Wiesbaden benötigt langfristig bezahlbaren Wohnraum für alle Einkommensgruppen. Der Abschluss des Ideenwettbewerbs ist ein großer Meilenstein auf dem Weg dorthin. Der Siegerentwurf legt den Grundstein für ein zukunftweisendes und lebenswertes neues Stadtquartier“, sagte Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, bei der Bekanntgabe der Entscheidung: „Auch für den ,All in One‘-Campus des Bundeskriminalamts setzt der Entwurf einen neuen Maßstab. Wir freuen uns über den zentralen Behördenstandort für bis zu 7.000 Mitarbeitende in der Stadt Wiesbaden. Mein herzlicher Glückwunsch gilt den Siegern des Wettbewerbs.“

Eva-Maria Michalz, zuständig für die Gesamtleitung des Bauvorhabens „All in One“ beim Bundeskriminalamt, freut sich über die wegweisende Entscheidung des Preisgerichts. „Der erfolgreiche Abschluss des Wettbewerbsprozesses markiert einen wichtigen Meilenstein zur Umsetzung unseres Projektes „All in One“, dem neuen zentralen BKA-Campus in Wiesbaden. Der gemeinsame Weg im Rahmen des Wettbewerbes war geprägt von einer guten und konstruktiven Zusammenarbeit. So war es uns als Sicherheitsbehörde möglich, unsere besonderen Anforderungen an den neuen Behördenstandort einzubringen. Der Siegerentwurf hat die gemeinsam mit den anderen Projektbeteiligten erarbeiteten Kriterien am besten erfüllt und ein überzeugendes Konzept geliefert.“

„Das von der Landeshauptstadt Wiesbaden gewählte, kooperative Verfahren für den Ideenwettbewerb Ostfeld war auch für uns als Preisgericht innovativ und kann ein Vorbild für zukünftige Wettbewerbe sein“, berichtet Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer und Vorsitzende des Preisgerichts. „Der mehrmalige, intensive Austausch zwischen Planungsbüros, Preisgericht und der Bürgerschaft hat dazu verholfen, dass die Entwürfe die komplexen Anforderungen und hoch gesteckten Ziele der Stadt Wiesbaden unter anderem in den Bereichen Mobilität, Klima und Energie sehr gut erfüllt haben. Gegenüber den Einreichungen in der ersten Phase haben sich die Entwürfe durch diesen ‚lernenden Prozess‘ qualitativ stark weiterentwickelt. Eine zentrale Fragestellung, mit der sich die Büros auseinandersetzen mussten, war, wie wir als Gesellschaft zukünftig bezahlbar wohnen und gemeinsam zusammenleben können. Die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs haben daher einen hohen Wert für die Stadt Wiesbaden und die weiteren Planungen für das Ostfeld, denn sie liefern unterschiedlichste, wertvolle Lösungsansätze auf diese Frage.“

Ausstellung ab 4. November

Die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs zur zukünftigen Gestaltung des Ostfelds sind bis Freitag, 29. November, in der ersten Etage des Luisenforums, Kirchgasse 6, ausgestellt. Die Ausstellung beginnt am Montag, 4. November, um 17 Uhr mit einer öffentlichen Eröffnungsveranstaltung. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich neben den Siegerentwürfen auch die Entwürfe der anderen Büros anzuschauen und mit den Siegern des Ideenwettbewerbs und den Projektverantwortlichen ins Gespräch zu kommen.

Die Stadtverordnetenversammlung hat die städtebauliche Entwicklungsmaßname (SEM) Ostfeld am 17. September 2020 beschlossen. Nachdem die Regionalversammlung Südhessen im Mai 2021 einem Zielabweichungsverfahren im Regionalplan zugestimmt hatte, erhielt die Satzung für die SEM Ostfeld im August 2021 Rechtskraft. Daraufhin erarbeitete die Landeshauptstadt Wiesbaden die Kriterien für die europaweite Auslobung des Ideenwettbewerbs. Im Juli 2023 wurde die Auslobung für die städtebauliche und landschaftsplanerische Gestaltung veröffentlicht. An der ersten Runde des Wettbewerbs beteiligten sich 25 Bietergemeinschaften. Sieben Beiträge wurden im November 2023 für die zweite Runde ausgewählt und seitdem weiterentwickelt. Bei zwei Bürgerforen im Dezember 2023 und im Mai 2024 wurden die Zwischenergebnisse der Bürgerschaft vorgestellt und mit ihr diskutiert. Die finale Abgabe der Entwurfsarbeiten erfolgte am 15. Juli 2024. Nach einer etwa dreimonatigen intensiven Vorprüfung durch die Sachverständigen kam am 31. Oktober 2024 das Preisgericht zu seiner abschließenden Sitzung zusammen, um die sieben Wettbewerbsbeiträge final zu bewerten.

Mehr Informationen zum Wettbewerb und alle Wettbewerbsergebnisse stehen auch unter www.mehrwiesbadenwagen.de zur Verfügung.

(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)