Eppertshausen: Betreuungssituation gut, Sparkassen-Position offen

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Ein heißes Pflaster ist im Sommer trotz eines Brunnens der Eppertshäuser Franz-Gruber-Platz. Der geplante Trinkwasser-Spender wird dort wegen ausstehender Fördermittel frühestens 2025 den Durst löschen. (Foto: jedö)

Derzeit befindet sich die Kommunalpolitik in Eppertshausen wie vielerorts im Herbstferien-Blues. In ihrer letzten Sitzung vor der Gremienpause, die erst am 6. November mit zwei Ausschusssitzungen endet, gab es in der Gemeindevertretung jedoch noch eine Reihe von Mitteilungen und kleineren Beschlüssen neben jenen, über die wir (wie über den Grundstücks-Kauf für die neue Kita an der Babenhäuser Straße und den Wechsel des Betreuungsträgers an der Stephan-Gruber-Schule) bereits berichteten. Ein Überblick.

Sparkassen-Fusion

Wie mehrfach berichtet, planen die Sparkassen Dieburg und Darmstadt ihren Zusammenschluss. Dafür braucht es in beiden öffentlich-rechtlichen Banken Mehrheitsbeschlüsse der Anteilseigner – konkret des Landkreises als größtem sowie der Kommunen aus den Geschäftsgebieten. An der Sparkasse Dieburg ist auch die Gemeinde Eppertshausen beteiligt. In der Gemeindevertreter-Sitzung am 11. Dezember sollen die Abgeordneten von CDU, SPD und FDP den Beschluss fassen, ob die Gemeinde in der Versammlung des Zweckverbands am 16. Dezember für eine Fusion oder den Erhalt der Eigenständigkeit beider Geldhäuser stimmt. Informationen zum Sachverhalt haben Vertreter der Sparkasse Dieburg den Eppertshäuser Kommunalpolitikern bereits in einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gegeben.

Kinderbetreuung

Just in jener Sitzung, in der die Gemeindevertreter mit der Mehrheit der CDU den Kauf des Grundstücks am ehemaligen Forsthaus beschlossen, wo Eppertshausen seine dritte Kindertagesstätte bauen will (auch SPD und FDP sind für einen Neubau, wenngleich an anderer Stelle), berichtete Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU) über eine momentane Vollversorgung mit Betreuungsplätzen. Im Anschluss an eine Sitzung des Kita-Beirats Mitte September habe man allen Eltern noch unversorgter Kinder zwar keinen Platz direkt in der von der katholischen Kirche betriebenen Kita St. Sebastian oder der Gemeinde-Kita Sonnenschein, wohl aber in der naturnahen Kita-Gruppe oder bei den neuen Kindertagespflege-Personen, die in Kürze im Haus Valentin anfangen, angeboten. Auf der Warteliste standen bis dato sieben U3- und sechs Ü3-Kinder.

Trinkwasser-Spender

Schon länger plant die Gemeinde, auf dem Franz-Gruber-Platz einen öffentlichen Trinkwasser-Spender zu errichten. Die Investition im niedrigen fünfstelligen Bereich kann fast ausschließlich aus Fördermitteln des Landes Hessen und der landeseigenen Wirtschafts- und Infrastrukturbank finanziert werden. Allerdings lassen die Fördermittel auf sich warten, weshalb aus dem Bau des Spenders in diesem Sommer nichts wurde. Die Gemeinde hofft nun, dass es 2025 klappt. Um Fördermittel nicht zu gefährden, will sie vor deren verbindlicher Zusage nicht auf eigene Kosten mit dem Bau in Vorleistung gehen.

Seniorenwohnanlage Willy-Brandt-Straße

Seit längerer Zeit macht sich die Eppertshäuser SPD dafür stark, dass die Gemeinde dem Objekt einen neuen Außenanstrich verpassen soll. Dies soll nicht nur für eine optische Aufwertung des 25 Jahre alten Gebäudes sorgen, sondern auch Fassadenschäden vorbeugen. Der Anstrich würde 40 000 Euro kosten und wurde bereits mehrmals verschoben, weil die Gemeinde dieser Instandsetzung keine hohe Priorität zuordnet. Die Genossen baten nun, das Geld in den Etat 2025 einzustellen. Bürgermeister Helfmann machte indes keinen Hehl daraus, dass das Vorhaben erneut zu den ersten „Sparkandidaten“ zählen könnte, sollte die Kommunalaufsicht des Landkreises im Zuge der Prüfung des nächsten Gemeindehaushalts Einsparungen fordern.

Gemeindefinanzen

Als die Eppertshäuser Gemeindevertreter den Haushalt 2024 beschlossen, taten sie dies im Angesicht eines kalkulierten Jahresdefizits von zwei Millionen Euro. Zwar gelingt es in Eppertshausen wie in den meisten Kommunen übers Jahr, durch Einsparungen, ausbleibende Stellenbesetzungen und den Aufschub von Ausgaben, das Minus bis zum realen Jahresabschluss zu verringern. Das Maß dieser Reduzierung fällt aber unterschiedlich aus. In Eppertshausen dürfte es an Silvester zur Freude des Kämmerers deutlich besser aussehen als im vergangenen Winter berechnet: Verwaltungschef Helfmann teilte mit, dass man „bei den Einnahmen im zweiten Halbjahr über dem Plan“ liege und zudem „Einsparungen bei Personalkosten sowie Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen“ erzielt habe. Inzwischen gehe man davon aus, „dass wir unseren Haushalt um eine Million Euro besser abschließen“. Damit müsste „nur“ noch eine Million statt kalkulierter zwei durch einen Griff in die Rücklage ausgeglichen werden.

Bürgerfragestunde

Ein Eppertshäuser klagte über Raserei von Pkw und Lieferwagen in der Straße Im Wüstfeld im Norden der Gemeinde. Weil dort kein verkehrsberuhigter Bereich möglich sei, schlug Carsten Helfmann als erste Reaktion Geschwindigkeitsmessungen vor.

(Text: jedö)